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 Juden- und andere ethnische Fragen Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 03.03.2003, 00:23 Antworten mit ZitatNach oben

Berlin sucht eine neue Beauftragte für Judenfragen. Verzeihung, so heisst das Amt nicht. Und natürlich gibt es in Berlin auch keinen Judenreferenten. (www.ns-archiv.de/verfolgung/antisemitismus/referenten/tagung.shtml) Es heisst: Ausländerbeauftragter.

Kein Ausländer wusste jemals, was das bedeutete: Jemand, der sich um die Einwanderer kümmert? Aber Immigranten, die nicht den Pass des Landes bekommen, in das sie sich entschieden haben einzuwandern, sondern die Ausländer bleiben, gibt es nur in Deutschland. Ausländische Einwanderer bzw. nicht-deutsche Inländer. Und die bisherige Beauftragte für Ausländer, wenn damit Einwanderer gemeint sein sollen, konnte nicht viel tun, da es kein Einwanderungsgesetz gibt.

Also erhebt sich die doch sehr drängende Frage, warum sich 40 Kandidaten um das zu vergebene Amt balgen, wenn nicht klar ist, was der Beauftragte für bestimmte Fragen zu unbestimmten Menschengruppen tun soll. Kafkaesk wird es, wenn Özcan Mutlu (www.mutlu.de) fordert, es solle nach der Qualifikation, nicht nach der Nationalität entschieden werden. Was meint er nur? Musste der Beauftragte für Ausländerfragen bisher Ausländer sein - wie der Beauftragte für Drogenfragen mindestens Raucher, besser noch: Junkie? Oder hätte er kein Ausländer sein dürfen, weil bisher ein CDU-Mitglied das Amt (www.berlin.de/SenGesSozV/auslaender/auslbeauft.html) innehatte?

Ein Sprecher der SPD, Peter Stadtmüller ([url]berlin.spd.de/servlet/PB/menu/1006295/[/url]), möchte keinen Kandidaten, der einer "ethnischen Gruppe" angehört. Was zum Teufel ist eine "ethnische Gruppe"? Die Neger? Alles, was nicht White Anglosaxon Protestant bzw. White German Protestant/Catholic ist?
Zitat:
ethnic (adj: racial) ethnisch;
~ clashes, ethnische Konflikte pl;
~ violence, Rassenkrawalle pl;
~ Germans , Volksdeutsche pl;
~ cleansing, ethnische Säuberung;
(traditional: atmosphere) urtümlich;
(fabric, clothes) folkloristisch;
~ music, Folkl

Das Wortschatz-Lexikon der Uni Leipzig [url]wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/cgi-bin/wort_www.exe?site=22&Wort_id=1395014[/url] wirft Beispiele aus dem Sprachgebrauch aus, die schliessen lassen, dass "ethnisch" nichts anderes als "völkisch" heisst, weil "Ethnologie" schlicht "Völkerkunde" bedeutet. Diskriminiert die SPD also das Volk der Sorben www.sorben.de? Mag sein, dass die Sorben nicht verstünden, warum man ihnen das Amt eines "Ausländerbeauftragten" antrüge, da sie bekanntlich die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.Die PDS meint hingegen, "Kandidaten mit Migrationshintergrund" seien ausdrücklich gewünscht. Es darf gerätselt werden, was das wieder heisst: Mein Großvater war Wolhyniendeutscher und ist eingewandert. Habe ich jetzt einen Migrationshintergrund, der mich für Ausländerfragen qualifiziert? Ich meinte auch bis jetzt, zur "ethnischen Gruppe" der Deutschen oder, wie Wolfgang Schäuble es sagen würde, zum deutschen Volk zu gehören. Wenn man dann aber kein Ausländerbeauftragter sein darf, wie die SPD fordert, bleiben nicht viele Kandidaten übrig.

Doch es gibt eine naheliegende Lösung. Neue Ausländerbeauftragte Berlins muss eine staatenlose Palästinenserin sein. Da strittig ist, was die "Ethnie" der Palästinenser ausmacht, hätte diese zumindest einen nur halbherzigen "ethnischen", dafür aber um so mehr einen "Migrationshintergrund". "Staatenlos" klingt schon fast wie Zigeuner und "Ewiger Jude". Aber ob die deutschen Juden es begrüssen würden, wenn man ihnen einen "Migrationshintergrund" unterjubelte - oder gar die Juden als "Ethnie" bezeichnete? Dann gehörte Paul Spiegel nicht zum deutschen Volk. Und dann wäre es bestimmt nicht mehr weit, dass die Deutschen wieder einen Beauftragten für Judenfragen in Berlin einsetzten.
03.03.2003
© BurkS
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