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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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BeitragVerfasst am: 18.05.2004, 01:32 Antworten mit ZitatNach oben





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Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
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RECHERCHE ZUR ERMORDUNG NICK BERGS III

Ist das Gräuel-Video echt? Details zur Technik (2)

Von Burkhard Schröder


wmv-HeaderViele Augen sehen mehr. Das gilt auch für technische Analysen. Der Video-Clip von der Ermordung des US-Amerikaner Nick Berg kursiert weltweit, und wurde mehrfach aus unterschiedlicher Sicht bis ins letzte Detail analysiert. Die Recherche kann abgeschlossen werden - das Ergebnis entzieht einigen bereits kursierenden Verschwörungstheorien den Boden. Die klassischen Medien haben sich bis jetzt mit oberflächlichen Statements zufriedengegeben, die zudem die Fakten oft falsch wiedergeben, und voneinander abgeschrieben, ohne sich die Mühe zu machen, hartnäckig zu recherchieren. Das Internet informiert besser und schneller als jedes andere Medium. Quod erat demonstrandum.
wmv-Header
1. Herkunft des Videos
Aaron Weisburg von http://haganah.us schreibt: "...No, don't know the name of the Reuters guy. I found the movie on my own. At the time it was high on the list of recent posts to forum 3 of Al Ansar (the Jihad forum), and with a title of Zarqawi slaughters an American it was hard to miss. The thread was started by the Al Ansar user 'Marwan' with the user ID of 15...." Weisburg erklärt, dass er den Namen den Reuters-Journalisten, der angeblich zuerst auf das Video aufmerksam gemacht habe - wie Al Jazeera schreibt, nicht kenne. Haganah ist also die erste und von anderen unabhängige Quelle. Evote.com und www.homelandsecurity.us folgten unmittelbar darauf. Evote.com weist ausdrücklich darauf hin, den Clip von www.haganah.us bekommen zu haben.

Der Betreiber der Website Islam und Terror, der auch Nutzer hier im burks.de-Forum ist, schreibt (nur für registrierte Nutzerinnen), dass das Video auf hostnow.biz gehostet worden sei, "sowie auf einer Lycos-Homepage, die bisher als "Al-Faruk"-Archiv diente (und natürlich bei dem Traffic nicht mehr lange hielt). Mit dieser Mail wurde auf einer einschlägigen (und jetzt toten) Yahoo-Mailingliste das Video angekündigt und die Links verbreitet. " Die Mail (vgl. den Screenshot im Posting) über die Liste sei aber erst am 11.05. ca. 22. Uhr angekommen.

2. Technische Details des Videos
Unstrittig ist, dass der Clip von zwei verschiedenen Kameras aufgenommen wurde und aus fünf Streams besteht. Der Header des wmv-Files verrät, dass die Bearbeiter die Sprachversion ar-om gewählten haben, das Arabisch, das im Oman gesprochen wird, nicht, wie zu vermuten war, das irakische Arabisch (vgl. Abbildungen oben). Eine detaillierte Analyse des Headers ist online verfügbar.

wmv-Headerwmv-Header
Die roten Balken zeigen, wann welche der beiden Kameras jeweils aufgenommen haben.

Charles U. Farley, der Betreiber der australischen Website http://vigilant.tv, hat die beiden Aufnahmen analysiert und gegenübergestellt [Part 1, 14.05.04, Part 2, 17.05.04] - er kommt zu demselben Schluss, den Norman Griebel von freace.de und ich unabhängig voneinander am 14.05. gezogen haben: "There's a gap of anywhere up to about 20 minutes between Nick's statement and the beginning of the speech. There are definitely some significant gaps missing from the decapitation sequence."

Ausserdem ist die Tonspur "verrutscht", oder das Video ist nachträglich vertont worden. Der Beweis: Die Schreie des Opfers sind schon zu hören, als es noch bewegungslos vor den Tätern sitzt. [Video, mpg, 1,5 Mb] Das Opfer bewegt sich, obwohl mindestens ein Täter versucht, es zu fixieren. (vgl. die Abbildungen: 13.24.24 und 13.24.26)

13.24.2613.24.26

Fazit: Die Lücken im Video beweisen, dass es den Tätern möglich war, unmittelbar nach der Sequenz 13.24.28 das Opfer zu töten, es fehlen mehr als 70 Sekunden. Die im Clip gezeigte Enthauptung (3) kann also nach dem Tod des Opfers stattgefunden haben. Das widerlegt auch die These, es sei zu wenig Blut zu sehen - das Video suggeriert einen Tathergang, der so nicht stattgefunden haben muss. Der Widerspruch, dass derjenige Täter, der die Enthauptung vornimmt, eine schwarze Maske trägt, und der, den der Kopf in die Kamera hält, eine weiße, ist nur ein scheinbarer: die Sequenzen 13.46.32 und 13.47.46 folgen im Clip unmittelbar nacheinander. Es ist auch möglich, dass die Täter während der Zeit, die fehlt, ihren Standort gewechselt haben. (Abbildungen unten)

13.24.2613.24.26

Die Maschinenpistole
Der rechte Täter hält eine Waffe, die er während des Verlesens über die Schulter hängt. rense.com behauptet: "Firearms experts have stated the AK-47 carried by one man was a "Gilal."[Richtig: "Galil", B.S.](1) This actually is an Israeli-made weapon that improves on the famous AK- 47. Feyadeen and other insurgents almost universally use AK-47s." (2) Wenn noch nicht einmal die Bezeichnung der Waffe richtig ist, kann es mit der Kenntnis der "Experten" nicht weit her sein.

Norman Griebel freace.de vermutet hingegen, es handelt sich um eine schwere Maschinenpistole vom Typ Heckler & Koch HK53. Das lässt sich letztlich WaffeWaffenicht klären: eine Vergrößerung der Silhouette der Waffe legt eine Ähnlichkeit zwar nahe, ein Beweis ist das nicht. Die Waffen könnte auch eine israelische UZI (Standard-Ausführung) sein. Die UZI wird in der neuesten Ausgabe des Al Kaida-Militärmagazins "Al Battar" Nr. 7 auf Seite 10 ausführlich beschrieben.

Die beiden Abbildungen links zeigen den Täter mit der Waffe in zwei unmittelbar folgenden Sequenzen. Eine Vergrößerung des Griffs (vgl. Grafik unten, hellerer Kreis am oberen Rand) ähnelt dem der HK53, eindeutig kann man es aber nicht erkennen. (Die Grafik wurde hier so gedreht, dass sich der Umriss der Waffe auf dem Video in der gleichen Position befindet wie die Abbildung der HK 53, um einen Vergleich zu erleichtern.)
Waffe



Weitere Details
Über den weißen Stuhl, auf dem das Opfer sitzt, braucht man keine weiteren Worte zu verlieren. Er ähnelt zwar dem Stuhl, der auf einigen Fotos aus dem Abu Ghurayb-Gefängnis zu sehen ist. Diese Sorte Stuhl gibt es aber vermutlich mehrere Millionen Male auf der Welt.

Gewichtiger ist das Argument, das die von der CIA und US-Medien aufgestellte These über den Haupttäter Zarqawi bezweifelt. National Review berichtete am 06.02.2003 unter dem Titel "The Zarqawi Node in the Terror Matrix": "From Iran Zarqawi traveled to Iraq in May 2002, where his wounded leg was amputated and the limb fitted with a prosthetic device." Und MSNBC News schrieb am 04.03.2004 gar "Iraq militants claim al-Zarqawi is dead - It said al-Zarqawi was unable to escape the bombing because of his artificial leg." Was mit dem Terroristen wirklich geschehen ist, ob er lebt und wieviele Beine er noch hat, weiß offenbar niemand. Ärgerlich ist jedoch, dass die Medien ihre eigenen Berichte sehr schnell vergessen und die Propaganda der CIA kritiklos übernehmen, ohne selbst zu recherchieren - etwas mehr Misstrauen wäre angebracht.

1) Ich vermag keine Ähnlichkeit zwischen der "Galil" und der Maschinenpistole in dem Video zu erkennen - der Griff ist völlig anders geformt.
2) Diese These stammt aus der pakistanischen Zeitung The Nation, 16.05.2004
3) Ich teile die Auffassung von "Terror und Islam" über die angeblichen religiösen Wurzeln der Enthauptung nicht. Die angegebene Quelle für diese These - [url]frontpagemag.com[/url] - sollte mit Vorsicht genossen werden. Das Magazin steht politisch äusserst rechts - nach dem Motto "Gott schütze uns vor den Demokraten". Die These, Enthauptungen seien eine genuin "islamische" Tötungsmethode, ist genauso falsch oder wahr wie die, Kreuzigen, Rädern und Vierteilen seien "christliche" Praktiken. Auch die New York Post verbreitet leider diesen Unsinn.


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BURKS ONLINE 18.05.2004
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