Die deutsche Art, Probleme zu lösen

bernburger

Man könnte raten, wie viele Menschen beteiligt sein werden, um das Problem zu lösen.

Es braucht zunächst eine Person, die drei Stangen in den Boden steckt und das Flatterband befestigt. Jetzt muss ein Antrag geschrieben werden, eine Straßenbaufirma zu beauftragen. Der Antrag muss genehmigt werden; vermutlich muss auch noch jemand, der für das Geld zuständig ist, gegenzeichnen.

Eine weitere Person kommt dann von irgendwoher, um das Mosaikpflaster aus Bernburger Kalkstein (Bernburger Rogenkalk) zu reparieren. Das kenne ich noch aus der Zeit, als ich in den 70-er Jahren im Straßenbau gearbetet habe, um mein Studium zu finanzieren. (Wenn sich seit 1976 nichts geändert hat: Die Verbundsteine am oberen Ende der Pankstraße habe ich damals dort hinge“pflastert“ – im Akkord!).

Es zuckte mir in den Fingern, weil ich noch einen Pflasterhammer besitze, das mal eben schnell zu machen. Einen Kubikdezimeter Sand hätte ich schon noch aufgetrieben. Da hätte sich einige Leute gewundert….

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Kommentare

5 Kommentare zu “Die deutsche Art, Probleme zu lösen”

  1. Kaluptikus am August 5th, 2014 8:01 pm

    also wenn jetzt jeder den Hammer selbst in die Hand nehmen würde, wie sähe das denn aus? Tausende improviesierter Straßen und Gehwegreparaturen von zweifelhafter Qualität! Die gute Absicht könnte sogar zu einem Bumerang werden, weil die „Standards“ nicht eingehalten wurden! So geschehen (ick gloobe in Berlin) mit dem Gehweg vor einer Hauseinfahrt. Da dachte auch ein genervter Anwohner, er könne mal eben selber das Schlagloch flicken, hat aber die Rechnung ohne die Stadtverwaltung gemacht. Die hat dann mit Androhung von Bußgeld usw. ganz schnell klargemacht, wo der Hammer hängt! Also, Hand ab von öffentlichem Eigentum, lasst alles verrotten und vergammeln und spart euch den Ärger mit den Behörden!

  2. Nina Tabai am August 5th, 2014 10:30 pm

    Du missverstehst das, Burks.
    Hier wurden zwei Schlafplätze für Asylbewerber geschaffen – angesichts des Zustroms aus Syrien ist der Ausbau der Aufnahmeeinrichtungen eben dringend erforderlich!

  3. blu_frisbee am August 6th, 2014 4:26 pm

    Bernburger Rogenkalk? Keine Grauwacke?

  4. Tom am August 6th, 2014 4:40 pm

    Vorgestern im hohen (deutschen) Norden:
    Sthet da in der Zeitung, dass Hunderte Gemeinden (vorwiegend unter 2000 Einwohner) schuldenfrei sind, weil eine Menge Projekte in Eigenregie der Bürger angepackt werden.

  5. genova am August 11th, 2014 12:42 pm

    Sehr schön :-)

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