Gästin und das Sprachgendern

Kristin Rose-Möhring – Gleichstellungsbeauftragte im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ):
Übrigens ist Deutsch (…) überwiegend weiblich geprägt, was sich daran zeigt, dass 46 % der Substantive ein grammatikalisch weibliches Geschlecht haben, 34% sind maskulin und 20 % neutral. Und Substantive machen immerhin 74,3% der Wörter im Duden aus. (…) Das von Gegnern des Sprachgenderns und der übertriebenen sprachlichen Gleichstellerei vielgeschmähte Wort ‚Gästin‚ ist keine Erfindung durchgeknallter Emanzen. Es stand bereits im Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, die immerhin Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Gästin und das Sprachgendern”

  1. Wat. am Mai 3rd, 2014 4:57 pm

    Ja, es gab auch die Frau Geheimrätin, die mitnichten Geheimrat war; wohl aber ihr Gatte.

    Ich bin auch als Frau ua. Anlagentechniker und bestehe darauf, keine Anlagentechnikerin zu sein. Habe schließlich die gleiche Prüfung abgelegt, wie die Kerle.

    … die Verpackung macht’s eben nicht.

  2. georgi am Mai 3rd, 2014 6:46 pm

    Naja, „Gästin“ geht ja noch. Aber wie wäre es mit „die Opferin“? Es heißt zwar „das Opfer“, „Opfer“ ist sächlichen, nicht männlichen Geschlechts, aber mit deutscher Grammatik kennen sich Feministinnen ja sowieso nicht aus.

  3. rainer am Mai 3rd, 2014 7:03 pm

    …diese Gesellschaft ist einfach nur noch als krank zu bezeichnen….

  4. Wolf-Dieter am Mai 3rd, 2014 7:28 pm

    @georgi – was die Feministinnen mit der Grammatik anstellen, hat nichts mit „auskennen“ zu tun (würde ein Mindestmaß Respekt voraussetzen). Was sie ihr (der Grammatik) antun, ist stattdessen:

    Gewalt.

  5. Jörg am Mai 3rd, 2014 8:32 pm

    Wenn sich diese törichten Fanatiker nur einmal ein Grundwissen der Deutschen Sprache erarbeiteten!

    In der deutschen Sprache – und wohl auch vielen anderen Sprachen – hat das sprachliche
    Geschlecht mit dem biologischen Geschlecht nicht das geringste zu tun! Das sieht man schon daran, daß es im Biologischen wohl Hermaphroditen aber kein „sachliches“ Geschlecht gibt. Anders in der deutschen (oder lateinischen Sprache usw.).

    Bei allzu großem Sachzusammenhang springt das biologische Gehschlecht zwar offenbar über – so daß es wohl kein Zufall ist, daß es „der“ Mann und „die“ Frau heißt. Aber schon das Wort „Mädchen“ – und weiblicher geht’s ja gar nicht! – hat das sachliche Geschlecht. Also: „das“ Mädchen. Grund: „Mädchen“ ist ein Diminutiv (= Verkleinerungsform) zu „Magd“. Und Diminutive sind im Deutschen immer sachlich.

    Auch dieses bescheuerte „man/frau“ aus den 1980er Jahren! Dieses „man“ (franz. „on“) hat mit einem „Mann“ überhaupt nichts zu tun! Wer also schreiben will: „Man sollte die deutsche Sprache nicht verhunzen!“ und nun unbedingt „man/frau“ haben will, sollte bedenken, daß – wenn er/sie schon der irrigen Meinung ist, „man“ käme von „Mann“ – beim Wort „man“ das zweite „n“ weggelassen wurde. Demzufolge hätte man aus Gleichgewichtsgründen auch bei „Frau“ den letzen Buchstaben wegzulassen. Es muß dann logischer Weise also heißen: „Man/fra sollte die deutsche Sprache nicht verhunzen!“

  6. admin am Mai 3rd, 2014 8:52 pm

    Wenn schon dann „Fru“
    Ach sed he, min Fru will Kaiser warden.“ – „Ga man hen, sed de Butt, se is’t all
    http://de.wikisource.org/wiki/Von_den_Fischer_und_siine_Fru_%281812%29

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