Alles bedeutet etwas
„Es gibt nichts im großen Fundus der Bekleidung, Nahrung und anderer Dinge des praktischen Gebrauchs, das wir nicht als wirkungsvolles Requisit einsetzen, um unser Verständnis von der eigenen Rolle und von dem Stück, in dem wir spielen, wirkungsvoll zur Geltung bringen. Alles, was wir tun, hat eine Bedeutung, nichts ist ohne bewußten symbolischen Gehalt. Überdies verfehlt es seine Wirkung auf das Publikum nie.“ (Mary Douglas: Reinheit und Gefährdung – eine Studie zu Vorstellungen von Verunreinigung und Tabu, Berlin 1988)
Übrigens: „Purity and Danger: An Analysis of Concepts of Pollution and Taboo (first published 1966) is the best known book by the influential anthropologist and cultural theorist Mary Douglas. In 1991 the Times Literary Supplement listed it as one of the hundred most influential non-fiction books published since 1945“. Deswegen ist es in Deutschland kaum bekannt, und deshalb gibt es auch keinen deutschen Wikipedia-Eintrag dazu. Sozialwissenschaft ist hierzulande irrelevant. Wir haben ja Volkswirtschaftler und Dieter Bohlen.
Kommentare
7 Kommentare zu “Alles bedeutet etwas”
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„nichts ist ohne bewußten symbolischen Gehalt. Überdies verfehlt es seine Wirkung auf das Publikum nie.”
Quatsch.
Vieles geschieht zufällig und unbewußt.
Vieles verfehlt die intendierte Wirkung.
Sozialwissenschaft ist nirgendwo irrelevant, es sei denn, dass man sie als „wissenschaftlichen Sozialismus“ oder „Klassenbewußtsein“ definiert, dann ist sie tatsächlich eine Fiktion.
Nichts bedeutet etwas! Aber:
Alles bedeutet UNS etwas.
Alles bedeutet nicht nur uns etwas, da es keine nur infividuelle Bedeutungen gibt. Wir beziehen uns immer auf irgendein kollektives Koordinatensystem, allein schon durch die Sprache.
Hetzt mir nicht gegen den Bohlen. Der hat es geschafft.
@admin
Nö – Wat dem Een sin Uhl is dem Annern sin Nachtigall!
[…] vorher Norbert Elias‘ Über den Prozess der Zivilisation zu lesen sowie Mary Douglas Purity and Danger und Ritual, Tabu und Körpersymbolik. Auch die Kenntnis des Weberschen Werkes Die protestantische […]
[…] Vor sechs Jahren schrieb ich hier: “Purity and Danger: An Analysis of Concepts of Pollution and Taboo (first published 1966) is the best known book by the influential anthropologist and cultural theorist Mary Douglas. In 1991 the Times Literary Supplement listed it as one of the hundred most influential non-fiction books published since 1945”. Deswegen ist es in Deutschland kaum bekannt, und deshalb gibt es auch keinen deutschen Wikipedia-Eintrag dazu. Sozialwissenschaft ist hierzulande irrelevant. Wir haben ja Volkswirtschaftler und Dieter Bohlen. […]