Nun wirkt der Einwand schwer, ich müsse den Schrott nicht lesen, er sei ohnehin kostenlos. Aus rein völkerkundlicher Sicht interessiert mich jedoch, was wohl in den Köpfen der TexterInnen vorgegangen ist. Stefan Aust, von Blumencron und der Online-Marketing-Direktor hinter ihnen und flüstern: Halbnackte Damen bringen Zugriffszahlen, schreiben Sie ein wenig schwachsinnigen Text drumherum! Oder: Pseudo-Promi-Trash lenkt die Leute davon ab, sich politische Gedanken zu machen! Das nützt den Pfaffen und der CDU. Oder: Hilton steigt mit jedem in die Kiste, der positiv über sie schreibt! Oder: Spiegel online wird jetzt Park Avenue für den heruntergekommenen Mittelstand und den White Trash.

Irgendwas in der Art wird es schon sein. Aber es ist lächerlich. Ich spiele mit dem Gedanken, meine ebenso niveauvollen "Lifestyle"-Blogs dort als Content anzubieten. Immerhin sehen die Damen hier besser aus und sind in der Regel unbekleideter, was der gewöhnliche heterosexuelle Surfer bekanntlich sehen will. Aber für Sex sells direkt und ehrlich ist Spiegel online offenbar zu feige.