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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 04.12.2005, 01:21 Antworten mit ZitatNach oben










MEDIEN
Aktuell04. Dezember 2005
BURKS' FORUM
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DAS BILD DES TAGES
Schmuggler-Boot auf dem Rio Beni, Yungas, Bolivien ©Burks
SPIGGEL.DE-DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN?
[Dossier 1] - Morbus politicus marginalis (Burkhard Schröder, 25.10.2004)
[Dossier 2] - Der Fall Boehncke (Hans-Werner Conen, 13.12.2004)
[Dossier 3] - Tatort DJV Berlin (Burkhard Schröder, 15.12.2004)
[Dossier 4] - Presseball - die rechte Idee? (Burkhard Schröder, 19.12.2004)
[Dossier 5 - "Dringlicher Appell" (Ehrenmitglieder des DJV Berlin, 09.02.2005)
[Dossier 6] - "Auf ein offenes Wort" (Burkhard Schröder, 24.02.2005)
[Dossier 7] - "Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen" (Burkhard Schröder, 02.03.2005)
[Dossier 8] - "Förmchenweitwerfen im Sandkasten - ein Sittengemälde" (Burkhard Schröder, 18.03.2005)
[Dossier 9] - "Operation Weißer Ritter" (Burkhard Schröder, 12.05.2005)

[Dossier 10] - "Antrag auf Ausschluss" (Dokumentation, 03.08.2005)
[Dossier 11] - "Pacta sunt servanda" (Burkhard Schröder, 03.08.2005)
[Dossiert 12] - "Presseball: Eine unendliche Geschichte" (Burkhard Schröder, 22.08.2005)
[Dossier 13] - "Witt-Sprachrohr?" (Hans-Werner Conen, 21.09.2005)
[Dossier 14] - "Diese Leute abwählen!" (Burkhard Schröder, 19.11.2005)
SPIGGEL.DE-DOSSIER: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)

Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner Conen, 05.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 20: "Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht"
Teil 21: "Feste und Freie - sitzen sie wirklich in einem Boot?" (Hans-Werner Conen, 08.03.2005)
Teil 22: "Spaltet sich Bayern ab? (Burkhard Schröder, 30.03.2005)
Teil 23: "Eine Frage der Ehre?" (Burkhard Schröder, 19.04.2005)
Teil 24: "1. Parteitag des BJV/AO" (Burkhard Schröder, 02.05.2005)
Teil 25: "Anonyme Denunzianten" (Walther Bruckschen , 26.05.2005)

Teil 26: "Der Clan der Dejottvaulaner" (Burkhard Schröder, 15.06.2005)
König Pyrrhus lässt grüßen, Burkhard Schröder, 06.07.2005)
Teil 27: "König Pyrrhis lässt grüßen" (Burkhard Schröder, 27.07.2005)
Teil 28: "Wohin steuert der DJV?" (Update) (Burkhard Schröder, 06.10.2005)
Teil 29: "Presseausweis ganz nüchtern" (Hans-Werner Conen, 24.10.2005)
Teil 30: "Krise? Welche Krise?" (Burkhard Schröder, 02.11.2005)
WETTER
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MORALTHEOLOGISCHER DISKURS

Werden wir geköpft?

Von Burkhard Schröder

VideoHeute musste ich über einen moraltheologischen Diskurs schallend lachen. Im deutschen Verbände-Forum liest man: "DJV fordert: Auch die Bild muss Rücksicht nehmen." Ich pruste immer noch, wenn ich mir vorstelle, wie die Zyniker bei der Mutter aller deutschen Boulevard-Zeitungen sich bei dieser Mahnung auf die Schenkel schlagen. Seit wann muss Bild warum Rücksicht nehmen? Und zittert die Bild vor dem Presserat und anderen Moraltheologen und Wichtigtuern?

Es geht um die Schlagzeile "Wird sie geköpft?" - die bezog sich auf die deutsche Geisel im Irak. Die üblichen Verdächtigen haben sich mit pro und kontro schon zu Wort gemeldet. Fairpress.biz resumiert:
"Der Diözesanrat des Erzbistums München und Freising warf der 'Bild'-Zeitung vor, 'mit sprachlicher Brutalität Schicksal gespielt' zu haben." Übrigens: In allen deutschen Medien wird bei strittigen Fragen immer zuerst der Diözesanrat gefragt, insbesondere der in Freising.

Und weiter über die Schlagzeile:
"Es sei an ihr 'nichts zu beanstanden', so Spiegel. (...) 'Nun ist dieser schreckliche Terror durch eine deutsche Geisel auch nach Deutschland vorgedrungen. Das kann und darf man nicht schönreden!' Aber auch der Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) sowie der Autor Ralph Giordano verteidigten die Schlagzeile. Bosbach zur 'Bild'-Zeitung: 'Die Schlagzeile ist schockierend und wird auch so empfunden, aber sie spiegelt die Brutalität und völlige Mitleidslosigkeit des internationalen Terrorismus leider zutreffend wider.' Giordano verteidigte: 'Es gibt keine Worte, die zu scharf wären gegen die Entführer von Susanne Osthoff!'"

Man lernt gleich etwas: In Deutschland heißt "Journalismus", alle möglichen Leute zu fragen, was sie von allen möglichen Dingen halten. Und deren Statements dann mehr oder minder unkommentiert abzudrucken. Das nennt man Reputationskultur. Es geht nicht darum, was jemand sagt, sondern ob er prominent ist.
Video
Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Ob jemand was sagen darf oder nicht. Der einzig ernst zu nehmenden Kommentar zur Sache hat der Kollege Wiglaf Droste in der taz verfasst: "Wird Kai Diekmann geköpft?"
"Sabine Christiansen trägt ihren Kopf für einen guten Zweck: Schönheitschirurgen und Frisöre entgehen so der Brotlosigkeit. Alice Schwarzers Kopf gibt immerhin einer Hutmacherin Arbeit, Günther Jauch und Peter Hahne haben ihre Schleimköpfe, um "Du bist Deutschland" zu predigen: "Behandle dein Land wie einen guten Freund. Kritisiere ihn nicht, unterstütze ihn." Atta atta pomm. Die Frage, wie aggressiv doof man eigentlich sein darf in Deutschland, wird täglich niederschmetternder beantwortet." Recht hat er, und dabei redet er noch nicht einmal von ver.di oder dem DJV

Doch ganz plötzlich redet Droste irre:
"Er spielt mit dem Leben einer Geisel. Ihm in den Arm zu fallen, wäre kein Akt der Zensur. Im Gegenteil: Erst ein Land, in dem solche Schlagzeilen und Titelseiten untersagt sind, hätte ein Recht, zivilisiert genannt zu werden." Ein Land, in dem Schlag- und Titelzeilen untersagt werden, ist eine Diktatur, wömöglich eine der schlimmsten - die Erzeihungsdiktatur zum Guten. Wer das fordert, ist ein Idiot oder ohnehin ein Anhänger der Zensur, was das erste fast automatisch einschließt.

By the way; liebe Doitsche: Ich verrate euch jetzt ein Geheimnis. Es gibt ferne Länder auf fernen Kontinenten, fremde Kulturen, die sehen das ganz anders. Dort hat man sich juristisch auf den Konsens geeinigt: Jeder soll alles sagen dürfen, und der Staat hält in dieser Hinsicht die Schnauze. Nennt man First Amendment. Schon davon gehört?

Wäre ich ein Verwandter der Geisel, würde ich, sähe ich ein Foto von ihr, zu allererst fragen: "Wird sie geköpft?" Man weiß mittlerweile, was Terroristen im Irak tun. Und daher ist die Schlagzeile der Bild völlig korrekt, weil sie das wiedergibt, was alle denken.

Die Welt ist verroht wie sie schon immer war; Krieg ist immer Terror und Entsetzen. Das sollte jeder sehen, damit nicht wieder irgendein Politiker auf die Idee kommt,Video "Schutz-" und "Friedenstruppen" irgendwo hinzuschicken, ob an den Hindukusch oder in den Kosovo.

"Der DJV fordert von den Journalisten der Bild aber auch aller anderen Medien, dass sie nicht erst darauf warten, dass der Presserat die Art und Weise der Berichterstattung möglicherweise in Frage stellt, sondern von sich aus auf solche Schlagzeilen verzichten." Ach du meine Güte. Mal unter uns Pfarrerstöchtern: Ob der Presserat etwas "in Frage stellt", ist so bedeutsam wie die Tatsache, dass in China Säcke Reis umfallen. Niemand interessiert's. Man kann das erlauchte Gremium genau so ersatzlos abwickeln wie den Verfassungsschutz und die Jugendschutzwarte. Niemandem würde ihr Fehlen unangenehm auffallen.

Und manchen Leuten würde es guttun, wenn sie zunächst den Dreck vor ihren eigenen Tür wegkehrten, statt die Welt mit verquasten und vollends sinnfreien Textbausteinen zu behelligen.
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BURKS ONLINE 04.12.2005
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