Manchmal komen die Programmierer auf lustige Ideen. Das "Tierchen" starrte immer in dieselbe Richtung, gab grollende Geräusche von sich, aber muckste sich nicht, als ich mich auf seinen Kopf setzte. Von Jurassic Park ist Second Life also noch meilenweit entfernt.

Und nun zu etwas ganz Anderem. Neulich habe ich einem virtuellen Hooligan das Handwerk gelegt. Obwohl mir das Denunzieren sehr fern liegt, war ich gezwungen, zu melden, damit Linden Lab ein Verbot durchführte. In der Nähe meines Grundstücks quoll schwarzer Rauch auf und verdunkelte den virtuellen Himmel. Man konnte nicht die Hand vor Augen sehen. Ich brauchte eine Viertelstunde und ein paar technische Tricks, um dem Übeltäter auf die Spur zu kommen. Es handelte sich um einen einzelnen Prim ("Primitive"), die "Atome", aus denen Second Life zusammengesetzt ist. Die sind so winzig, dass man sie nur schwer erkennen kann. Und dieser Prim stieß das schwarze Zeugs aus. Manchmal gibt es kleine Fehler in der Software, an manchen Stellen kann man exakt an der Grenze zwischen zwei Grundstücken ein Prim einbauen, obwohl das theoretisch nicht vorgesehen ist. Der Übeltäter ist dann schnell gefasst, denn jedes "Atom" trägt die Kennung seines Schöpfers in sich, in diesem Fall "Darkthion Lake", der in seinem Profil Einschlägiges über sich zum Besten gibt. Es dauerte nur einen Tag, und das öffentliche Ärgernis war verschwunden. Das kann aber nur ein Administrator von Linden Lab tun.

Ja, und zwischendurch war ich tanzen auf "Midsommer Island" in Second Life (das ist der "arabisch" anmutende Turm) und mit einer attraktiven Dame auf den virtuellen Seychellen, einer französischen Region. Dort hört man den Ozean im Hintergrund und die Brandung rauschen. Das jedoch ist fast unerträglich, weil man dann sofort in das reale Leben zurück will, um es auch zu riechen, schmecken und zu fühlen. Aber leider ist hier nur eine Hauptverkehrsstraße vor dem Fenster.

BURKS ONLINE 14.06.2007
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