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Korrekt fassen jedoch die Frankfurter Rundschau, die Financial Times, die Süddeutsche, der Tagesspiegel und die Tagesschau den Sachverhalt zusammen. Letztere spricht sogar sachlich von "Verschwörungstheorien".
Die österreichische Presse behauptet, die Todesumstände seien "ungeklärt", was nach dem offiziellen Ermittlungsergebnis nicht stimmt. Bei den Blogs kommt man laut Pressespiegel nicht mehr hinterher: Jeder scheint das Thema wichtig zu finden. Zur Lektüre empfohlen sei ein "Offener Brief" des Zenodot-Verlags. Der Geschäftsführer weist den Anwalt der Eltern Trons darauf hin, dass der Verlag eine CD-ROM der Wikipedia verbreite, in der "der volle bürgerliche Name" genannt werde. Man beabsichtige nicht, das zu unterlassen. Er kündigt an, dass der Verlag sich gegen eventuelle Verfügungen wehren und auch gegebenenfalls auf Schadensersatz dringen werde.
Die einzige Institution, die kräftig und gleichzeitig kläglich herumeiert, ist der Chaos Computer Club. Zum Glück ist der Laden nicht "verkircht", wie Wau Holland das früher zu bezeichnen pflegte. Das gilt aber nicht für die Berliner Sektion, deren Gruppendynamik der eines Hühnerhaufens gleicht und die sich zu einem rationalem Standpunkt zum Thema "Tron", der öffentlich vertreten werden könnte, einfach nicht durchringen will.
Bestes Beispiel: Tim Pritlove. Ihm fällt nichts Besseres ein, als mich zu beschimpfen. Das ist man nicht anders gewohnt. Der Grund? Ich habe es dort kommentiert: Der Berliner CCC wird es mir nie verzeihen, dass ich seine hübsch zusammengezimmerte und vor allem Publicity-trächtige Verschwörungstheorie zum Thema "Tron" nicht geglaubt, sondern einfach nur recherchiert habe, ohne auf die "Dienstanweisungen " der dortigen Wichtigtuer Rücksicht zu nehmen.
Ich darf aus meinem Blog vom 11. Januar zitieren: "Zu Beginn meiner Recherchen habe ich dem Berliner CCC eine enge Zusammenarbeit angeboten, schriftlich und mündlich. Das wurde insbesondere von Andy Müller-Maguhn und Wau Holland abgelehnt. Holland schrieb mir per Mail wörtlich: "Von mir erfährst du nur dann etwas, wenn Du Andys [Müller-Maguhns] Anweisungen respektierst. Repeat: Anweisungen."
Wenn ich diesen "Anweisungen" gefolgt wäre, hätte ich mir damals selbst ein Berufsverbot auferlegen müssen und die Umstände des Suizids Trons wären gar nicht recherchiert worden. Ein "Stefan" kommentiert in Pritloves Blog ganz richtig: "Der ambivalente Umgang mit Informationsfreiheit erstaunt. Was wäre, wenn staatliche Stellen Wikipedia etwas verbieten würden? Ein Aufschrei ging zurecht durch die Szene. Im Kampf gegen die Wirklichkeit verheddert sich der Sprecher des CCC gemeinsam mit Trons Eltern. Gelten Grundsätze wie Redefreiheit nur für Themen, die Andy genehm sind? Der CCC könnte Stellung beziehen und würde das auch, wenn nicht der eigene Sprecher hinter der Zensur stünde."
Für den CCC gelten jedoch die ungeschriebenen Gesetze der deutschen Vereinsmeierei - damit unterscheidet er sich nicht von einem x-beliebigen Verein zur Pflege der Rassereinheit des deutschen Schäferhunds. Wer einmal einen Posten hat, gibt ihn nicht wieder her, zumal man hier zusätzlich den Eindruck gewinnen kann, dass jemand das Pressesprechertum zum eigentlichen Lebenssinn und -zweck gemacht hat. Der CCC wird Müller-Maguhn nicht wieder los und somit bis auf weiteres mit dessen Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht werden.
Zum Glück für die Hacker haben Journalisten ein kurzes Gedächnis: In ein paar Wochen wird jeder, der heute behauptet, finstere Geheimdienste, die Mafia oder die üblichen verdächtigen Illuminati hätten Tron ermordet, wieder ernst genommen werden. Auf Inhalte kommt es im deutschen Medien-Mainstream nicht so sehr an wie auf des Kaisers Kleider, also das Amt.
Auch Andres Bogk nennt keine Fakten, was meine Recherche angeht - wieder nur dumme abwertende Bemerkungen zu meiner Person, die niemand nachvollziehen kann - ich übrigens auch nicht. Die dort sachkundig zusammengetragenen Recherchen entsprechen auch den meinen - bis auf den letzten Abschnitt, der vage und verschwörungstheoretisch vom Leder zieht. Was in dem ominösen Brief des Ray Adams stehen soll, ist nicht weiter geheimnisvoll. Und Tron stand nicht mit der osteuropäischen "Mafia" in Kontakt. Offenbar muss man den toten Hacker noch nachträglich vor seinen so genannten Freunden in Schutz nehmen. Ich habe selbst ein Telefonat mit dem damals wohl wichtigsten Pay-TV-Hacker aus Bulgarien mitgehört (eine eher minder legale Aktion), in dem das Thema behandelt wurde. Wer genau weiß, welche Geschäfte Tron gemacht hat, war sein Freund Andreas H., der aber vom CCC erst befragt wurde, nachdem ich es getan hatte. Und da hatte er schon keine Lust mehr, über die Details zu reden.
Im CCC wird also weiter Chaos herrschen. Niemand wird beherzt zugeben, dass man sich damals geirrt hat, als vollmundig von "Mord" gesprochen wurde. Ich kann mich gut an das Jahrestreffen 1998 erinnern und an die fast mit den Fingern zu greifende Lynchstimmung gegen mich. Niemand hat widersprochen, als der Vater vor mehreren hundert Zuhörern behauptete, "alles" in meinem Buch sei gelogen. Die kollektive Hysterie und der sehnliche Wunsch der Hacker-Menge, ihr "Siegfried" sei hinterrücks gemeuchelt worden, waren mir zutiefst unheimlich. Kaum jemand wollte die private und menschliche Tragödie Trons wahrhaben oder auch nur erwägen.
Man muss es hier aussprechen: Niemand kann jetzt noch glauben, die gerichtlichen Schritte gegen Wikipedia seien aus dem hehren Motiv heraus geschehen, den bürgerlichen Namen des Toten zu "schützen". Genau das Gegenteil ist erreicht worden. Die deutschen Medien befleißigen sich zwar fast ausnahmslos wie gewohnt des vorauseilenden Gehorsams und wagen es nicht, den Namen zu nennen, aber die Zahnpaste ist mit Verve aus der Tube gequetscht worden. Und niemand wird sie wieder hineindrücken, noch nicht einmal ein deutscher Anwalt, der mit der Attitude einherkommt, am deutschen Justizwesen müsse die Welt genesen. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 19.01.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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