Präzisionssportart

minigolf

Wieso ist ein Minigolfplatz im Winter immer so ein trauriger Anblick? Und im Sommer eigentlich auch… so was von Siebziger. (Das Originelle bei diesem – am Rixdorfer Hertzbergplatz – ist immerhin das „ö“ in der Domain.)

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Kommentare

2 Kommentare zu “Präzisionssportart”

  1. ...der Trittbrettschreiber am Januar 12th, 2014 12:56 pm

    Jeder Mensch ist königlich. Oft latent, manchmal gern und in den wenigsten Fällen gefährlich bewusst. Denn dann wird er gebieterisch und das ist widerlich. In der königlichen Goldilocks Zone möchte der Mensch Freiheit fühlen, Größe und Wachstum.
    Fernen erkunden, Horizonte überklettern und Dinge gestalten, die nicht nur in seinem unmittelbaren Gesichtsfeld existieren. Welch ein Gefühl muss es sein, mit einem Hieb einen Ball außer Sichtweite zu befördern, dessen Ziel bereits voher festgelegt und anvisiert worden ist. Wie tief muss die Atmung des Spielers sein, nach Umwandlung der Anspannungsenergie in kinetische. Wie freudig der Blick zum hoch hinaus schwindenden Ball, der schon bald mit imaginären Streusprengköpfen viele kleine Artikel in schlechten Blogs und Zeitschriften erzeugen wird und den Namen des sportlichen Nimmersatts in alle informationsübergüllten Hirne und in die Zeitschriftenregale der schlecht belüfteten Innenklosetts katapultieren wird. Königlicher kann ein Gefühl, eine Haltung, ein Lebenskonzept nicht sein. Golfen ist Freiheit erschlagen im wahrsten Sinne des Ortes. Riesige Felder sind nötig, um echte Größe so erfahrbar zu machen, dass der in jeder Erfolgs-Aura entstehende Energie-Aufwind selbst die 55 EURO-Frisur eines Caddy-Hansels zu Berge stehen lässt. Da kommt schon mal Neid auf. Zaungäste haben immer denselben melanchoischen Blick, wie man ihn sonst nur bei just frisch in das Schimpansen-Team des Berliner Bahnhofs-Zoos integrierten Affen sehen kann, der zum ersten Male eine Aldi-Banane verköstigt. Zaunkönige sind da anders. Sie handeln, lassen sich nicht entmutigen, beginnen sofort und unerschroocken mit dem Bau ihres eigenen Nests mit einem Loch darin. Der Minigolf-Platz ist genau aus diesem Geist des sich nicht unterkriegen lassens, des auch Abenteuer haben wollens, des auch wer Seienden geboren.
    Aber auch Könige, ob nun abgehoben oder angestellt, parteipolitisch oder jobgefährdet können irren. Eingemufft im eigenen Freiheitsdrang, Eroberungsgeplänkel und immer wiederkehrenden Horizonterweiterungen über Horizonte, die anscheinend nie enden wollen, begügen sie sich zuweilen mit dem Phlegma des alltäglichen und bemerken erst danach die traurige Apathie des Profanen, das im kalten regnerischen Winter nicht einmal in der Lage ist, seine an sich hämische Fratze jedem entgegen zu grinsen, der nach ein wenig Glück durch Flucht in den Sport sucht.
    Deshalb sind Minigolf-Plätzchen so öde, geschmacklos eben.

    ;)… aber das ist reine Spekulation.

  2. ...der Trittbrettschreiber am Januar 12th, 2014 1:11 pm

    Also mein Sport ist und bleibt Mini-Polo!

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