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 [Dossier] Den neoliberalen Teufel austreiben Nächstes Thema anzeigen
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
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BeitragVerfasst am: 24.02.2004, 00:22 Antworten mit ZitatNach oben






MEDIEN
Aktuell23. Februar 2004
BURKS' FORUM
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SPIGGEL.DE-DOSSIER I
Dossier: Diskussion über die provokanten Thesen eines DJV-Mitglieds aus Baden-Württemberg
Teil I: "Haben Journalisten-Gewerkschaften noch eine Zukunft?" (21.01.2004, Hans Werner Conen)
Teil II: "Solidarität ist eine Waffe - 12 Thesen für eine starke Gewerkschaft" (31.01.2004, Burkhard Schröder)
Teil III: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004, Hans Werner Conen)
Teil IV. "Treu und fördernd" (10.02.2004, Thomas Schelberg)
Teil V. "Den neoliberalen Teufel austreiben" (24.02.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VI. "Niedergang streng nach Vorschrift" (06.03.2004, Hans-Werner Conen)
Teil VII. "Ausschluss eines "Arbeiterführers"? (23.05.2004, Hans Werner Conen)
Teil VIII. "Maulheldentum älterer Herren" (18.06.2004, Offener Brief Hans Werner Conens an Michael Konken)
Teil IX. "Jüngschtes Gericht" (25.03.2005, Burkhard Schröder)
SPIGGEL.DE-DOSSIER II
Unter Journalisten 1
Unter Journalisten 2
Unter Journalisten 3
Unter Journalisten 4
Unter
Journalisten 5

Unter
Journalisten 6

- Dossier: Querelen im DJV - Landesverband Berlin.
Vgl. www.recherchegruppe.tk
MEINE ARTIKEL

Ausgewählte Artikel in deutschen und internationalen Print- und Online-Medien von 1990 bis heute
MEDIEN-ARTIKEL AUF SPIGGEL.DE
Chinesisches Internetposting gesucht
Repressalien gegen Sekten-Mitglieder in der VR China
Wir basteln uns eine Terrorismus-Meldung
Die Anschläge in der Türkei
Sex, Landser und Rosamunde Pilcher
Will das Publikum keine seriösen Informationen?
Wir sind alle Illuminaten
Verschwörungstheorien im Internet
FOCUS Online - die Mutter aller Quellen
...und immer an das Urheberrecht denken!
Pimmel auf Busen
Über die russische Mädchen-Band Tatu
MEINE BÜCHER (AUSWAHL)
Aussteiger
Wege aus der rechten Szene [2003]
Nazis sind Pop
2000, erweiterte Neuauflage 2004
Tron - Tod eines Hackers
1999, Linksammlung und Dokumente
Heroin - Sucht ohne Ausweg?
1993, Online-Ausgabe (download), Links
DAS BILD DES TAGES
Barrikaden in Masaya während der Revolution in Nicaragua 1979
WETTER
Nieuw Nickerie (Surinam)
Qulaybiyah (Tunesien)
Norah Head (Leuchtturm) (Australien)
Pjöngjang (Nordkorea)
Barcelona (Catalunia)
One Hundred Fifty Mile House (Kanada)
Bagdad (Irak)
Schrobenhausen (Deutschland)

HABEN JOURNALISTEN-GEWERKSCHAFTEN EINE ZUKUNFT? TEIL V

Wie der berühmte Arbeiterführer Karl Geibel
einmal den neo-liberalen Teufel austrieb

Lesen Sie hier, warum Tausende von Journalisten damit rechnen sollten,
bald aus dem Deutschen Journalisten-Verband ausgeschlossen zu werden. Von Hans Werner Conen

[Zwölf Thesen des Journalisten Hans Werner Conen sorgten für Unmut und auch Unverständnis im DJV Baden-Württemberg. Dort ist Conen Mitglied - ihm droht wegen der Thesen (!) ein Ausschluss. Ich (B.S.) teile seine Meinung nicht, würde aber, um einen berühmten Satz Voltaires zu verwenden, mich dafür totschlagen lassen, dass er sie sagen und verbreiten darf. Auf spiggel.de erschienen bisher: Die Thesen Hans Werner Conens: "...und die Freiheit um jeden Preis!" (21.01.2004), Erwiderung von Burkhard Schröder: "Solidarität ist eine Waffe" (31.01.2004), Erwiderung von Hans Werner Conen: "Konsens ist Nonsens - anything goes" (09.02.2004). Eine offizielle Stellungsnahme des DJV Baden-Württemberg: "Treu und fördernd".]

Wenn Martin Luther (konnte fliehen), Giordano Bruno (wurde verbrannt) oder Galileo Galilei ("Und sie bewegt sich doch!") das erleben könnten: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Baden-Württemberg hat unter dem Pontifikat von Karl "Dienen wir dem Kapitalismus?" Geibel ein "Sanctum officium" (vulgo: Inquisition) eingerichtet und drängt wohl Journalisten aus dem Verband, die eine "falsche" politische Meinung haben.

Fernsehmann soll "widerrufen"

Als erster muss Hans Werner Conen, der als "Bürokratenschreck" beim ZDF-Magazin "Frontal" gezeigt hat, dass er als neo-liberaler Mainstreamer gegen Apparatschiks und für Marktwirtschaft total ist, auf den Scheiterhaufen. Er wird am 18. Februar 2004 aus dem DJV ausgeschlossen. Conen hat in Form von Thesen die Diskussion darüber angeregt, ob der Verband mit über der Hälfte Freier Journalisten noch eine Gewerkschaft, also eine Arbeitnehmer-Koalition sein könne, und sich nicht besser zu einer Service-Organisation ("ADAC für Journalisten") fortentwickeln sollte. Weiter hat der Fernsehmann, wie zahllose Journalisten nahezu täglich in ihren Zeitungen und Sendungen, ein Ende der Flächentarifverträge und des "Tarifkartells" angeraten. Schlimm, schlimm.

Dabei hat sich Conen die Vertreibung aus dem DJV-Paradies selbst zuzuschreiben. Eigens für den verstockten Dissidenten hat das Verbands-Zentralkomitee in großer Besetzung ("Gesamtvorstand") den Beschluss gefaßt, Conen solle seine politische Meinung "widerrufen" - auf einem Konzil im Schwarzwald?

Der beleidigte Arbeiterführer

Doch der bekehrungsresistente neo-liberale Wüterich, der sich sogar brüstet, auch schon einmal CDU gewählt zu haben, soll statt dessen DJV-Arbeiterführer Karl Geibel als "Zeremonienmeister einer Traditionskompanie der sozialistischen Orthodoxie" verspottet haben. Obendrein hat Conen seinen Widersacher, den ersten und seit achtzehn Jahren einzigen Verbandshäuptling im Südwesten, vor Publikum bei massiven Satzungswidrigkeiten - auch finanzwirksamen - erwischt. Die peinliche Folge: Ein ganzer Vorstand muss neu gewählt werden.

Und das kann einer, den die Vorsehung als Stellvertreter von Karl Marx auf Erden in die Lokalredaktion der Leonberger Kreiszeitung entsandt hat, nicht dulden: Was sollen denn die Leser des putzigen Blattes denken, in das Geibel regelmäßig lobende Berichte über Geibels segensreiches Freizeit-Wirken einrückt? Mal hat er sich mit SPD-Senioren verbrüdert, mal hat er mit Erweckungsrufen eine Kirche leer gepredigt. Demnächst, so hört man, soll Geibel täglich über seine Verdauung berichten. "Danke, DJV", freut sich Conen als begeisterter Leser der Leonberger Kreiszeitung, "da weiß man, was "Qualitätsjournalismus" ist."

Meinungsvielfalt ade? Wieviele fliegen raus?

Der Deutsche Journalisten-Verband, so die hehre Verheißung des Grundsatzprogramms, "vereint Journalisten unterschiedlicher weltanschaulicher, politischer und religiöser Richtungen." Wer die Probe aufs Exempel macht, erfährt: Jedenfalls in Deutsch-Südwest fliegt offenbar raus, wer politische Positionen etwa von CDU und FDP vertritt. Auch die Meinung von Helmut Schmidt oder Wolfgang Clement zu teilen, ist wohl nur außerhalb des DJV möglich. Einigermaßen sicher kann man seiner Mitgliedschaft im Jounalistenverband sein, wenn man sich zu linken SPD-Positionen (Lafontaine, Schreiner, etc.) oder gleich zum Programm der PDS/SED bekennt. Welcome home, Erich.

Ayatollah probt Exorzismus

Noch ist streng geheim, ob im DJV-Bunker Ayatollah Geibel Zeitungen und Zeitschriften darauf prüft, ob Journalisten etwas veröffentlicht haben, was dem Polit-Koran des DJV widerspricht. "Neues Deutschland" und "Rote Fahne" kommen wohl gut weg, aber "Focus", "Spiegel", "Stern", "FAZ", "SZ", "Welt", "Handelsblatt", etc., etc. - lauter Häretiker in den Klauen des neo-liberalen Gottseibeiuns! Und erst der "Bayernkurier"! Da wird der Gesichtsausdruck von Karl "Qualitätsjournalist" Geibel entschlossen: Wer, wenn nicht er, soll die Welt vor falscher politischer Meinung retten? Und so übt er schon einmal den Großen Exorzismus: "Vade, Satana, inventor et magister omnis fallaciae, hostis humanae salutis!"

Müssen Tausende den Journalistenverband verlassen - wg. Ketzerei? Gut möglich: Geschäftsführer Schelberg, zugleich Pressesprecher bei der SPD mit zeitweiliger "Partei-Hotline" ins DJV-Büro, hat ("Im Auftrag des Landesvorstands") schon einmal im Internet (www.burks.de) die Journalisten außerhalb des sozialistischen Lagers kräftig eingeschüchtert. Sie hätten, so der SPD/DJV-Mann markig, "ihr Verhalten den ... Verbandsinteressen unterzuordnen." Wer also von nun an "falsche" Meinungen in einen Kommentar zur Reform des Arbeitsrechts schreibt, muss den Presseausweis abgeben, oder?

DJV als neue "Reichsschrifttumskammer"?

So könnte ein Gespräch unter Journalisten, die weiter dem DJV angehören möchten, demnächst verlaufen: "Hallo, Herr Kollege, finden Sie nicht auch, daß Flächentarifverträge ein großer Segen sind?". "Aber gewiss, Herr Kollege, das ist unserem geliebten Gewerkschaftsführer Karl Geibel zu danken, finden Sie nicht auch?". "Aber gewiss, Herr Kollege, finden Sie nicht auch, daß wir eine DJV-Schrifttumskammer brauchen, die uns sagt, was wir schreiben sollen?". "Aber gewiss, Herr Kollege, wie heisst es doch so schön: "Der Verband, der Verband, der hat immer recht", da muss man nicht mehr selber denken". "Aber gewiss, Herr Kollege, gut, dass wir mal kritisch diskutiert haben."

Und wenn künftig ein Journalist - entgegen allem Mainstream, entgegen aller Demoskopie - es aus ehrlichem Herzen wagt, sich in Fernseh-Talkshows oder Zeitungskommentaren für Gewerkschaften, für Flächentarife, für Streiks, etc. stark zu machen, wird er wohl brüllende Heiterkeit auslösen: "Hahaha, Herr Kollege sind wohl im DJV!?" Da kommt man ins Grübeln: Gilt bald auch öffentlich nur noch der Journalist als selbständig meinungsfähig, der nicht als Verbandsmitglied gezwungen ist, fremde Parolen nachzuplappern?

Conen, nach seinem Rauswurf von einem Psychologenteam unter Leitung von Guido Westerwelle und Pfarrer Fliege vom Schlimmsten zurückgehalten, plädiert für positives Denken. So möchte er dem Journalistenverband durch zielführende Anträge auf der nächsten Versammlung den nötigen Push in Richtung Schlaraffenland geben. Ob man den Abweichler hereinlassen wird?

Das Tribunal im Hinterzimmer

Das Tribunal über Conens "falsche" Meinungen tagt streng vertraulich weitab in der Provinz, im Hinterzimmer des Bahnhofshotels in Ulm. Drei rüstige Ehemalige geben das Schiedsgericht. Einer hat schon erklärt, er sei schließlich für den Führer auf Russlandfeldzug gewesen. Und so stellt das DJV-eigene Femegericht flugs die entscheidende Frage an den schlotternden Angeklagten: "Wer putzt Ihr Büro?" Der Delinquent verstockt: "Geht Sie nichts an!" Noch ein paar ähnlich kluge Fragen, dann ist's um ihn geschehen: Conen wird aus dem Journalistenverband ausgeschlossen. Das Peloton meldet: Säuberung erledigt. Schließlich ist der Mann grottengefährlich mit seinen "Thesen" von Meinungsfreiheit und Marktwirtschaft. Immerhin: Im Vereinblatt wird nichts abgedruckt. Dafür taucht der Name des großen Vorsitzenden 27 mal in einer Ausgabe auf. Conen findet das prima: Personenkult beginnt bekanntlich erst bei 28 Nennungen.

Doch schon jetzt zeigt sich, was man als Verteidiger des alleinseligmachenden politischen Glaubens von all den neumodischen sogenannten Menschenrechten hat: Nichts als Ärger. Ein Häuflein Asche, wie es anno Donini 1600 von Giordano Bruno übrig blieb, ist pflegeleicht. Anders der der politischen Insubordination und Häresie überführte Dissident Conen, der nicht einmal in ein verbandseigenes Umerziehungslager eingewiesen wird, sondern sich öffentlich über Meinungspolizei und Inquisition in einem deutschen Verein lustig macht. O tempora, o mores!

Und: Es gibt Journalisten, die ihre Meinung noch frei äußern. Helmut Schmidt, der Herausgeber der ZEIT, zum Beispiel: Weg mit den Flächentarifen, sagt er. Er darf das. Er ist nicht Mitglied des DJV.

***
Hans Werner Conen erreichen Sie unter
Telefon 0033 388 495989
Telefax 0033 388 495985
E-mail alea@wanadoo.fr

Abbildungen: Website des DJV Baden-Württemberg (Ausrisse)
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