Wunder gibt es nicht

Gaby Weber: „In dem Dokumentarfilm stelle ich dar, wie während der Militärdiktatur Gewerkschafter von Mercedes Benz Argentina nachts aus ihren Wohnungen entführt, in Folterzentren verschleppt und ermordet wurden und wie ich die Überlebenden gefunden habe.“

„Die spanische Version des Films wurde zur besten Sendezeit in mehreren südamerikanischen Kanälen gezeigt. Er ist Beweismittel im US-Verfahren gegen die Daimler AG. Er wurde im argentinischen Parlament vorgeführt und soll zum „nationalen Interesse“ erklärt werden.“

Und jetzt kommts:

„Das deutsche Fernsehen hat diesen Dokumentarfilm nicht ausgestrahlt. Ein anderes Filmteam hat die Zeugen, die ich in langer Recherche gefunden habe, nachgedreht und mit einem eigenen Kommentar versehen. (…) Ich habe für meinen 90-minütigen Dokumentarfilm insgesamt ein Honorar von 60 Euro von einem Bildungswerk der IG Metall erhalten.“

Welche Gründe könnte es geben, den Film in deutschen Medien totzuschweigen?

Erstens: Der Film wird auch von labournet.tv angeboten. Und das sind Gottseibeiuns Kommunisten.

Zweitens: Wie die vollständige Dokumentation zeigt, geht es auch um „die Verschwundenen von Mercedes-Benz: Strafanzeige wegen Mordes und Beihilfe zum Mord gegen Werksleiter von Mercedes Benz Argentinien.“

Schon klar. Wenn deutsche Medien wie das „Handelsblatt“ direkt mit Banken kooperieren, ohne dass ihnen das Attribut „Journalismus“ öffentlich aberkannt wird, wundert einen gar nichts mehr.

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