Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung
Telepolis interviewt Peter Scholl-Latour zum 90. Geburtstag.
Nun, ich hatte nie die Absicht, auf meinem Status als Opfer der Nazis im Nachkriegsdeutschland zu pochen. Da gab und gibt es ja auch viele Wichtigtuer, die sich nachträglich gerne als irgendeine Art von Widerstandskämpfern darstellten. Es gab und gibt ja auch viel zu viele Menschen, die sich etwas auf ihre Religionszugehörigkeit einbilden. Dieses Phänomen ist unter allen Religionen zu beobachten, auch gerade heute. (…)
Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.
Ein Interview mit ihm kann man bei Phoenix sehen, auch über die aktuelle Situation in der Ukraine.
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5 Kommentare zu “Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung”
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Ein Journalist, der die Menschen daran erinnert, dass das Gefühl Wehmut noch in ihnen schlummert. Es wird immer dann aktiviert, wenn sich Abschied vergegenwärtigt und Gewissheit sich jenen Raum nimmt, den die Trauer über das Verlorene brauchen wird. Bisher hat es noch kaum jemand vermocht, die Reprovinizialisierung als Reaktion auf die Globalisierung so anschaulich zu zeichnen. Symphatisch ist dabei, dass er auch diejenigen Medien mit seiner kritischen Kurzpeitsche nicht verschont, die sich seit langem in der intellektuellen Avantgard-Suhle räkeln. Allerdings ist es heute leicht und immer richtig, von Bildungs-Defiziten zu sprechen und diese auch zu recht anzuprangern. Jedoch war es damals leichter, auch weil allerorts erzwungen, eine konzertierte Standardbildung zu bekommen.
Wenn Peter Scholl Latour redet, werde ich schmerzhaft gewahr, dass es Horizonte gibt, über die ich nicht mal eben so hinüberklettern kann. Ich weiß heute nicht mehr, was ich alles getan hätte, um bei dem in die Lehre zu gehen.
ABER WIR HABEN JA NOCH BURKS!
Och,
so anders als immer ist es doch nicht, merke, es gibt keine unabhängigen Medien.
Was nicht heißt das die tatsächlich gesteuert sind, es ist nunmal der allgemeine Trend damals wie heute. Nicht anecken heißt das Zauberwort.
Insofern zwar gut gesprochen und es kann auch nicht oft genug wiederholt werden aber eben kalter Kaffee.
Die US-Massenverblödung, die in Deutschland immer mehr um sich greift ist eine der schlimmsten Kriegsfolgen.
Man mag über ihn lästern wie man will. Mit diesem alten Herren würde ich mich gerne mal unterhalten.