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Die Neue Presse ist so freundlich, uns unter der Überschrift "Rechtsextreme immer gewaltbereiter" alle Sprechblasen in Kürze zusammenfassen. Gesetz ist ohnehin der kulturpessimistische Komparativ: Böse immer böser! Nazis immer nazimäßiger! Gewalttäter immer gewalttätiger! Und das seit 30 Jahren, wie eine Gebetsmühle. Es fällt nur keinem unangenehm auf, weil niemand mehr hinhört.
Im Internet kann man das alles nachlesen: "Deutschlands Rechtsextreme immer gewaltbereiter". (Rheinische Post, 2000). "Rechtsextreme immer gewaltbereiter" (Berliner Zeitung, 2001). "Rechtsextreme immer gewaltbereiter" (Die Welt, 28. 02. 2004). "Schily: Rechtsextreme immer gewaltbereiter" (Das Parlament, 13. April 2000).
Der zweite Textbaustein, mit dem wir uns eine medienkompatible Agitprop-Meldung basteln, besteht immer aus dem Gefühlszustand der Verfassungsschutzes. Der hat, wie die Scientologen, nur sehr wenige Optionen: Fast immer ist es "Sorge". Man stelle sich das so vor: Ein Oberschlapphut liest die Tageszeitung, ein Spitzel ist wieder mal pleite und muss noch mehr Neonazi-CDs verkaufen, um darüber berichten zu können, um mehr Spitzellohn zu bekommen. Der Chef-Verfassungsschützer legt die Stirn in Falten, ruft seinen Hilfswichtel und befiehlt: "Jage mal schnell eine Pressemeldung raus, dass wir uns sorgen, dass alles noch sclimmer werde. Das haben wir schon drei Monate nicht getan. Und vergiss nicht, die Linksextremisten zu erwähnen, sonst versteht die CDU die Welt nicht mehr."
Was lesen wir also in der Neuen Presse: "'Es bereitet uns Sorge, dass Skinheads auf der Straße unterwegs sind und bereit zuzuschlagen', sagte Schünemann." Jau. Die Skinheads hatten wir noch nicht.
Dritter Textbaustein: Ein Medium muss an allem Schuld sein. Entweder rechte Musik (Richard Wagner), Computerspiele (Counterstrike) oder das Internet. Neonazis nutzen immer stärker (Komparativ nicht vergessen!) das Internet. Sinnvoll ist auch, anschließend zu fordern, das jeweilige Medium entweder zu verbieten ("Rechte Musik/ Internetseiten melden, Verbot durchführen") oder mindestens zu zensieren.
Vierter Textbaustein: Jetzt muss man unkritisch, also ohne auch nur eine Sekunde zu recherchieren, abdrucken, dass der Verfassungsschutz immer besser wird, sehr genau, ultragenau und immer mehr (Komparativ nicht vergessen!) beoabachtet: "Stegner kündigte eine sehr genaue Beobachtung (blabla gelöscht) an." (Kieler Nachrichten). "Der Verfassungsschutz werde dieses (blabla gelöscht" künftig weiterhin sehr genau beobachten." (HL-Live)
Künftig weiterhin. Darauf muss man erst mal kommen. Jetzt aber zum humorvollen Teil: "Die Zahl der Linksextremisten in Schleswig-Holstein blieb im vergangenen Jahr mit rund 820 Personen konstant, 320 davon gehören zu der gewaltbereiten undogmatisch- linksextremistischen Szene. 'Diese Zahlen dürfen uns nicht in einer falschen Sicherheit wiegen', sagte Stegner. Die autonome Szene sei in der Lage, zu bestimmten Anlässen deutlich mehr Menschen zu mobilisieren." (HL-Live) Undogmatisch und linksextremistisch bin ich ja auch, aber ohne Bindestrich. Vielleicht ist das eine andere Kategorie, die ich noch nicht kenne. Ja, ich wiege mich ständig in Sicherheit. Dabei vergesse ich, dass die RAF jederzeit aus irgendeinem Loch kriechen könnte, so rebirthing-mäßig. Sehr hübsch auch, wie genau die Skandal-Behörde zählen kann: Exakt 320 Linke sind in Schleswig-Holstein "gewaltbereit" (darunter 287 Spitzel), was auch immer dieses "bereit" bedeuten mag.
"In dem undogmatisch-linksextremistischen Spektrum hat der Verfassungsschutz bei einigen Gruppen einen Trend zur stärkeren Strukturierung und Vernetzung von autonomen Gruppen festgestellt." Ja, und hier wird der wohlwollenden Leserin und dem geneigten Leser verraten, warum das so ist: Das linksextremistische Spektrum nutzt immer öfter und immer stärker das neue und ultrahippe Medium Internet. Und insbesondere die berüchtigte Website burks.de alias spiggel.de. Das strukturiert stärker die Köpfe und vernetzt: Ich weiß zwar nicht, was "vernetzt" heißt, aber es hört sich gut und gefährlich an.
Jetzt wird das Thema mir langweilig. Die taz stellt über Hamburg völlig korrekt fest: "Fast ein Viertel der 'Linksextremisten' stellen übrigens die 390 Mitglieder der Linkspartei.PDS, die in Hamburg 'wegen der politischen Ausrichtung des Landesverbandes' unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht. Dessen brisante Erkenntnisse: Bei der Bundestagswahl im September 2005 habe die Linkspartei 'mit 6,3 Prozent ihren Stimmenanteil in Hamburg verdreifachen' können. Zurückzuführen sei dies 'weitgehend auf eine Protesthaltung gegen die Sozialgesetze'. Offenbar lesen die 140 Hamburger Verfassungsschützer aufmerksam Zeitungen."
Das Wichtigste hätten wir beinahe vergessen: "Islamismus ist totalitär". Es weiß zwar auch niemand, was "Islamismus" ist, genausowenig wie Christentumismus und Judentumismus. Buddhismus und Shintoismus sind schon eher bekannt. sind das die, die beim der Verehrung höherer Wesen eine Hasskappe aufhaben? Totalitär - das ist die Staatsdoktrin: Rot gleich braun, Hitler gleich Stalin. Es gibt keine Unterschiede zwischen dem Gulag und Auschwitz. Und wenn uns die Totalitären irgendwie ausgehen, dann finden wir eben Neue. Ich hätte da auch noch ein paar Vorschläge, über welche Themen sich die Verfassungsschützer in der Zeitung oder bei wikipedia informieren könnten, Opus Dei zum Beispiel. Ganz totalitär: Blinder Gehorsam, sektenhafter Charakter, Machtstreben - alles da.
By the way: Dass wir keine Change hätten, gesellschaftlich akzeptiert zu werden, das ist, verehrte Schlapphüte, einfach frei erfunden. Ceterum censeo: Verfassungsschutz abwickeln. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 27.04.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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