Neonazis und Computernetze

Buchcover
Wie Rechtsradikale neue Kommunikationsformen nutzen
Von Burkhard Schröder
Reinbek 1995,
ISBN-10: 3499199122
ISBN-13: 978-3499199127
Printausgabe vergriffen

Inhalt

  1. Vorwort zur Online-Ausgabe September 2002
  2. Prolog
  3. Was ist DFUE?
    • Die Bananenschalen auf der Datenautobahn
    • Alles, was man und frau brauchen
    • Offline und online
    • Von der Net(t)iquette
  4. Die Medienkarriere des Thule-Netzes
    • Eine Diskette macht Furore
    • Bombenbau per Computer?
  5. Was passiert im Thule-Netz?
    • "Befreite Zonen"
    • Werwolf Bulletin BoardSystem
  6. Achtung! Feind liest mit!
    • Das "Outing" des Erlkönig
    • Die Bretter des Thule-Netzes
    • Die verfolgenden Unschuldigen
    • Der Aufbau des Thule-Netzes
  7. Neue Medien: Narrenfreiheit für Neonazis?
    • Das Strafrecht: ein stumpfes Schwert gegen den Antisemitismus
    • Pretty Good Privacy und die Folgen
  8. Epilog
  9. Anhang
  10. Literatur
  11. Danksagung

Rezensionen und Links

Vorwort zur Online-Ausgabe September 2002

Dieses Buch ist das ungekürzte Original-Manuskript der Buchausgabe aus dem Jahr 1995. Diese Ausgabe enthält auch die Passagen aus "Eine Bewegung in Waffen" bzw. des Textes, der 1994 in verschiedenen Mailboxen kursierte.

Am 19. April 1995 explodierte eine Bombe vor dem "Albert P. Murrah Federal Building" in Oklahoma City. Beim bis dahin schlimmsten Terror-Attentat in den USA wurden 168 Menschen getötet, mehr als 500 verletzt. Der Haupttäter Timothy McVeigh war ein Neonazi und entstammte dem Milieu aus Rassisten, Antisemiten und Rechtsradikalen, die sich in den USA in Milizen organisiert haben. Da das Buch "Neonazis und Computernetze" im Herbst 1995 publiziert werden sollte, erschien es dem Verlag damals nicht opportun, die in BBS-Systemen jederzeit zugänglichen Anleitungen zum Bombenbau abzudrucken oder zu zitieren.

Das Buch "Neonazis und Computernetze" spiegelt den damaligen Stand der Technik wider. Das Internet hat seitdem die Mailbox-Systeme verdrängt. Das Thule-Netz existiert nicht mehr. Dennoch ist das Buch nützlich: Die Argumente, die Politiker Anfang der neunziger Jahre zum Thema "Mailboxen" gebrauchten, ähneln fast im Wortlaut denen, die heute zum Thema Internet kursieren – und sind meistens genauso falsch. Außer dem "Verbot der höheren Ebenen der Kommunikationstechnik", womit damals Mailboxen gemeint waren, fiel und fällt kaum jemandem eine Strategie ein, gegen Rassismus und Antisemitismus online vorzugehen.

Das Buch "Neonazis und Computernetze" ist seit mehreren Jahren vergriffen. Als einzige historische Quelle zum rechtsextremistischen "Thule-Netz" wird es immer noch genutzt. Die zahlreichen Anfragen auch in den letzten Jahren haben den Autor veranlasst, eine erweiterte Ausgabe online anzubieten.

Last update: 12.01.2008

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