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 [Indianische Historia 24] Ein wüstes Scharmützel Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 28.03.2005, 13:09 Antworten mit ZitatNach oben







Nikolaus Federmann:
Indianische Historia
Hagenau 155728. März 2005
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(4) - Von Lanzarote nach La Gomera (Nikolaus Federmann)
(5) - "So viel als von den Indios noch am Leben sind" (Nikolaus Federmann)
(6) - "Mit Güte oder Gewalt" (Nikolaus Federmann)
(7) - "Ankunft in der Stadt Coro" (Nikolaus Federmann)
(8) - "Die Nation Xidehara" (Nikolaus Federmann)
(9) - "Die Nation Ayamanes" (Nikolaus Federmann)
(10) - "Von den verführerischen und teufelischen Ceremonien" (Nikolaus Federmann)
(11) - "Die Zwerge im Gebirg" (Nikolaus Federmann)
(12) - "Viel im Scharmützel erschlagen (Nikolaus Federmann)
(13) - "Die Nation Cayones (Nikolaus Federmann)
(14) - "Die Nation Xaguas (Nikolaus Federmann)
(15) - "Die Nation Caquetios" (Nikolaus Federmann)
(16) - "Zigeunern und Krüpplen gleich" (Nikolaus Federmann)
(17) - "Die Nation Cuybas" (Nikolaus Federmann)
(18) - "Der Zorn der Rosse" (Nikolaus Federmann)
(19) - "Gott würkt wider die Ungläubigen" (Nikolaus Federmann)
(20) - "Die Nation Cuyones" (Nikolaus Federmann)
(21) - "Die Nation Guaycaries" (Nikolaus Federmann)
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Indianische Historia (24) - Ein wüstes Scharmützel

Von Nikolaus Federmann


SchauplatzVon dieser volkreichen, schönen Provinz der Caquetios, von der Grösse ihrer Flecken, Viele der Einwohner, kriegsgebräuchigen Volk, ihrer geraden wohl gestalteten Proportz und Schöne derselbigen Weiber. Wie die Christen diese durchzogen, wenig Freundschaft und Gutwilligkeit bei ihnen fanden, auch wenig gefürchtet worden, also dass sie zuletzt mit Ernst und Scharmützeln haben müssen durchdringen, einen Caciquen (Aufruhr zu verhüten) erstochen, viel der Seinen erschlagen und gefangen und also sich, ihre Hab und gut mit Mühe und Not darvongebracht haben. (3)

Nun an den andern Tag, das war auf dern ersten Tag des Mertzens [1531], erhuben wir uns, durch ein Tal, so zwischen zweien Gebirgen liegt, zu ziehen, von welchen Gebirgen das gegen Niedergang die Cyparicotes (1) und das gegen Anfang die Hytotes (2) bewohnen; aber die Ebne des Tals (so bei vier Meilen breit ist und von einem Gebirg an das andere geht) besitzen die Caquetios, die aber denen zu Variquecemeto [Barquisimeto], obwohl sie einer Nation sind, doch nit Freund sind. Darum anderthalb Tagreis von Variquecemeto kein Flecken ist, sondern das Land despobliert und öde, obwohl unterwegen etliche alte Gebäu ihrer Art gefunden werden, so vor Zeiten Pueblos oder Flecken gewest, nun aber zerstört und verbrennt worden. Diese aus Variquecemeto wollten mir auch keinen Wegweiser zugeben, gesagter Ursache halb; denn zu allen Seiten haben sie ihre Feinde, von denen sie nicht ungeschädiget (so sie nicht mit Macht auszügen) wiederzukommen besorget. Nun daran war uns aber dest weniger gelegen, dieweil wir dieser Sprache der Caquetios selber Dolmetscher hatten und auch, um des Wegs nicht zu irren, nur in der Ebne des Tals blieben.

Als wir aber uns die erste Nacht bei einem Wasser niedertaten und den andern Morgen früh die Wege verborgentlich fürstellten und also bei hundertfünfzig Indios, Mann und Weiber, so unser unbesorgt an die Feldgebäu gingen, fingen und uns mit denen dem Flecken näherten, kamen uns die Indios von diesem Pueblo oder Flecken in Kriegsrüstung entgegen, wie sie von einem indio, der die zu Ross von fern gesehen hatte, avisiert oder bericht waren, deren sich ob sieben Tausend, als wir sie schätzten, aus einem Pueblo oder Flecken versammleten und vermeinten, dass wir sie zu überfallen kämen; und wie die andern auf dem Feld zusahen, begegeneten sie und ganz frech und stunden auch in aller Ordnung, auf uns zu schiessen.

Ich liess ihnen aber sagen, warum ich das Volk auf dem Feld hätte aufgehalten, und darneben auch, was zu Friede dienet, anzeigen, gab ihnen ihre Gefangenen wieder. Aber nach langer Rede, die wir mit ihnen Buhiohielten, wollten sie von ihrem Fürnehmen, uns zu bekriegen und auch uns zu schiessen, sie nicht lassen abwenden, sondern erzeigten sich frech; daran wir aber zu beiden Teilen wenig Gewinns hatten. Denn es war in einer Ebne, da wir an den Rossen gute Hilfe hatten, dargegen waren sie viel zerstreuet und nit gehauft, also dass sie mehr uns, dann wir sie umgeben hatten. Als sie sich aber doch zuletzt sich bereden liessen, uns ihren Vorteil übergaben und in ihre Pueblo zurückgingen, zogen wir ihnen nach, taten uns auch in demselbigen Flecken bei ihnen nieder. Schicket ich dem Caciquen oder Herrn Verehrungen und stillet also seine Frechheit ganz.

Zog also diesen Abend noch eine Meil Wegs in einen andern Flecken, deren Einwohner sich uns nit widersetzen, denn ich ihnen meine Ankunft und warum wir allda wären, zuvor anzeigen liess, zu denen ich den Caciquen aus dem letzten Pueblo oder Flecken mit mir nahm.

Von der Grösse dieser Pubelos oder Flecken und von der Menge der Einwohner, auch was frechen, stolzen und kriegsgebräuchigen Volks sie sind, haben wir bisher und auf dieser Reis nit erfahren; denn in einem Tag (als wir's gänzlich schätzten) ob zwanzigtausend Indios, die zu dem Krieg dienen, sich versammlen mögen. Denn dieselbigen Pueblos oder Flecken sind, ob sie schon zu einer Nation gehören, nit alle unter eines Herren Herrschung, doch aber, wie gesagt, nahe und viel bei einander, so dass, wie ich schätze, eine sehr grosse Summa Einwohner bei einander sind und einem gewaltigen Haufen Christen möchten Widerstand tun oder aufs wenigst doch Angst machen, das doch in den itzigen Pueblos dieses Tals ein andre Meinung hat. Denn obwohl der Einwohner gleich viel, so sind sie doch mit einander nicht einig oder conforma, sondern je zwen, drei oder vier Pueblos mit einander confederiert oder verbunden, derhalben sie weniger gewaltig sind, dann die in Variquecemeto. Aber es ist nicht zu zweifeln, so sie bekriegt würden und sie nicht genug zum Widerstehn wären, so würden sie sich ohne Zweifel zusammenrotten, confederieren und verbinden.

Diese haben grosse Flecken, of eine halbe Meil lang, doch nur eine Gassen oder zwo aufs meist. (3) Auch leben gewöhnlcih in einem Haus fünf, sechs, bis in achterlei Hausvolk mit Weib und Kindern. Es ist ein Volk sehr guter Länge und Proportz, auch starker Disposition gliedmässig. Auch sehr schöne gerade Weiber, also darum wir dieses Tal und Provinz, so die Indios Vararida nennen, el valle de las damas nenneten, welches zu teutsch "der Frauen Tal" geheissen ist.

In diser Nation oder Provinz hört die vergifte Herba oder Kraut auf, und haben auch deren keine, gebrauchen sich allein des Geschosses als die zu Coro. Also fürreisten wir deren Flecken, so in dieser Confederation und Bündnis sind, und zwar drei (obwohl ihrer mehr sind, aber auf unserm Weg Barbacoanicht). Dieser erzeigten uns sehr schlechte Freundschaft. Denn sie sich ihrer Menge oder Viele getrösteten und uns auch, ob sie schon viel Golds haben, nie kein Präsent getan, ja auch für die Speis unserer Notdurft in etlichen Pueblos oder Flecken Zahlung von uns begehrt haben, die wir ihnen gleichwohl auch nicht gegeben.

Als wir aber nun den dritten Tag Merz, einem andern Pueblo oder Flecken (der itzt fürgereisten Pueblos oder Flecken Feinde) erreichten, hatten wir Mühe und Arbeit sie zu zufrieden zu bringen. Hatten mit ihnen ein kleines Scharmützel in dem ersten Flecken, den wir überfielen; brachten sie aber doch zuletzt auf guten Weg.

Und als wir uns daselbst niedergetan, wollten wir den Tag allda blieben sein, denn ich das Fieber (4) eben heftig hatte und mich auf dem Ross kaum halten kundt. Doch da sie uns immer fortweisen wollten und in andere Flecken ihrer Freunde führten - denn sie den Hagel (obwohl wir für sie mehr denn Donner und Blitz waren) lieber in ihres Nachbarn Haus sahen - liessen wir uns, um sie wieder ihren Willen nicht zu beschweren, als die ersten Freunde dieses Bündnisses bereden und auch darum, dass ihr Pueblo oder Flecken nit an einem Orte war, wo wir uns weit umsehen oder unsere Wacht (wie es unsere Notdurft erforderte) haben konnten. Also um Kürze willen abzubrechen, welcher Kürze ich doch in dieser Beschreibung wenig gebraucht; will mir aber zu schreiben nicht weniger zu lang werden, als es dem Leser wird verdriesslich sein.

Diese Pueblos oder Flecken der andern Confederation oder Bündnis fürreisten wir auch; und als nun andere und die letzten dieser Nation Caquetios anfingen und wir aber wie mit den vorigen, sie zu unsern Freunden zu machen, gedrungen waren, kamen wir also unversehens in einen Pueblo oder Flecken morgens etwa um sieben Uhr, wann sie pflegen zu Morgen zu essen. Die wussten nichts von uns, bis wir sie also beim Gefresse überfielen, und erschraken also hart; auch verlief ein jeder in sein Haus und verschloss sich darin. Als ich sie aber beredete, dass sie sich von uns nichts zu besorgen hätten, gingen sie aus ihren Häusern und öffneten auch aus Furcht ihre Häuser, denn ich ihnen den Flecken drohet anzuzünden, also dass ich meinte, dass sie schon gestillet seien. Nahm also mit meinem Volk etliche Häuser ein, an Orten unseres meisten Vorteils, taten uns darselbst nieder, auf Meinung einen Tag allda zu bleiben und uns mit dem Caciquen oder Herrn zu vereinigen und fort durch diese Pueblos oder Flecken, so in dieses Caciquen oder Herrn Bündnis oder Confederation waren, friedlich zu ziehen.

Indem ward mir von den Christen, so die Weg zu Ross und Fuss behüteten und Wacht hielten, gesaget, wie sich Weib und Kinder dieses Fleckens gemach nacheinander vom Pueblo oder Flecken abstählen, welches uns nit ein friedlich Zeichen war, denn sie solches allein in Kriegen, und so sie Arges fürnehmen, zu tun pflegen.

Also liess ich den Caciquen oder Herrn berufen, verwies ihm die Absonderung der Weiber und Kinder und liess also die Indios, die ich auf dieser Reis und im Pueblo oder Flecken Curahamara und andern Orten gefangen, in ein Ketten geschmiedet und mitgeführt hatte, für mich bringen. Und liess dem Caciquen oder Herrn sagen, eben um dieser Ursach willen hätten wir diese Indios gefangen; also würde auch ihm, wo er nit anders wollte, auch geschehen. Und als er vermeint, man würde ihn gleich ergreifen, fahen und anschmieden, welchs doch meine Meinung nicht war, sondern solches von mir darauf abgesehen war, dass er das Verhausen der Weiber und Kinder abschüfe, also wischet er vom Stuhl, darauf er mir gegenüber sass, eilens auf, darvon zu laufen.

Ich befahl ihn aufzuhalten, darmit kein Aufruhr im Pueblo oder Flecken wurde. Da er aber von den Christen angedasts [?] und gefangen zu sein Buhiovermeinete, hub er ein gross Geschrei an, die Seinen zu Hilf rufend. Demnach, und um Ärgers zu verhüten, stach auf mein Befehl ein Christ ein Schwert durch ihn.

Hielten wir also mit den Einwohnern dieses Pueblos oder Fleckens ein wüstes Scharmützel, erschlugen und fingen ihrer viel, bis wir sie auf dem Pueblo oder Flecken in die Flucht brachten.

Nun aber in dem Buhio (so heissen ihre Häuser), darinnen ich mich niedergetan und da ich den Caciquen oder Herrn erfordert hatte und ihn in Ketten zu schmieden drohte (wie vor angezeigt ist), hatten sich etliche der Seinen, während wir mit den andern zu tun hatten und deren nicht Acht nahmen, auf eine hohe Brucken, so mitten im Haus auf vier Pfeilern, drei Männer hoch stund (darin sie ihr Korn und Mais pflegen zu haben), verschlagen. Und als wir nun mit den getan und in diesen Buhio unsern Plunder und Kisten, darinnen alles Gold war, so wir in dieser Reis hatten erobert, wollen nehmen und uns verrucken, ehe sich die Pueblos oder Flecken dieser Confederation und Bündnis versammleten und uns überfielen, denn mein Volk war sehr müd und deren viel krank, auch mehrere in dem gehaltnen Scharmützel gewundet: da rührten sich die Indios, so sich in diese Barbacoa (also heisst es) verschlagen hatten, vermeinend, wir künnten sie nicht finden, um mit ihnen wie mit den andern zu handlen; was aber unsere Meinung gar nicht war, denn wir von ihnen nichts wussten; und wo sie sich selber nicht hätten verraten, hätten wir sie nicht gespürt.

Da sie uns aber, als wir unversehens ins Buhio oder Haus eingingen und sie auf uns wie nach dem Ziel schossen und unser fünfe, darunter mich abermals durch eine Achsel schussen und verwundten und uns zurückdrängten, bis wir uns sicher anlegten (denn sie uns von oben herab überherrschten): da schicket ich fünf Christen, die sollen diese Barbacoa umhauen und sich darunter geben, denn sie, wie gesagt, auf fünf Pfeilern und sonst frei stehet, so dass ein Mann, wie lang er auch ist, sich darunter kann aufrichten. Denn wir durften den Buhio oder das Haus mitsamt den Indios nicht anzünden, um das Unsere, so wir darinnen hatten, zu verschonen.

Aber als die Christen ein gross Geschrei im Buhio oder Haus hatten und nichts ausrichteten, auch einer den andern nur verhinderte, ward ich etwas darob unwillig, dass sie zu lang umgingen und es verhinderten, dass wir vor den Indios in unsern Vorteil taten, ehe sie uns überfielen. Lief ich in den Buhio oder ins Haus unter die Barbacoa.

Und als der eine Pfeiler umgehauen ward, begann die Barbacoa zu hängen und die Schwere des Korns, so auf die hangende Seite fiel, drückte die Barbacoa gar um, so dass die Indios herabfielen. Und als ich mich mit meiner Rodella oder Tartschen (5) beschützete und einem Indio, um ihm das Schwert durch den Leib zu stossen, anlief, gab er mit einen so starken Streich mit eine Macana (6)(also heissen ihre hölzernen Schwerter, die sie haben), dass er mit bei zweien Zwerchfinger (7) breit von der Rodella (so aus einem Fassboden gemacht) abspaltete und abschlug.

Und als ich ihm noch einen Stich gab und den Fehl der Rodella in der Eil nicht merkete, derhalben auch mich nicht genug bedecket hatte, traf er mich mit einem Streiche auf dem Kopf, dass ich vor ihm auf den Boden fiel, Macanaund hätte mir auch aus dem Leben geholfen, so mir andre nicht zugesprungen wären und den Indio nicht hingerichtet hätten.

Lag also wohl zwo Stunden, dass ich um mich selber nichts wusste. Blieben also dieselbige Nacht bei guter Wacht, denn wir uns eines Überfalls in diesem Flecken besorgeten. Diese Indios in der Barbacoa, deren doch nur zwölf waren, taten uns mehr Schaden und wundten mir mehr Volks, dann die anderen alle.

[Fortsetzung folgt]

Anmerkungen
(1) Vgl. die folgende Passage - [Indianische Historia 25] Die Nation Cyparicotes
Hytotes erinnert aber auffällig an die Huitoto oder Witoto, die im südöstlichen Kolumbien nördlich des Putumayo leben. Vg. "Atlas des Populations Indigènes des Forêts Denses Humides". Es kann durchaus sein, dass der Name Federmann damals korrekt wiedergegeben wurde, nur dass die Konquistadoren nicht verstanden, dass es sich um ein Volk handelte, das weiter im Süden wohnte.
Victor Manuel Patiño schreibt in "Historia de la Cultura Material en la América Equinoccial" (Band 7): "Se sospecha que en el valle de Iracuy, durante la primera expedición de Federman por el interior de Venezuela en 1531, pasó con su gente por Vararida, que llamaron "Valle de las Damas", sin que en el registro del dato se alargue a más, no se sabe si por pudibundez del relator o por otras causas". Mit "Iracuy" meint er vermutlich den heutigen venezolanischen Bundesstaat Yaracuy.
(3) Federmann schildert hier als erster europäischer "Chronist" die Dorfstruktur der venezolanischen Indianer im 16. Jahrhundert.
(4) Vermutlich Malaria oder auch "Schüttelfieber".
(5) Rodella: Fechtschild, ein Rodellier ist ein Schildträger. Vgl. Tartsche.
(6) Der Begriff Macana stammt eigentlich aus dem Aztekischen macuahuitl, er ist ein linguistischer Beleg für die altamerikanischen Völkerwanderung von Mittel- nach Südamerika. Die Macana, eigentlich: Kriegskeule, war oft aus dem Holz der Chonta-Palme gefertigt (Bactris gasipaes): "Arma ofensiva de los indigenas. Según Pichardo, procede la palabra de Apirama, cerca de Popayán. Nosotros opinamos, que es de origen indo-antillano, porque lo son sus raices ma y cana. Las Casas dice hablando de las palmas de yagua: 'de esta madera hacian los indios las que llamaban macanas .'"
(7) Querfinger, vgl. Deutsches Rechtswörterbuch.


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