Glossar

Ergänzungen willkommen!
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A

Adelantado (spanisch): Statthalter

Alcabalas (span.): Steuern auf den Verkauf mobiler und immobiler Güter, eine Art Umsatzsteuer, unter »Karl V. ungefähr zwei Prozent.

Alemán (span.): Deutscher

Alhidade: Zeiger des »Astrolabiums

Alkalde (span.:): Bürgermeister

Almojarifazgo (span.): Ein- und Ausfuhrzoll im 16. Jahrhundert

Amacuma: "Wasserwolkenlärm", in mehreren indianischen Sprachen Synonym für Amassonas, "Bootezerstörer". Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Welt, entspringt in Peru und mündet an der brasilianischen Küste in den Atlantischen Ozean.

Amaru (karibisch): oberste weibliche Gottheit der Kariben, "große Mutter".

Amigo (span.:) Freund

Amo (span.): Herr, Eigentümer

Arepa (karib., span.): Maisbrot (heutige Zubereitung)

Arara (aruak): Ara (Papageienart)

Armbrust: entwickelte sich aus dem Bogen und war schon bei den Römern bekannt. Sie verbreitete sich seit den Kreuzzügen am Ende des 11. Jahrhunderts in Europa und wurde vom Papst 1139 als "mörderische und unchristliche" Waffe verboten - ohne Erfolg. Sie bestand aus einem elastischen Bügel aus mehreren Schichten Holz, Horn oder Stahl. Der Bügel war mit Tiersehnen oder Leder umhüllt. Der Bogen wurde mit Hanf an der hölzernen Säule befestigt. Die Sehne aus Hanf rastete beim Spannen in der "Nuß", einem zumeist beinernden Einschnitt der Säule ein. Der Schütze spannte die Armbrust nicht mit der Hand: er stellte sie auf den Boden, schob einen Fuß in den Steigbügel und richtete sich dann auf. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wurde auch die "Deutsche Winde" benutzt, sie bestand aus einem Zahnrad und einer Kurbel zum Spannen der Sehne. ( Vgl. moderne Armbrüste)

Arkebuse (ital., frz.): ursprünglich Bezeichnung für »Armbrust, seit dem 15. Jahrhundert für »Muskete. Auch: Hakenbüchse. Arkebusier: mit einer Arkebuse bewaffneter Soldat.

Armilla: Aufhängung des »Astrolabiums

Arschleder: (auch Rutschleder) lederner Schutz des Bergknappen, am Gürtel geknöpft.

Aruak (auch: Arawak): indianische Sprachfamilie in Kolumbien und Venezuela (Vgl. Clasificatió de las Lenguas Indigenas de Colombia, The story of the Caribs and Arawaks, La Orinoquia Colombiana)

Asiento (span.): Eintragung hier: Vertrag, Abkommen

Astrolabium: astronomisches Gerät, um die geographische Breite zu bestimmen. Philipp von Hutten schreibt, daß im Januar oder Februar 1537 "die Altura oder Höhe der Sonne" genommen wurde. Die Entrada hatte die Serrania de la Macarena in Kolumbien erreicht, südlich des heutigen Ortes Villavicencio.

Atacari: indianische Ethnie im Westen Venezuelas.

Auctoritas (latein.): Autorität, Glaubwürdigkeit

Ayamanes: indianische Ethnie im Westen Venezuelas, nach Federmann und Hutten zwergwüchsig.

B

Bachue: weibliche Gottheit der Muisca, Mutter aller anderen Götter. Der Mythos überliefert, daß Bachue aus der »Lagune von Guatavita aufgetaucht sei, zusammen mit einem dreijährigen Kind. Eine Version der Legende berichtet, Bachue und ihr Sohn seien in die Lagune zurückgekehrt und hätten sich dort in zwei Schlangen verwandelt. Vgl. Mitos Chibchas.

Balsa (span.): Floß

Barbacoa (aruak): Lagerhaus

Barett: volkstümliche Kopfbedeckung im 16. Jahrhundert, vgl. Geschichte der Mode im 16. Jahrhundert

Bergbarte: Axt der Bergknappen, vgl. die Abbildung des Annaberger Bergaltars.

Bergkatz: Im 16. Jahrhundert im Erzgebirge für: Lungentuberkulose

Bergsucht (Silikose): Sammelbezeichnung für Krankheiten der Bergknappen im Erzbergbau. Aus den silberhaltigen Erzadern tritt Arsen aus, das nach Knoblauch riecht. Der Bergknappen fanden das Erz im Dunkeln, indem sie den typischen Geruch suchten. Bergsucht bezieht sich auch auf Quecksilbervergiftungen und radioaktive Verstrahlung. Im Erzgebirge trat Silber häufig zusammen mit radiumhaltigem Gestein auf, besonders in Schneeberg, daher auch "Schneeberger Krankheit". (Vgl. Kleine Chronik der Arbeitssicherheit, historische Arbeitsmedizin)

Blasphemie: Gotteslästerung

Bochica (auch Zuhe oder Nemqueteba): (Sonne) Gottheit der Muisca, Schöpferheros, starb nach der Legende in »Sogamoso. Vgl. Mitos Chibchas.

Bohio (aruak): Gemeinde- oder Versammlungshaus

Bongo: (Ursprung unklar, wahrscheinlich Afrika) Einbaum

Bravo (span.): tapfer

Breune: Diphterie. Mittelalterliches Heilmittel: Akelei

Brigantine: wendiges Segelboot mit einem Haupt- und Fockmast und einem Rahsegel. Eine Brigantine konnte auch gerudert werden.

Burro (span.): Esel

C

Caballero (span.): Reiter, Ritter, entspricht als Anrede dem heutigen span. "señor".

Cabildo (span.): Versammlung oder Rat der Gemeinde (ursprünglich: Versammlung der Mönche zu einer geistlichen Lesung); auch: Gemeindehaus.

Cabrón (span.): etwa: "Scheisskerl!" oder "Schweinehund!", eigentlich: Ziegenbock, auch: Zuhälter

Canoa (karib.: canona): "Baumkahn", Kanu

Canutos (span.): Abschnitt zwischen zwei Knoten; hier: kleine, auf Fäden aufgezogene Muscheln, dienten als Währung und Geldersatz in der Frühzeit der Konquista in Venezuela.

Capitán (span.): Hauptmann

Cariben: »Kariben

Caribito (span.): Piranha oder Piraña (Serrosalmo Piraya), span. auch: Palometa brava. Kleiner Fisch mit rasiermesserscharfen Zähnen.

Carucuri (karib.): Gold

Casa de Contratacion: Zentralstelle für die Registrierung und die Kontrolle aller Handelsbewegungen zwischen Alter und neuer Welt, 1503 in Sevilla gegründet.

Casaba (aruak: Casabi, span.): Brot aus »Maniok.

Caza: Suppe aus gekochtem Mais

Ceiba: Kapokbaum (Ceiba pentandra oder Bombax ceiba), auch: Baumwollbaum

Chapetón (span.:): Anfänger, entspricht dem engl.:"Greenhorn". Auch: Chabón.

Chia: "Mond", weibliche Gottheit der Muisca, auch: Yubecayguaya oder Huythaca. Die Göttin kam in der Überlieferung der Muisca zusammen mit »Bochica zu den Menschen. Der Clan der Chia, ansässig im gleichnamigen Ort, war einer der mächtigsten im Gebiet des Zipa von Bacata (Bogotá). Vgl. Mitos Chibchas.

Chibcha: »Muisca, vgl. auch Chipchan (Sprachfamilie)

Chibchacun (sheeb-sha-Kun): Gottheit der Muisca, Gott des Wassers und der Erdbeben. Wurde vor allem von Händlern und Arbeiter in den Salzminen verehrt. Liess nach der Legende zwei Flüsse die Ebenen östlich von Bogotá überschwemmen, bis »Bochica ihm Einhalt gebot und ihn zwang, die Erde auf seinen Schultern zu tragen.

Chica (span.): Mädchen

Chicha (quechua, span.): Maisbranntwein

Chiminigagua: Gottheit der Muisca, Schöpfer der Welt, Sohn »Bachues. Vgl. Mitos Chibchas.

Chiqui: Schamane der »Muisca. Vgl. auch El Boletín del Museo del Oro über "La figura serpentiforme en la iconografía muisca".

Chonta (Bactris gasipaes): Sammelbegriff für verschiedene südamerikanische Palmenarten, "Lebensbaum" (vor allem für Astrocarpus chonta). Nicht zu verwechseln mit dem giftigen Lebensbaum (Thuja occidentalis).

Choques: indianische Ethnie im heutigen Osten Kolumbiens, bei Hutten: Tschocos oder Istocka.

Cingulum »Zingulum

Cinquedea ("fünf Finger breit") oder "Ochsenzunge": breiter italienischer Dolch, oft aus Venezien ( vgl. verschiedene Replikationen)

Coca: (Erythroxylum coca) traditionelle Drogenpflanze im südamerikanischen Hochland. Der Wirkstoff Kokain steigert Leistungsfähigkeit und Körpertemperatur und stillt Schmerzen, Hunger und Durst. Er löst sich erst, wenn zusätzlich zu den Blättern der Pflanze Kalk oder Pflanzenasche gekaut wird.

Cojones (span.): die Hoden, tiene (er hat) cojones etwa: er ist ein ganzer Kerl.

Cuguar (aruak): "tigre", Jaguar

Cuiaber: indianische Ethnie im Westen Venezuelas.

Cuji (aruak): Duftakazie (Prosopis Juliflora) sehr verbreitet an der Nordwest-Küste Venezuelas.

Culebra (span.): Schlange. Vgl. Reptilien (alles über tropische und andere Schlangen) u. Schlangen in Venezuela (span.)

Curare: Pfeilgift, gewonnen aus einer Schlingpflanze (Guachamaca toxicana) der Gattung Loganiazee oder aus einer in Venezuela und am Orinoco verbreiteten giftigen Pflanze der Gattung Apozynazee. Curare ist auch ein Heilmittel gegen Tetanus und Malaria. Vgl. d-Tubocurarin - eine aktive Komponente des Curare, Bruno Wolters: "Amerikanische Arzneipflanzen in der spanischen Kolonialzeit 1492-1825", Ignazbohne (Strychnos ignatii Bergius). Das Rezept zur Herstellung von Curare, das im Roman beschrieben wird, stammt von Alexander von Humboldt: Reise in die Aquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents.

Cuyoner: indianische Ethnie im Westen Venezuelas.

D

Diablo (span.): Teufel

Dios y la Virgen: Gott und die Jungfrau!

Dominikaner: katholischer Mönchsorden, gegründet 1215.

Dzuli (karib.): oberster Schamane der Kariben

E

Elle: historisches Längenmaß, der Abstand zwischen Ellenbogen und Mittelfingerspitze, zwischen vierzig (Erfurt)und achtzig Zentimeter (Regensburg).

Encomienda (span.): Dienstverpflichtung der Indianer. Der spanische König sah sich als Rechtsnachfolger der indianischen Herrscher, deren Tribut er beanspruchte. Diesen Tribut trat er teilweise an einzelne Konquistadoren ab mit der Auflage, diese sollten militärische Präsenz zeigen und die Eingeborenen missionieren. Dieses System nannte man "Repartimento" oder auch Vergabe in "Encomienda". Die so begünstigten Kolonisten "erschlossen" das Land für ihre ökonomischen Interessen - in Form willkürlicher Arbeitsleistungen und Naturalabgaben der Indianer. In der Praxis bedeutete die Encomienda Sklaverei. Vgl. Rechtstitel der kolonialen Eroberung.

Englischer Schweiß: unbekannte Krankheit, auch: "englische Schweißsucht". Die Symptome sind vergleichbar mit denen der Pest.

Entrada (span.): Einmarsch - so wurden die Züge der Konquistadoren genannt.

Esclavo (span.): Sklave

Escribano publico (span.): öffentlicher Schreiber, Notar

Esmeralda (span.): Smaragd

F

Faktor: leitender Agent, Faktorei: Büro, Niederlassung

Felleisen: kleiner Rucksack

Frischer: (Beruf im Erzbergbau) bearbeitet das Silber im Schachtofen.

Fucha (muisca): Frau

Fuß: historisches Längenmaß, regional verschieden. Ungefähr dreissig Zentimeter. Sechs Fuß sind ein »Klafter

G

Garpon (guahibo): "großes Haus"

Gemächte: die männlichen Geschlechtsteile

Göpel: (Göpelwerke) Pumpenwerk im Bergwerk, das von Pferde- oder Menschenkraft bewegt wurde.

Guahibo: indianische Ethnie in Kolumbien und im südl. Venezuela. Federmann erreichte die Guahibos während seiner zweiten Entrada; er nannte sie Vapuyas. Guahibo gehört zur »Aruak-Sprachfamilie. Vgl. Clasificatió de las Lenguas Indigenas de Colombia, Atlas des Populations Indigènes des Forêts Denses Humides.

Guajak: (span.: Guajaca) "indisches Holz", Baumart. Aus dem Harz des Holzes gewannen die Indianer angeblich ein Heilmittel gegen Syphilis. Begehrtes Handelsgut im 16. Jahrhundert.

Guaycaries: indianische Ethnie im Westen Venezuelas.

Guayaba (aruak, karib.): Guayaba

Guayuco (aruak): indianisches Gewand

Gugel: kapuzenartige Kopfbedeckung mit Kragen (daraus entwickelte sich der »Koller). Seit dem 14. Jahrhundert Kopfbedeckung der Reisenden, Bauern und Jäger. Ende des 14. Jahrhundert als modische Kopfbedeckung verschwunden, als Teil der bäuerlichen Tracht und der Arbeitskleidung, hier: der Bergknappen, blieb der Gugel erhalten.

H

Haba (muisca): Mais

Hakenbüchse, halber Haken: »Muskete

Hamaca (aruak, span.): Hängematte

Haspel: Seilwinde im Bergwerk mit zumeist zwei Kurbeln

Hermunduren: germanische Ethnie beiderseits der Elbe, überliefert durch Tacitus und Plinius. Im 16. Jahrhundert für die Einwohner der Grafschaft Thüringen und Markgrafschaft Meißen.

Hispaniola: Insel der Großen Antillen, heute Haiti und die Dominikanische Republik.

Huitoto (auch: Witoto): indianische Ethnie im heutigen Osten Kolumbiens, vgl. Rundhaus der Huitoto, La Orinoquia Colombiana

Hunt: kleiner hölzerner Wagen im Bergwerk, (eine Art Lore), um Erz und Steine zu transportieren. Wurde oft von Kindern gezogen (Huntstößer).

Huythaca: »Chia

IJ

Indicium (lat.): Indiz

Jajarita: legendäre Königin der Amazonen in der mündlichen Tradition der Indios Südamerikas.

Jejen (aruak: Jeje'n, span.:): eine Stechmücken-Art (Simulia philippi).

Joven (span.): junger Mann

K

Kalotte: halbkugelförmige Kopfbedeckung

Kapokbaum: »Ceiba

Kariben (auch: Cariben): Bezeichnung für ungefähr ein Dutzend indianische Ethnien in der Karibik, im heutigen Venezuela, im Orinoco-Gebiet sowie in Guyana, wörtlich: "die Tapferen". (Vgl. Clasificatió de las Lenguas Indigenas de Colombia, Indigenous People: Caribbean sowie The story of the Caribs and Arawaks) Zur Zeit der Konquista waren "Kariben" und "Kannibalen" synonyme Begriffe. Isabella von Kastilien verdammte 1504 die Kariben als "unwürdig des christlichen Erbarmens", alle Indianer diesen Namens durften "als Sklaven behandelt, verkauft oder ausgerottet" werden. Vgl. La Conquista - über den Widerstand der Cariben gegen die Conquista.

Kathay: alte Bezeichnung für China

Katzbalger: Landsknechtsschwert Vgl. Abbildung

Kaue: Holzhaus, das den Schachteingang eines Bergwerks bedeckte.

Kazike (aruak, span.: Cacique): in mehreren mittel- und südamerikanischen indianischen Sprachen Bezeichnung für (Dorf-)"Häuptling". Der Begriff kommt aus dem Taino, der Sprache der Ureinwohner Hispaniolas.

Klafter: auch: Armspanne, historisches Längenmaß, regional verschieden. Ungefähr 1,7 Meter. Ein Klafter hat sechs »Fuß.

Koller: im Mittelalter eiserner Brust- und Rückenharnisch, hier meistens in diesem Sinn gebraucht; ab dem 16. Jahrhundert ein Wams aus Leder mit wulstigen Schulterringen, einem Schoß (bei den Landsknechten: Schamkapsel) und Schnürverschluß.

Konquistador (span.: conquistador): "Eroberer", Conquista: die Entdeckung und Unterwerfung Amerikas durch die Spanier. Vgl. Dr. Hans-Theo Weyhofen: "Kurze Zusammenfassung über Zweck, Verlauf und Resultat der Eroberung Mittel und Südamerikas seit 1492".

Kräusel: ältere Form für "Kreisel" (Spielzeug).

Kyu (muisca): mache (Imperativ), etwa: tu es!

L

Legua: spanisches Längenmaß, ungefähr fünfeinhalb Kilometer.

Linie aquinoctial: Äquator. Die Äquinoktiallinie verbindet die beiden Punkte, an denen sich die Sonne zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche befindet und in denen sich Ekliptik und Äquator schneiden. Vgl. Äquinoktikum (Tagundnachtgleiche).

Llano (span.): Ebene, Flachland

M

Macana (aruak: Kriegskeule, span.): Keule aus sehr hartem und schweren Holz.

Machete (span.): Busch- oder Hackmesser

Madre (span.): Mutter

Maestre de campo (span.): etwa: der Befehlshaber des Feldlagers

Maloca (span.): Überfall, um Indianer zu erbeuten, auch: indianisches Dorf

Maniok: (auch: Mandioca, aruak) Maismehl (Manihot esculenta Crantz). Vgl. Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse),

Mapires: in mehreren indianischen Sprachen am Oberlauf des Orinoco: Körbe, span. canastos.

Maravedi: alte spanische und portugiesische Münze. 4000 Maravedis waren rund zehn Dukaten. Vgl. aber A Glossary of Colonial Spanish Nautical and Geographical Terms: "In the New World a maravedi was only a unit of accounting and not an actual coin."

Mayordomo (span.): Verwalter

Meile: historisches Längenmaß, ungefähr siebeneinhalb Kilometer, in Sachsen neun Kilometer.

Minero (span.): Bergmann

Misericordia (lateinisch.): Erbarmen!

Mohan (muisca: mojas): in vielen altkolumbianischen Mythen synonym für "Zauberer". Vgl. La fábula del Mohan, Mitos y leyendas de Tolima, Mitos de Huila.

Mores lehren: etwa: Manieren breibringen, von (lat.) mos: die Sitte, der Brauch.

Morocoto: (Piaractus brachypomus) auch: Pacú, Fisch mit farbigen, glänzenden Schuppen.

Moßpaw: heute: »Masparro, Fluß und Region im Südwesten Venezuelas.

Moxa: Kinder der »Muisca, die als gottähnlich angesehen und die geköpft wurden, wenn sie die Pubertät erreichten. Ihr Blut wurde der Sonne, »Xue, geopfert.

Muisca ("die Menschen"): indianische Ethnie der Chibchas im zentralen Hochland Kolumbiens. Die Chibchas stammten aus dem heutigen Honduras und Nicaragua und wanderten ungefähr 1200 v. Chr. nach Kolumbien ein. Die Chibchas unterteilten sich in zwei Ethnien: Die Taironas siedelten an der Küste, in der heutigen Provinz La Guajira; die Muisca lebten in den heutigen Provinzen Cundinamarca, Santander und Boyaca. Hauptorte: »Bacata (Bogota), »Sogamoso und »Tunja. Das Muisca-Reich bestand ungefähr von 300 bis 1540 n. Chr.. Die Kultur der Muisca war der Ursprung der Legende von El Dorado ("Der Goldene Mann"): im Museo de Oro in Bogotá ist das berühmte Modell des Floßes mit dem goldenen Kaziken auf der »Laguna de Guatavita ausgestellt (Abbildung). Vgl.: Arqueología Regional en el Territorio Muisca - Latin American Archaeology Database, University of Pittsburgh, Museo del Oro-Muisca, Mumie der Muisca, Literaturliste (span.).

Muskete: Luntenschloßflinte. Der schwere Vorderlader wurde im Gefecht auf eine Gabel gelegt oder freihändig abgefeuert. Zum Zünden des Schießpulvers diente eine Lunte, ein mit Kaliumchlorat getränkter und getrockneter Strick, oder - ab dem 16. Jahrhundert - ein Zündschwamm.

N

Nekromant: Totenbeschwörer und Wahrsager

Nigua (aruak): Sandfloh (Sarcopsylla penetrans)

Niopo (Niopopulver, auch: Curupa - entspricht vielleicht dem Curupa'y, volkstümlich "Cari Cari"; (Piptadenia flava - (Spreng. ex DC.) Benth.) - am Orinoco: Nupa; nach Humboldt: "Baumtabak", Schoten der Mimosenart Acacia Niopo. Der Jesuitenpater Samuel Fritz, der 1685 Neu Granada und das Gebiet des Amazonas bereiste, nennt das Pulver Curupa und schreibt, daß der "Rausch vierundzwanzig Stunden dauert und vollkommen unzurechnungsfähig macht.".

Noche triste (span.): "traurige Nacht", 1. Juli 1520. Hernan Cortez mußte sich nach dem Tod des Azteken-Herrschers Moctezuma unter schweren Verlusten aus der Hauptstadt Tenochtitlan zurückziehen.

Nupa: »Niopo

O

Ölfroschlampe: (auch: Unschlittlampe oder Froschgeleucht) metallene Leuchte des Bergknappen, mit Rüböl oder Rindertalg gefüllt. Die Lampe des Steigers brannte mit Bienenwachs.

Onoto (aruak, karib., span.: Achote): roter Farbstoff aus dem Fruchtfleisch des Orleanbaums (Bixa orellana), wurde als Schminke benutzt.

Oquili (karib.): "die anderen Menschen"

PQ

Paiwa (aruak): berauschendes Getränk aus »Maniok, vergleichbar mit »Chicha.

Panches: indianische Ethnie in den heutigen Provinzen Santander und Cundinamarca in Kolumbien, Hauptort: Muza. Die Panches führten vor und während der spanischen Konquista Krieg gegen die »Muisca.

Patata (span.): Kartoffel

Pirarucú: Knochenfisch, der im Süßwasser lebt (Arapaima gigas), bis zu drei Meter lang und drei Zentner schwer.

Pitahaya: aromatische Frucht des Kaktus (Cereus Schottii)

Piroge (karib., span.): durch Planken überhöhter Einbaum

Poporo (muisca): kleines Tongefäß, um den Kalk aufzubewahren, der beim Kauen von Coka benötigt wird.

Por favor (span.): bitte

Porto Richa: Puerto Rico, Insel der Großen Antillen

Puta (span.): Hure

Que se vaya (span.): man soll gehen

Quinoa (Chenopodium quinoa Willd), (auch: Quinua oder Kiwicha; quechua): hochwertige südamerikanische Körnerfrucht. Vgl. La Quinoa - "joia dels incas", Source Information for Quinoa - University of California,

Quiteros: »canutos

R

Rapido (span.): schnell

Real: alter spanischer und portugiesischer Groschen

Requerimiento (span.) Gutachten über die Rechtslage des Kriegs gegen die Indianer und deren Versklavung, verfaßt 1513 vom spanischen Juristen Palacios Rubios. Das Traktat schildert das christliche Weltbild und fordert die Eingeborenen auf, sich bedingungslos den neuen Herren zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen. Der spanische König war in den Reinos patrimoniales, den überseeischen Besitzungen, nicht verpflichtet, wie sonst in Erb- und Wahlreichen, die dortigen Grundrechte und Gewohnheiten zu respektieren, sondern unterstellte sie direkt der Krone. Jeder Konquistador mußte das Requerimiento mit sich zu führen und im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen den Eingeboreren vorlesen. Falls diese das Angebot der freiwilligen Unterwerfung nicht akzeptierten, lieferte das Gutachten den Konquistadoren die juristische Grundlage für Völkermord. Vgl. Rechtstitel der kolonialen Eroberung.

Repartimento (span.): vgl. »Encomienda

Rodellier: Schildträger

S

Saigerhütte (auch: Seigerhütte): Verfahren der Buntmetallverhüttung. In Saigerhütten wurde dem Rohkupfer Silber entzogen, dazu benutzte man u.a. verschiedene Öfen.

Sajones: (span.) Sachsen

Santiago: Kriegsruf der Konquistadoren, Santiago (der Apostel Sankt Jakobus)ist der Nationalheilige Spaniens.

Schafe von Peru: Lamas

Schapperon: eine Art Kapuze, beide im 16. Jahrhundert weit verbreitet.

Schaube: Jacke oder kurzer Mantel.

Schelm: Pferdepest. Krankheit nach bakterieller Infektion mit häufig tödlichem Verlauf.

Schlegel: Hammer

Schneeberger Krankheit: »Bergsucht

Schüttelfieber: Malaria

Skapulier: ärmelloses, gerades Oberkleid der »Dominikaner, mit Kapuze, an den Seiten mit Bandstreifen zusammengehalten.

Sodomiten: im Sprachgebrauch des 16. Jahrhunderts: Homosexuelle. Vgl. Zur Konstruktion von Männlichkeit in Spätmittelalter und Früher Neuzeit.

T

Tahuantinsuyu (quechua): "die vier Gaue", Name Perus zur Zeit der Inka.

Taita (quechua): "Onkel", Herr, Anrede wie span. "señor".

Tamarinde: Tamarindenbaum (Tamarindus occidentalis), seine Früchte liefern ein süßes Mus.

Tartsche: Fechtschild

Tercio: (span.; wörtl.: Ein Drittel) Elite-Soldaten eines spanischen Infantrie-Regiments im 16. Jahrhundert; auch: Freiwillige für ein militärisches Kommando-Unternehmen.

Tembladera (span.): Zitterrochen (Electrophorus electricus). Fisch, der Stromschläge bis zu 600 Volt austeilt.

Tierra firme (span.): "festes Land", andere Bezeichnung für Südamerika im 16. Jahrhundert. Vgl. A Glossary of Colonial Spanish Nautical and Geographical Terms

Tigre (span.): Tiger; hier für Leopard, Jaguar oder Puma. Die Konquistadoren nannten alle Großkatzen der Neuen Welt "Tiger" oder "Löwe" (span.: leon). Das Wort "Puma", der "Berglöwe", stammt aus dem Quechua.

Tscherbertasche: kleine Handtasche des Bergmanns im Erzgebirge

Tschocos »Choques

Tuna: Feigenkaktus, Opuntienfeige, Tunales: Ort, an dem der Kaktus oft vorkommt.

Tunjos: anthropomorphe Götterfiguren der Muisca aus einer Kupfer-Gold-Legierung. Vgl. El Dorado - mit Abbildungen, Historia Precolombiana - Website der kolumbianischen Militärs, mit Abbildungen.

U

Unschlittlampe: »Ölfroschlampe

Uriñoko (karib.): Orinoko, größter Fluss in Venezuela, steht mit dem Amazonas in Verbindung (Vgl. Alexander von Humboldt: "Über die Wasserfälle des Orinoco bei Atures und Maipures").

V

Viracocha: oberste Gottheit der Inka, "Schaum des Wassers"; auch der Name des achten Inka und allgemeine Bezeichnung für die spanischen Invasoren.

Volte: das Pferd dreht sich einmal um seine eigene Achse.

W

Welser: Deutscher Konzern, gegründet 1517 als "Bartleme Welser vnnd Geselschafft" in Augsburg. Die Welser liehen Kaiser Karl V. 141000 Dukaten, um seine Wahl zu finanzieren. Der Konzern gründete in ganz Europa Büros (Faktoreien) und war am Silber- und Erzbergbau im sächsischen Erzgebirge und in Böhmen beteiligt. 1528 wurden den Welsern die Statthalterschaft über Venezuela zuerkannt (vgl. Die Welser in Venezuela), die sie bis 1556 innehatten. In Südamerika besaßen die Welser Faktoreien in Santo Domingo (Hispaniola), in San German (Puerto Rico), in Coro (Venezuela) und in Santa Marta (Kolumbien). Der Konzern ging 1614 bankrott.

XYZ

Xidehara (auch: Jirajara): indianische Ethnie südlich von Coro in der heutigen Sierra de San Luis

Xue: (muisca) Sonne

"Y a ellos" (span.): "und auf sie!"

Yabarana: Ethnie der Kariben. Vgl. Atlas des Populations Indigènes des Forêts Denses Humides, American Indian Languages.

Yuma: Magdalena, größter Fluss in Kolumbien. Vgl. Museo del Río Magdalena in Tolima.

Zaque: Titel des Muisca-Herrschers von »Tunja im heutigen Kolumbien.

Zenú (auch: Zenúes): indianische Ethnie im Nordwesten des heutigen Kolumbien. Vgl. Así eramos los Zenues (für Kinder), "El Derecho Internacional Humanitario y los Pueblos Indigenas: Caso Sierra Nevada de Santa Martha".

Zingulum (auch: Cingulum): (lat.) Gürtel, schärpenartiges Band der Soutane, das Zingulum eines Bischofs ist violett

Zinnober: rötliche Farbe (Quecksilbersulfid), gewonnen aus Zinnobererz.

Zipa: Titel des Muisca-Herrschers von »Bacata (Bogota) im heutigen Kolumbien.

zurückLast update: 06.01.2001