Keine andere Wahl

„Die Lektüre von Marx hat mir geholfen zu begreifen, was jede Gesellschaft am meisten bewegt. Um ein guter Schriftsteller zu sein, sollte man sich einen Standpunkt erarbeitet haben. Ich bin, trotz aller Verbrechen, die in Marx‘ Namen verübt wurden, Marxist und Materialist. In einer Zeit, in der die Religion den meisten Leuten egal ist, in der es keine Ideale mehr gibt, bleibt einem keine andere Wahl.“ (Rafael Chirbes, spanischer Schriftsteller)

Kann man sich solche Sätze von einem deutschen Schriftsteller vorstellen – nach dem Fall der Mauer? Stefan Heym ist ja leider tot. Und ich bin nicht bekannt und habe noch zu wenig Romane geschrieben.

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Kommentare

5 Kommentare zu “Keine andere Wahl”

  1. lepus am Januar 16th, 2014 4:07 pm

    „In einer Zeit, in der die Religion den meisten Leuten egal ist, in der es keine Ideale mehr gibt, bleibt einem keine andere Wahl.“
    Schönes Beispiel dafür, dass G.K.Chesterton Recht hatte, als er sagte: „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen“
    Wer heute dennoch keine andere Wahl sieht und immer noch Marx nachläuft, hat es gut: Er muss den Realitätscheck nicht mehr fürchten. Anders die Anhänger moderner Ersatzpropheten, wie „Club of Rome“, Al Gore, Franz Alt oder irgendeiner der angesagten Nachhaltigkeits- und Klimakatastrophenprediger, denen z.Zt. unsere Politiker und die Medien nachlaufen. Hoffentlich dauert das nicht noch mal so lange wie bei Marx. Teuer wird’s allemal. Bei den Todesopfern wird ihm wohl keiner das Wasser reichen können.

  2. gesammelte Lautenistensuppe am Januar 16th, 2014 4:58 pm

    (Bild)

  3. Messediener am Januar 16th, 2014 9:20 pm
  4. Eike am Januar 17th, 2014 11:44 am

    Tja, vielleicht Wiglaf Droste? ;)

  5. Klassenkampf, literarisch gesehen, oder: Der Feind im Inneren : Burks' Blog am März 23rd, 2014 8:14 am

    […] meiner Einkaufsliste für den nächsten Monat steht Rafael Chirbes: “Am Ufer“. Chirbes hatte ich hier schon zitiert: “Die Lektüre von Marx hat mir […]

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