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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln

BeitragVerfasst am: 05.12.2003, 20:16 Antworten mit ZitatNach oben

Die Küste der Schildkröten

Die Bilder in Originalgrösse sind nur für registrierte Nutzer des Forums zugänglich. Fortsetzung von [Latinoblog 14: Nicaragua 1]: Im Land der Miskito

Puerto Cabezas alias Bragmar Bluff, la Mosquitia (Mosquito Küste), Nicaragua, 29.11.1982. Hotel Costena, very basic. Drei Mahlzeiten, alle bestehen aus Reis, Bohnen, Fleisch, papas fritas. Zum Frühstück gibt es Würstchen. Über uns ein Bild von Arafat, Sandino und der Jungfrau Maria. Eine merkwürdige Dreieinigkeit. Oder die Absicht, sich mit keiner Weltanschauung anzulegen und es allen recht machen zu wollen. Aber es ist das Jahr zwei der Revolution. Niemand weiß, wie alles enden wird. Revolution à la Sandinismus in Mittelamerika heisst, wie überall, mehr Bürokratie: zwei Stunden Warten im oficina de imigracion. Umständlicher Geldumtausch in Begleitung eines bewaffneten Soldaten.

Der erste Abend an der Atlantikküste seit langem ohne Stress. Das heisst für mich immer: chinesisch essen gehen, ganz gleich wo. Also auch in Puerto Cabezas. Es gibt einen Chinesen, neun Mark das Menü, also sündhaft teuer. Aber das Etablissement ist es wert: rund vier Dutzend bis an die Zähne bewaffnete Männer und Frauen. Überall lehnen Gewehre an der Wand. Der Che-Guevara-Look ist hier mainstream. Alle schauen uns an wie Marsmenschen. Dos gringos, und die Frau ist auch noch blond.

Chop suey mit Gemüse, da kann nichts schief gehen. Aber die Frage nach palitos (Stäbchen) erregt Aufsehen, als hätten wir den Wunsch geäussert, mit den Füssen essen zu wollen. Die Küchenmann- und frauschaft glotzt komplett herein, ein eifriger alter Chinese wieselt an uns vorbei, gestikuliert unterwürfig mit den Händen, huscht hinaus und kehrt nach fünf Minuten mit zwei Paar Stäbchen zurück und überreicht sie uns mit breitem Grinsen. Alle starren auf unsere Hände, als würden wir uns gleich gegenseitig erstechen wollen. Ein kosmopolitischer Flair weht durch den Raum, und alle Gäste amüsieren sich köstlich.

Die Stadt - oder sollte man besser "Dorf" sagen, ist voller Kirchen, die meisten aus Holz. Hier haben die mährischen Brüder missioniert. Die Miskito sind evangelisch, sprechen eben miskito, suma oder englisch. Die Gottesdienst sind auch in miskito und englisch. Und wenn katholische Revolutionäre über die Berge kommen und erklären, jetzt seien sie befreit, wissen sie nicht, was das soll. Die Stimmung ist "konterrevolutionär", trotz der gut gemeinten Alfabetisierungs- und anderer Kampagnen (Bilder links, 3.v.o., obere Reihe, 3.v.l.) der Sandinistas. Am Sonntag stellt sich die träge karibische Lebensart ein, mit einer Spur der Melancholie, wenn es regnet. Die alten Leute versammeln sich zum Glücksspiel auf offener Strasse (Bild links, 2. v.o.) in dem Wissen, dass das verboten ist.

Die Menschen auf dem schmuddeligen Markt sprechen ausnahmlos englisch und sind sehr freundlich. Ein riesiger Schwarzer warnt uns ständig vor den "Spionen der Kommunisten". Der Markt ist für Autos und Betrunkene verboten. Man verkauft Schildkröten, auch am Strand (Bild oben, 2.v.r.). Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht auch verboten ist: die Miskito-Küste ist bis hinauf nach Honduras zwar reich an den Tieren, die stehen aber vor der Ausrottung, wenn sie nicht geschützt werden.

Der Hafen ist traurig: Holzbohlen, ein verrosteter Schienenstrang, ein paar Güterwagen. Ein Schiff, das ähnlich aussieht wie die Schienen. Fotografieren verboten, warum auch immer. Wer will das kontrollieren? (Bild unten) Es soll angeblich ein Schiff kommen, dass die Küste nach Süden entlang schippert, bis nach Bluefields, unserem nächsten Reiseziel. Das geschieht auch, drei Tage später. Wir reden mit dem capitan. Er weiß nicht genau, wann er ablegen wird. Wir knüpfen die Hängematten auf und schlafen in der Tropennacht auf dem sanft schaukelnden Schiff. Schwere Regenwolken ziehen von Norden heran, als wollten sie uns forttreiben.

Miskito - die Website der Miskito-Nation
Puerto Cabezas
Puerto Cabezas


Origen de los Miskitos

Los miskitos surgen de la mezcla de sangre europea, negra y ulúa. Los europeos eran comerciantes y piratas que, desde la llegada de los primeros bucaneros francesea Cabo Gracias en 1612, continuaron llegando a Nicaragua hasta el establecimiento de los ingleses a partir de 1633. Los negros eran esclavos africanos prófugos de las colonias inglesas de las Antillas y sobrevivientes de naufragios que fueron capturados por los bawihkas, desde que un barco negrero portugués naufragó en los Cayos Miskitos en 1642. Los bawihkas (o tawira), que habitaban la zona comprendida entre los ríos Coco o Wangki, al Norte, y Bambana y Prinzapolka, al Sur, fueron la base de ese mestizaje que luego se extendió a los prinsus y kukras.

El nombre miskito se ha sido escrito de varias maneras (mískitu, mískuito, móskito, mosquito, mosco, etc.) y puede tener varios orígenes. Los españoles los llamaban indios mixtos, por la referida mezcla india y negra, pero, también los llamaban moscos o moscas, al identificarlos como parientes de los muiscas de Costa Rica y Colombia. Sin embargo, Gibson sugiere que se les llamó mosquitos porque eran los únicos que poseían armas de fuego o mosquetes (en inglés musket).

Con la adquisición de esas armas los belicosos miskitos sometieron, durante el siglo y medio siguiente, a unas 20 tribus desde Honduras hasta Panamá y, en el siglo XVIII, los reyes miskitos ya colectaban impuestos de casi toda la costa del Caribe, desde Belice hasta Panamá, y eran aliados útiles e indispensables de los ingleses en sus guerras contra España.


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Fortsetzung folgt.


05.12.2003
©BurkS

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