Völkerkunde 2.0 oder: Weak Ties

Technology Review:
Wäre Facebook ein Land, seine 900 Millionen Nutzer würden die drittgrößte Nation der Erde stellen. (…) In einer Hinsicht jedoch stellt „Facebook-Land“ jeden anderen Staat in den Schatten: Mit dem, was es über seine Bewohner weiß. Facebook zeichnet sämtliche digitalen Bewegungen seiner virtuellen Bürger auf. Selbst die großen Despotien der Vergangenheit wirken blass angesichts des Ausmaßes, in dem Facebook Gespräche, Familienfotos, Aufenthaltsorte, Beziehungsverhältnisse, Freundschaften und sogar Todesfälle speichert.

Money quotes: „‚Wir haben zum ersten Mal ein Mikroskop, mit dem wir menschliches Verhalten nicht nur sehr feinkörnig auflösen können, genauer als je zuvor, sondern mit dem wir auch Experimente machen können – Experimente mit Millionen von Nutzern‘, sagt Marlow.“

„Dabei fand er heraus, dass unsere engsten Freunde zwar einen starken Einfluss darauf haben, was wir teilen. Doch ist dieser Effekt noch gering im Vergleich zum kollektiven Einfluss der zahlreichen Bekannten im Netzwerk. Soziologen nennen solche Bekanntschaftsbeziehungen „weak ties“, schwache Bindungen“.

„Denn wer die Mechanik der sozialen Beeinflussung versteht, kann Online-Werbung noch eindrücklicher gestalten und damit bewirken, dass die Nutzer noch häufiger auf Anzeigen klicken.“

Da ich kaum weak ties habe, bin ich vermutlich auch schwer zu beeinflussen. Burks gefällt das.

image_pdfimage_print

Kommentare

6 Kommentare zu “Völkerkunde 2.0 oder: Weak Ties”

  1. FDominicus am Juli 1st, 2014 3:54 pm

    In dem Fall bin ich genau auf Ihrer Wellenlänge, keine weak ties, da kein Mitglied bei was-auch-immer.

    Das war bisher eine ausnehmend gute Idee von mir…

  2. Troptard am Juli 1st, 2014 9:51 pm

    Für diesen Schmutz fehlt mir leider meine kostbare Zeit!

  3. andreas am Juli 1st, 2014 11:54 pm

    ich glaube die kombination der mannigfaltigen daten von fratzenbuch, payback- und pal, google, burks etc. macht das alles noch viel schlimmer als man es momentan fuer maximal fuerchterlich haelt. wovon ich hier in germoney ueberhaupt noch kein wort hoerte, bis ich vor einigen tagen drueber stolperte, die minerva research initiative.

  4. ...der Trittbrettschreiber am Juli 2nd, 2014 8:09 am

    „Denn wer die Mechanik der sozialen Beeinflussung versteht, kann Online-Werbung noch eindrücklicher gestalten und damit bewirken, dass die Nutzer noch häufiger auf Anzeigen klicken.“

    …wirkt bei mir nicht – ich klick auf j e d e Anzeige, weil das löschen so viel S.P.A.S.S. macht.

    Ich öffne meine Augen vor einem Schaufenster nicht nur vor den Dingen, die mich interessieren. Aber ich genieße auch das Vergessen.

  5. andre am Juli 2nd, 2014 9:00 am

    …ich mag den Elsberg (‚BlackOut‘) – ja nicht so, …
    aber in ZERO hat er GENAU das sehr schön beschrieben, …

  6. andreas am Juli 4th, 2014 11:32 am

Schreibe einen Kommentar