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 Presseausweis ganz nüchtern Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 24.10.2005, 10:43 Antworten mit ZitatNach oben






MEDIEN
Aktuell24. Oktober 2005
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DAS BILD DES TAGES
Tasse für Gewerkschaftler ©Burks
SPIGGEL.DE-DOSSIER: QUO VADIS DJV BERLIN?
[Dossier 1] - Morbus politicus marginalis (Burkhard Schröder, 25.10.2004)
[Dossier 2] - Der Fall Boehncke (Hans-Werner Conen, 13.12.2004)
[Dossier 3] - Tatort DJV Berlin (Burkhard Schröder, 15.12.2004)
[Dossier 4] - Presseball - die rechte Idee? (Burkhard Schröder, 19.12.2004)
[Dossier 5 - "Dringlicher Appell" (Ehrenmitglieder des DJV Berlin, 09.02.2005)
[Dossier 6] - "Auf ein offenes Wort" (Burkhard Schröder, 24.02.2005)
[Dossier 7] - "Der Wettbewerb um die Füße hat begonnen" (Burkhard Schröder, 02.03.2005)
[Dossier 8] - "Förmchenweitwerfen im Sandkasten - ein Sittengemälde" (Burkhard Schröder, 18.03.2005)
[Dossier 9] - "Operation Weißer Ritter" (Burkhard Schröder, 12.05.2005)

[Dossier 10] - 2[Dokumentation] Antrag auf Ausschluss (03.08.2005)
[Dossier 11] - "Pacta sunt servanda" (Burkhard Schröder, 03.08.2005)
[Dossier 12] - "Presseball - eine unendliche Geschichte (Burkhard Schröder, 22.08.2005)
[Dossier 13] - "Witt-Sprachrohr?" (Hans-Werner-Conen, 21.09.2005
SPIGGEL.DE-DOSSIER: DJV IN DER KRISE
Teil 1: "Hyperventilierende Freizeit-Stalinisten" (Hans-Werner Conen, 26.06.2004)
Teil 2: "Fremdwort Solidarität" (Burkhard Schröder, 27.06.2004)
Teil 3: "Der moderne Herrenmensch liebt Versager" (Hans-Werner Conen, 13.07.2004)
Teil 4: "Kindergarten für Erwachsene" (Jörg Wachsmuth, 14.07.2004)
Teil 5: "Hornberger Schießen, reloaded" (Burkhard Schröder, 21.07.2004)
Teil 6: "Die wichtigsten Fragen und Antworten" (Burkhard Schröder, 01.08.2004)
Teil 7: "Unaufhaltsamer Aufstieg zum Arbeiterführer" (Hans-Werner Conen, 02.08.2004)
Teil 8: "Verein Berliner Journalisten auf der Siegerstraße" (Hans-Werner Conen, 07.08.2004)

Teil 9: "Ein trügerischer Friede" (Burkhard Schröder, 08.09.2004)
Teil 10: "Im Osten nichts Neues" (Ein Frontbericht von Hans-Werner Conen, 20.09.2004)
Teil 11: "Die Welt als Wille und Vorstellung" (Burkhard Schröder, 04.10.2004)
Teil 12: "Das Wünschen und Wollen und die Wirklichkeit" (Burkhard Schröder, 05.10.2004)
Teil 13: "Der DJV hadert mit Berliner Richtern" (Wolfgang Kiesel, 06.10.2004)
Teil 14: "Verbandstag in die Tonne - außer Spesen nichts gewesen" (Hans-Werner Conen, 07.10.2004)
Teil 15: "Avanti Dilettanti! Wie man jeden möglichen Fehler auch wirklich macht" (Hans-Werner Conen, 15.10.2004)
Teil 16: "Häufig nicht gestellte Fragen" (Burkhard Schröder, 03.11.2004)
Teil 17: "Eine nicht gehaltene Rede" (Hans-Werner Conen, 05.11.2004)
Teil 18: "Der DJV aus seuchenpolitischer Sicht" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 19: "Unter Indianern" (Burkhard Schröder, 05.11.2004)
Teil 20: "Eine Atempause, Geschichte nicht gemacht"
Teil 21: "Feste und Freie - sitzen sie wirklich in einem Boot?" (Hans-Werner Conen, 08.03.2005)
Teil 22: "Spaltet sich Bayern ab? (Burkhard Schröder, 30.03.2005)
Teil 23: "Eine Frage der Ehre?" (Burkhard Schröder, 19.04.2005)
Teil 24: "1. Parteitag des BJV/AO" (Burkhard Schröder, 02.05.2005)
Teil 25: "Anonyme Denunzianten" (Walther Bruckschen , 26.05.2005)

Teil 26: "Der Clan der Dejottvaulaner" (Burkhard Schröder, 15.06.2005)
Teil 27: "König Pyrrhus lässt grüßen", Burkhard Schröder, 06.07.2005)
Teil 28 (update): "Wohin steuert der DJV?" (Burkhard Schröder, 06.10.2005)
WETTER
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DOSSIER DJV IN DER KRISE 29

Presseausweis ganz nüchtern

Presseausweisvon Hans-Werner Conen

Betrachten wir die Sache mit dem Presseausweis nüchtern: Es geht ums Geld. Presseausweise sind ein Geschäft. Da werden die, die meinen, das Geschäft gehöre ihnen, ganz schnell ganz böse, wenn Wettbewerb droht. Es ist auch ein etwas seltsames Geschäft, wie der Blick auf die Zahlen zeigt.

Ein Hamburger Professor, der kürzlich die Studie "Journalismus in Deutschland" vorgestellt hat, will genau 48.381 hauptberufliche Journalisten in Deutschland gezählt haben - Tendenz sinkend. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) behauptet, rund 41.000 hauptberufliche Journalisten als Mitglieder zu haben - Tendenz steigend. Die Deutsche Journalisten-Union (dju) in der Gewerkschaft Verdi berühmt sich der Zahl von 21.000 Mitgliedern. Die weiteren Journalisten-Verbände bringen es zusammen locker auf noch einmal 25.000 Mitglieder. Alles Journalisten. Alle hauptberuflich. Bis auf ein paar Rentner. Großes Funktionärs-Ehrenwort.

Und so kommen Journalisten-Verbände verblüffenderweise auf eine Organisationsquote von fast 200 Prozent; statistisch ist jeder deutsche Journalist in mindestens zwei Journalisten-Verbänden. Der Markt für Presseausweise liegt daher allein bei den (behaupteten!) Verbandmitgliedern bei rund 90.000; die zahlen für das zweifelhafte Papier, das neuerdings aus Plastik ist, mit ihren zum Teil enormen Jahresbeiträgen. Ein Verband, der keinen Presseausweis im Angebot hat, kann einpacken.
Presseausweis
Überaus erstaunlich ist nun, daß Verbände, die schon jeden Journalisten mehrmals organisiert zu haben vorgeben, gleichwohl noch massenhaft Presseausweise an Nichtmitglieder verkaufen. Ein Beispiel: Ein Landesverband mit rund 2.500 Mitgliedern hat sich mal locker mit 7.000 Ausweis-Rohlingen eingedeckt. Da schmunzelt der Kassier: 4.500 Ausweise mal 50 Euro bringen 225.000 Euro brutto - bei lächerlich geringen eigenen Kosten.

Wenn das Verhältnis von Ausweisen für Mitglieder zu verhökerten Ausweisen für Nichtmitglieder auch nur 1 zu 1 (und nicht, wie man fürchten muß, 2,5 zu 7) ist, sind fast 200.000 Presseausweise allein von deutschen Journalisten-Verbänden im Umlauf - bei 48.381 Journalisten. Drei von vier Ausweisen in falschen Händen? Da haben DJV und DJU wohl doch einiges zu erklären, auch ihren Parteigenossen in der Innenministerkonferenz, die sich offenbar willig haben beschwindeln lassen, von wegen strenger Prüfungen und so. Angesichts solcher Zahlen ist es schlicht unmöglich, daß es eine nennenswerte Gruppe von Nichtmitgliedern gibt, die hauptberufliche Journalisten sind. Oder aber große Teile der Mitgliedschaft der Verbände bestehen nicht aus Journalisten. Oder die Verbände geben falsche Mitgliederzahlen bekannt und sind viel kleiner als sie sich machen. Fragen über Fragen. Journalisten-Verbände, die tapfer für das Informationsfreiheitsgesetz gestritten haben, werden da mit Antworten nicht zögern, oder?

DJV und Verdi, die sich bisher zusammen mit den Verlegerverbänden fetter Monopolgewinne erfreut haben, sehen nun ihre Felle fortschwimmen. Entsprechend verbissen versuchen hauptamtliche Funktionäre mit Desinformation zu retten, was zu retten ist. Denn die Apparatschiks mit den Luxus-Gehältern wissen, daß der angeblich "bundeseinheitliche" Presseausweis zusammen mit (der Illusion von) Rechtsschutz das wichtigste, wenn nicht das einzige Motiv z.B. für Verbandsmitglieder ist, jahrein jahraus schlappe 300 Euro zu zahlen. Wenn es einen gleich guten Presseausweis woanders zum halben Preis gibt, ist das luxuriöse Beitragsniveau der Verbände nicht zu halten.
Presseausweis
Die Lage von DJV und Co. könnte schnell dramatisch werden: Entweder der Presseausweis geht nur noch an "richtige" Journalisten – dann bleibt die Kasse leer und es droht massiver Ärger mit mindestens Tausenden von Beitragszahlern, die nach dem Gegenwert für ihr Geld fragen. Oder die Innenminister der Länder ziehen ihre ohnehin rechtlich problematische "Anerkennung" zurück – bei der Frage, wer Journalist ist, hat sich der Staat herauszuhalten. Oder andere Verbände, die auf teure und zunehmend nutzlose Tarif- und Gewerkschaftspolitik verzichten, erstreiten wie "Freelens" die Anerkennung ihrer Ausweise, die sie für einen Bruchteil der DJV- und Verdi-Freudenhauspreise anbieten – Geiz ist halt geil.

Vielleicht passiert auch alles zusammen. "Oderint dum metuant" hilft dann nicht mehr.

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BURKS ONLINE 06.10.2005
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