Die grosse Hure Rom

Zeit online: „Die Kardinäle hätten dem Pontifex mit ihren Informationen «ein genaues Bild des Schadens und der faulen Fische» im Vatikan gegeben, so der Zeitungsbericht. Darin gehe es um «unsaubere Einflüsse» auf Mitglieder der Kurie und um ein übergreifendes, durch «sexuelle Ausrichtung» verbundenes Netz von Lobbyisten mit Finanzinteressen.“

Da fällt mir doch ein Zitat ein:
Und es kam einer von den sieben Engeln mit den sieben Schalen, und er redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir das Gericht über die grosse Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt. Mit ihr haben die Könige der Erde Unzucht getrieben, und die Bewohner der Erde sind trunken geworden vom Wein ihrer Unzucht. Und er führte mich durch den Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war rundum bedeckt mit Lästernamen und hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen, und in der Hand hielt sie einen goldenen Becher – der war voll von Abscheulichkeiten und dem Unrat ihrer Unzucht. 5Und auf ihre Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: Babylon die Grosse, Mutter der Huren und Greuel der Erde.

Zeit online schreibt auch: „Das Wort Homosexualität sei in dem Zusammenhang gefallen.“

Ach.

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Meine Urgrosseltern Anna Emilie Kukuk und Gustav Reinhold Schröder

Urgrosseltern

Meine Urgroßmutter Anna Emilie Kukuk, Bäuerin (geb. 22.5.1864 in Elsendorf, Westpreußen heute Dąbrowa Wielka, Polen) und mein Urgroßvater Gustav Reinhold Schröder, Bauer (geb. 14.5.1859 in Mittenwalde, heute Dąbrowa Mała, Polen) bei ihrer Diamantenen Hochzeit am 11.12.1942. Mein Urgroßvater war damals 84, meine Urgroßmutter fünf Jahre jünger.

Die evangelische Kirche, in der Taufen und Trauungen vorgenommen wurden, stand in Dambrowa Wielka (Elsendorf). Wie der Registerauszug vom Standesamt Kirschgrund (Leszyce) zeigt, waren die Familien in Mittenwalde schon lange ansässig und alle untereinander verheiratet. In Krossen (Chrosna) ist mein Großvater Hugo auf die Dorfschule gegangen. Der Hof meiner Urgroßeltern ist 1943 abgebrannt. Allgemein wurde angenommen, der polnische Knecht habe den Hof angesteckt, weil er anschließend verschwunden blieb. Meine Urgroßmutter Emilie erlitt schwerste Verbrennungen, als sie versuchte, ein Kind aus den Flammen zu retten. Sie ist nur wenige Wochen später gestorben. Mein Urgroßvater, der noch ein Jahr vor seinem Tod „mit der Sense das Feld vor dem Großknecht mähnte“, wie mein Großvater mir erzählte, starb kurz darauf „an gebrochenem Herzen“.

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Riders on the Storm


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Perfekte Musik zum Grusel-Video… ab 7.80 min werden sie ein bisschen nervös: Wellen ab gut 20 Meter sind schon fast Kaventsmänner oder „Freakwaves„, und es knirscht gehörig im „Gebälk“.

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NPD-Verbot, 88ster Versuch

Geleakt auf Indymedia: „Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Prüfung der Erfolgsaussichten eines neuen NPD-Verbotsverfahrens“.

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Nixen am Strand

nixen am Guaviare

Meine These, ich sei fast immer allein gewesen am Strand des Rio Guaviare bzw. Rio Atabapo in San Fernando de Atabapo im venezolanischen Bundesstaat Amazonas, muss ich nach Durchsicht meiner Fotos ein wenig korrigieren.

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GPF Newsletter Februar 2013

Der Februar-Newsletter der German Privacy Foundation ist jetzt online.

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Vermutete Geschäftsbeziehung

spammer FAZ

Ältere Männer neigen dazu, ihre Mitmenschen ungefragt mit ihrer querulantischen Weltsicht zu belästigen. (Nein, ich rede nicht von mir. Ich bin nicht alt.)

Das erkärt auch die zahlosen sinnlosen Kommentare in den Foren der Mainstream-Medien, die im besten Fall einen individuellen kathartischen Effekt haben wie klassischen Leserbriefe, aber das Medium, an das sie sich heften, nicht ändern. Leserbriefe und Foren gaukeln eine Meinungsvielfalt vor, die de facto nicht besteht. Das Geschäftskonzept des „Leserkommentars“ online besteht ausschließlich daran, dessen Daten zu sammeln, zu verkaufen und ihn anschließend vollzuspammen.

Ich schreibe nie irgendwo etwas hinein, wenn ich gewzungen werde mich anzumelden (wie etwa bei Spiegel online). Ich kann auch nur jedem raten, das zu unterlassen und zu boykottieren. Leser sind eine Ware, die verkauft wird.

Ich erwog schon, den obigen Spammer, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, meinerseits mit Beschwerden und Abmahnungen zu nerven. Eine kurze Recherche über die Rechtslage belehrte mich eines Besseren:
Nur ausnahmsweise ist E-Mail-Werbung unter den Voraussetzungen zulässig, dass sich der Empfänger ausdrücklich mit der Werbung einverstanden erklärt hat oder ein Einverständnis aufgrund einer konkreten bestehenden Geschäftsbeziehung vermutet werden kann.

Ich habe mich zwar nie bei der FAZ irgendwo registieren lassen; die Formulierung „vermutete Geschäftsbeziehung“ lässt mich aber Böses ahnen. Das kann ja alles sein.

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Belügyminisztérium

Belügyminisztérium

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Das Ende ist nahe, reloaded

„Für den Fall eines weißen Blitzes und eines großen Kondensstreifens am Himmel müssten man wissen, dass man sich vor der kommenden Druckwelle schützen muss und beispielsweise nicht am Fenster steht.“ [Expertengruppe des UN-Office for Outer Space Affairs (Büro für Weltraumfragen) laut Heise, Grammatik und Rechtschreibung korrigiert]

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Am Strand

GuaviareGuaviare

Draußen liegt immer noch Schnee, also muss ich an etwas anderes denken.

Ich habe nie verstanden, was Leute dran finden, sich zwischen gefühlt drei Millionen anderer Menschen auf einen Stand zu legen, sich nicht zu bewegen, aber einen Sonnenbrand zu holen, und ab und zu in einem Meer zu schwimmen, in das vorher auch gefühlt drei Millionen andere Leute hineingepinkelt haben.

Ich stelle mir unter „Stand“ und Entspannung etwas vor wie hier in San Fernando de Atabapo im venezolanischen Bundesstaat Amazonas: Das obere Foto zeigt den Rio Guaviare in Kolumbien, der rund 1000 Kilometer westlich in den Anden entspringt, und links ergießt sich der Rio Atabapo in den Guaviare – beiden fließen einige Kilometer weiter nördlich in den Orinoco. Das Foto unten – die venezolanische Seite des Ufer – zeigt die „Standpromenade“, wenn man sich einfach mal umdreht. Außer mir was da übrigens selten jemand.

Ich hatte am 28.08.2012 („Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents“), am 25.01.2013 („An der Grenze zur grünen Hölle“), am 08.10.2012 („Doktorspiele“) und am 22.01.2011 („Am Orinoco (1998)“) schon etwa zu diesem Ort geschrieben.

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Ahnungslose Lügenbande

„Das Problem ist nur, wenn man beim Bundesinnenministerium gezielte Lüge und absolute Ahnungslosigkeit nicht mehr auseinander halten kann“, sagt Sevim Dagdelen (Die Linke) laut Heise über die Lügenmärchen des Bundesinnenministeriums. „Dass in dem für IT und Netzpolitik zuständigen Ministerium niemand erkenne, dass die angebliche Begrenzung der E-Mail-Postfächer seiner Mitarbeiter auf 9 MByte komplett unglaubwürdig sei, nennt Dagdelen ‚ein Armutszeugnis‘.“

Falsch: Beides ist richtig. Das war ja schon beim Thema „Online-Durchsuchung“ so: Es wurde gezielt gelogen, und gleichzeitig waren die Lautsprecher des „behördlichen Hackens aus der Ferne“ total ahnungslos.

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Mit Rat und Tat des Finanzkapitals

„Darüber hinaus begleiteten Spitzenbanker die Kanzlerin auf Auslandsreisen nach China, Russland, Afrika, Italien und Portugal. (…) Man sei auf den Rat der Experten aus den Banken angewiesen, hieß es“, berichtet Spiegel Online und erklärt auch gleich die eigene unkritische Haltung:
Die Bankenbranche – hier insbesondere der Bereich des Investmentbankings – ist durch die Finanzkrise erheblich in die öffentliche Kritik geraten.

Quod erat demonstrandum. Das Kapital oder der Kapitalismus werden nicht kritisiert, nur das „raffende Kapital“. Guckst du noch einmal hier:
Gottfried Feder, ein Wirtschaftstheoretiker und Politiker der DAP und NSDAP, forderte 1919 „unter der Parole Brechung der Zinsknechtschaft die Verstaatlichung der Banken und die Abschaffung des Zinses“. Feder unterschied zwischen einem „schaffenden“ Kapital (Gewerbe- und Agrarkapital) und einem „raffenden“ Kapital (Handels- und Finanzkapital).

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Immer im Kreis

Modelleisenbahn

Das war meine Modelleisenbahn, kurz bevor ich anfing zu studieren und zu Hause auszog. Die Aufnahme muss Ende der sechziger Jahre gemacht worden sein. Danach wurde sie irgendwann abgebaut. Ich habe sie heute noch, in Kisten verpackt.

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The Big Slurp oder: Das Ende ist nahe

Wissenschaftler sind nach Analyse des Higgs-Boson schockiert: „It may be that the universe we live in is inherently unstable. At some point, billions of years from now, it’s all going to be wiped out.“

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Boykottiert Spiele mit Online-Zwang!

privateer

„Kann man das Spiel auch installieren OHNE irgendwelche Kopierschutz-Tools auf den PC zu bekommen, die allen möglichen Unsinn treiben? Ich wäre in Erinnerung an alte Zeiten (…) gerne bereit die 60 Euro auszugeben, aber ich bin nicht bereit, meinen PC verseuchen zu lassen und will auch gar nicht online spielen.“ (Quelle: Forum SpOn)

Screenshot: Die guten alten Spiele-Zeiten.

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Salami hinter Peking Rundschau

Katze

Aufgenommen in meiner Wohnung in Berlin-Schöneberg 1976. Der Kater hieß übrigens Salami.

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Der nächste Anschlag kommt per E-Mail [2. Update]

Immer wenn man denkt: noch dümmer gehts nicht mehr, kommt die Deutsche Polizeigewerkschaft daher. Telepolis: „Hacker bringen per E-Mail Atomkraftwerk zur Explosion – Die wundersame Welt des Polizeigewerkschaftlers Rainer Wendt“. (vgl. auch Osnabrücker Zeitung).

Das ist ja nur zu konsequent, wenn man an Online-Durchsuchungen glaubt. Man muss sich nur ansehen, wie so ein Quatsch dann in den völlig unkritischen Mainstream-Medien ankommt: „Datenklau, digitale Erpressung und Verbreitung von Kinderpornos: Im Internet tummeln sich immer mehr Kriminelle“.

Das Böse ist schon unter uns!

[Update] Man sollte die Statements Wendts in diese schöne Liste aufnehmen!
[2. Update] Werth hat das hier gelesen: http://www.zeit.de/digital/internet/2013-01/kraftwerke-hacken-usb-stick-e-mail/komplettansicht

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Bolivien brüskiert die Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM)

Bolivien verstaatlicht Flughäfen. Das berichten die taz, Portal america21.de und bolivianische Medien. „Präsident Evo Morales begründete den Schritt damit, dass Sabsa seine Investitionsverpflichtungen über zwei Jahrzehnte nicht erfüllt habe. (…) Morales kündigte an, Abertis werde eine Entschädigung gezahlt. Die Höhe werde nach Berechnung der Firmenschulden von unabhängigen Prüfern festgelegt.“

Portal america21.de: „Die Verstaatlichung der Flughäfen reiht sich ein in die Strategie der Regierung zur Rückgewinnung der staatlichen Souveränität in zentralen Fragen der bolivianischen Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung.“

Wer bereibt eigentlich die deutschen Flughäfen (falls vorhanden)? Da werden ja sowieso die Schulden verstaatlicht.

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Versuche am lebenden Menschenobjekt

„…diese ganze Methode im Umgang mit den Grundpfeilern staatlicher Sicherheitsgewährung hat eine verzweifelte Ähnlichkeit mit dem „Trial and Error“-Prinzip.(…) Es handelt sich also beim Vorgehen der politischen Klasse um Versuche am lebenden Menschenobjekt. (…) Wenn der Staat systematisch die Pfeiler untergräbt, auf denen Lebensplanung ruhte, wird er nicht neuen individuellen Wagemut ernten – sondern Verzweiflung. Mit den aus der Geschichte Deutschlands bekannten Folgen.“ (Christian Semler in der taz im März 2006, reprint Februar 2013 nach seinem Tod)

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Dem Volke dienen – In Memorian Christian Semler

KPD

Der Genosse Christian Semler ist am 13. Februar 2013 gestorben. Ja, ich meine die Anrede nicht ironisch, sondern ganz ernst.

Semler hat mich in den siebziger Jahren stark beeinfluss, obwohl ich ihm damals nie persönlich begegnet bin. Das geschah erst Ende der Neunziger, als wir beide über einen Teil unserer gemeinsamen Vergangenheit abgeklärt schmunzeln konnten. Christian besuchte damals mit der taz-Redaktion eines meiner Seminare an der Berliner Journalisten-Schule über „Recherche im Internet“. Ich begrüßte ihn grinsend mit „Großer Vorsitzender“, und er wusste gleich, was ich damit meinte: Er war in den siebziger Jahren Vorsitzender der maoistischen Kommunistischen Partei Deutschlands gewesen (zuerst KPD/AO, für „Aufbauorganisation“ – unsere Gegner sagten immer „A Null“ oder gleich „Kommunistische Partei Dahlems“), die auch die meine war, zwar nicht als Mitglied, aber als enger Sympathisant und gewählter Studentenvertreter an der FU Berlin (was auch sofort dazu führte, dass ich nicht mehr in die DDR einreisen durfte).

Ich habe nicht viel „Andenken“ aus der damaligen Zeit, außer ein paar Büchern, vor allem über China. Eine „Devotionalie“ habe ich Christian geschenkt: Ein Foto aus der damaligen Parteizeitung „Die Rote Fahne“, das ihn zeigt, wie er auf seiner Reise in die Volksrepublik China irgendeiner Bauersfrau die Hand schüttelt.

KPD

Das obige Foto ist ebenfalls aus der „Roten Fahne“, auf der Rückseite habe ich noch einen Text Christian Semlers aus der damaligen Zeit gefunden. ja, die an China orientierten Kommunisten waren schon in den siebziger Jahren für die Wiedervereinigung. Das machte sie in der DDR besonders verhasst.

Um das zu konterkarieren, muss man unbedingt seinen Artikel „Das Elend linker Immunisierungsversuche aus dem TAZ-Magazin vom 30.05.1998 lesen:
Tatsächlich haben uns die Widersprüche des Kapitalismus nicht den Gefallen getan, sich zusammen mit den untergegangenen sozialistischen Regimen zu verabschieden. Aber eine gesellschaftliche Alternative muß neu begründet werden. 70 Jahre Realsozialismus haben theoretisch und praktisch die „Beweislast“ zwar nicht umgekehrt, aber neu verteilt – hinsichtlich der ökonomischen „Machbarkeit“, mehr aber noch im Hinblick auf die Sicherung von Demokratie und Menschenrechten.

Knapper, aber noch treffender ist sein Statement über die Zeit der maoistischen Politsekten: „Ich bin froh, dass wir nie die Macht in den Händen hatten – es wäre schlimm ausgegangen.“ Da kann ich ihm nur beipflichten.

Bascha Mika schreibt über Christian Semler: „Ein Linker, der seinen Standpunkt ständig überprüft, wägt und reflektiert. Der sich leidenschaftlich einem aufklärerischen Ethos verpflichtet sieht. Der den eigenen politischen Weg kritisch betrachtet und daraus Konsequenzen zieht. Ohne jemals abzuschwören.“

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