Bolivien brüskiert die Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM)

Bolivien verstaatlicht Flughäfen. Das berichten die taz, Portal america21.de und bolivianische Medien. „Präsident Evo Morales begründete den Schritt damit, dass Sabsa seine Investitionsverpflichtungen über zwei Jahrzehnte nicht erfüllt habe. (…) Morales kündigte an, Abertis werde eine Entschädigung gezahlt. Die Höhe werde nach Berechnung der Firmenschulden von unabhängigen Prüfern festgelegt.“

Portal america21.de: „Die Verstaatlichung der Flughäfen reiht sich ein in die Strategie der Regierung zur Rückgewinnung der staatlichen Souveränität in zentralen Fragen der bolivianischen Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung.“

Wer bereibt eigentlich die deutschen Flughäfen (falls vorhanden)? Da werden ja sowieso die Schulden verstaatlicht.

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Kommentare

12 Kommentare zu “Bolivien brüskiert die Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM)”

  1. FDominicus am Februar 19th, 2013 2:43 pm

    Wir werden ja bald erleben wie gut das Bolivien bekommen wird. Der Sturz in die Armut ist aber so etwas von verdient.

  2. FDominicus am Februar 19th, 2013 2:48 pm

    Schade, editieren geht nicht. Hier die „Erfolge“ des neuen größten Sozialisten aller Zeiten (GröSaZ)
    „Die ökonomische Situation Venezuelas zeigt dieser Tage überdeutlich, in welche Richtung die planwirtschaftliche Reise unweigerlich führen muss. Da die Wartezeit im südamerikanischen Staat auf einen Neuwagen mindestens fünf Monate beträgt, schießen die Preise für Gebrauchtwagen aktuell durch die Decke. 45.000 Euro müssen mittlerweile für einen mäßig erhaltenen Ford Explorer über den Ladentisch geschoben werden. Ein entsprechender Neuwagen würde lediglich die Hälfte kosten. Gründe für diesen absurden Zustand sind samt und sonders kommandowirtschaftlicher Natur. Chavez und Genossen haben den Wechselkurs des heimischen Bolivar zum US-Dollar festgeschrieben und überwachen mit Argusaugen die Importe. Gleichzeitig häufen die Staatsmänner Dollarscheine zu Schwarzmarktpreisen an, um liquide zu bleiben. Damit fehlen vielen Bürgern US-Dollars, um Autos, wie auch andere Gebrauchsgüter, aus dem Ausland zu importieren.“
    Von:
    http://ef-magazin.de/2013/02/19/4044-fruehstuecks-ei-kampagne-cyber-cops-venezuela

    Und ist schon interessant wenn ein Staat meint seien Währung abwerten und regulieren zu müssen. Die Blödheit der Sozialisten ist durch wenig zu übertreffen.

    Ich schlage dem Burks auch vor sich sofort in das neue Arbeiter/Bauernparadies Bolivien abzusetzen. Und dann bitte nur einen kritischen Bereicht über den GröSaz zu verlieren.

    War nett Sie kennengelernt zu haben….

  3. admin am Februar 19th, 2013 3:07 pm

    Verwechselt da jemand Venezuela mit Bolivien? Und die WEchselkurse des Dollar mit der einheimischen Währung festzuschreiben war immer Praxis, besonders in Zeiten reaktionärer Militärdiktaturen in Südmaerika. So what?

  4. FDominicus am Februar 19th, 2013 3:36 pm

    Ja, ich hab es verwechselt, das Ergebnis ist aber in beiden Fällen dasgleiche: Verarmung.

    Das Manipulationen der Währung gang und gebe sind, ist Grundlage unseres Zwangszahlungmittelsystems (euphemistisch Geldsystem genannt) Betrug ist dort inhärent. Die Karten bzgl. der Währungsmanipulationen der Zentralbanken liegen offen auf dem Tisch. Wer hat auch je behauptet Zentralbanken seien nicht Monopolisten? Und wer will die Zentralbanken abgeschafft sehen? N U R Liberale, Libertäre und Anarchisten wer will Sie behalten? Unser derzeitige Nomenklatura Beamtenschaft und Gewerkschaften….

  5. FDominicus am Februar 19th, 2013 3:42 pm

    Und noch mal das editieren ja leider nicht geht:
    Der Erfolg zeigt sich hier:
    http://www.worldbank.org/en/country/bolivia

    Inflation an die 10 % oder umgerechnet in 10 Jahren ist der Boliviano nur noch die Hälfte wert. Und die Armut ist schon da:
    http://www.heise.de/tp/artikel/27/27761/1.html

    „Doch, so betont Lewis, sei es immer noch eine hohe Zahl, dass 54 von 1000 Kindern nicht das fünfte Lebensjahr erreichten. In Deutschland sind das fünf von 1000 Kindern. Noch immer lebten 75 % der Kinder unter fünf Jahren in Bolivien in Armut, im Fall der indigenen Bevölkerung sind das sogar 85 %.“

    Die Armutsquote ist offenbar nicht mehr hoch genug. Aber keine Angst mit Armut haben Sozialisten allerbeste Erfahrungen.. Das wird schon….

  6. hdschulz am Februar 19th, 2013 4:19 pm

    @FDominicus
    Also das geht hier gar nicht – wenn etwas verstaatlicht wird, ist das per definitionem gut. Egal was passiert. Und BER klappt nicht, weil er nicht verstaatlicht ist – bruhahaha.

  7. swe am Februar 19th, 2013 5:25 pm

    Na ja, mal schauen wann dem Morales nen tragischen Flugzeugabstürz widerfährt oder er die falsche Zigarrenmarke erwischt, denn eine Rückgewinnung der staatlichen Souveränität geht schon mal gar nicht

  8. Joe am Februar 19th, 2013 6:08 pm

    Herrlich – geile Performance: Pat und Patachon klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Einfach nur köstlich.

  9. Dietmar am Februar 19th, 2013 9:24 pm

    Vielleicht versteht FDominicus weder Englisch noch Spanisch. Selbst in der von ihm/ihr angegebenen Quelle http://www.worldbank.org/en/country/bolivia
    ist unter Bolivia Overview zu lesen, dass sich Bolivien seit die MAS regiert, in wirtschaftlichen und sozialen Fragen positiv entwickelt hat: Wirtschaftswachstum jährlich 4,7%, Armut vermindert, Staatsschulden vermindert, Währungsreserven erhöht.
    Aber wann haben sich neoliberale Gläubige schon von der Wirklichkeit beeindrucken lassen?

  10. FDominicus am Februar 20th, 2013 6:53 am

    Ich schrieb ja offenbar geht es den Bolivianern schon zu gut. Und dagegen haben Sozialisten immer etwas. Sie werden sehen in ein paar Jahre sterben wieder ein paar mehr an Unterernährung. Aber gut frei nach Ihnen. Sozialisten hatten noch nie eine Ahnung von der Wirklichkeit und egal wie oft Sie wiederlegt werden, sie kriechen immer wieder aus Ihren Rattenlöchern.

  11. Joe am Februar 20th, 2013 3:35 pm

    Hey Patachon,

    sie übertreffen sich mit Ihrer Performance ja regelrecht selbst. Respekt.

  12. Lemmy Caution am März 1st, 2013 8:20 am

    Weniger Polemik, mehr Inhalt.
    Eine Verstaatlichung von Flughäfen ist entwicklungspolitisch sicher nicht so burner. Was soll das bringen?
    Ansonsten schlagen sich aber Morales und Correa, die unter der starken Mithilfe ihres Bergführers Chávez die Anden-Gipfel ihrer Macht erklommen haben, wesentlich besser als das „Original“. Wirksamer als solche echt mehr symbolischen Akte wie die Verstaatlichung von Flughäfen sind aber u.a. die entschlossene Bildungspolitik, eine ernsthaftere Steuereinziehung von den Reichen und der Schaffung einer politischen Identität für die Armen. Gleichzeitig haben beide wie auch Rousseff im Gegensatz zu Chávez Staatshaushalt und Inflation unter Kontrolle. Allerdings – und das darf nie übersehen werden – auf der Basis der Fortführung des extraktiven Modells (Export Bodenschätze + Landwirtschaft) bei deutlichst verbesserten Terms of Trade für diese Produkte seit etwa 2002 dank der Entstehung des neuen Industriekerns in China.
    Repolitisierung sehen wir auch in Chile und das ist nach der langen neoliberalen Nacht 1974 bis 2011 sehr gut so und absolut notwendig. Obwohl die OECD für Chile im Jahr 2030 von einem BIP/Einwohner Kaufkraftparität von 30 tsd $ ausgeht und 2015 wohl 20 tsd erreicht wird, was echt schon gut ist, konnte der Neoliberalismus halt die gewaltigen Einkommens-Disparitäten nicht beseitigen. Das liegt zu einem nicht geringen Teil an äußerst von Menschen erschaffnenen regressiven Steuer-, Sozial-, Bildungs- und Rentensystemen, die sich auch von Menschen reformieren lassen.
    Chile hat nach wie vor ein Gini von knapp unter 0,50. Das ist riesig. Deutschland hat 0,26. Was bedeutet das?

    Bei den folgenden Zahlen beachten, dass sich das mit dem Gesamt-Durchschnittseinkommen dieser Länder deflationiert mit Kaufkraftparität bezieht. 10% Durchschnittseinkommen wie Elfenbeinküste bezieht ein bestimmtes Einkommenszehntel der chilenischen Bevölkerung mit der gesamten Bevölkerung der Elfenbeinküste (inklusive der Reichen dort)

    Reichste 10% haben ein Durchschnittseinkommen über dem von Norwegen
    2. Reichste 10% haben ein Durchschnittseinkommen wie das der Slowakei
    3. „Reichste“ 10% 10% haben ein Durchschnittseinkommen wie das von Argentinien.
    4. „Reichste“ 10% 10% haben ein Durchschnittseinkommen wie das von Kazastan.
    5. „Reichste“ 10% 10% haben ein Durchschnittseinkommen wie das von Peru.
    5. Ärmste 10% wie El Salvador
    4. Ärmste 10% wie Angola
    3. Ärmste 10% wie Sri Lanka
    2. Ärmste 10% wie Republik Kongo (nicht verwechseln mit Zaire)
    Ärmste 10% wie Elfenbeinküste

    (Quelle: http://ciperchile.cl/2011/06/06/%C2%BFen-que-pais-vivimos-los-chilenos/)
    Das übrigens bei der besten CEPAL Armutsstatistik Lateinamerikas mit ca 14% Armut und 3% Extreme Armut. Die Verbesserung Venezuelas, Ecuadors und Bolivien in diesen Werten wird von gewissen Kreisen immer als Mütter aller Argumente für die Großartigkeit von Chávez, Correa und Morales angeführt… So doll ist das nicht, weil diese Linien sehr niedrig liegen. Für alle Länder. Gini von Bolivien und Ecuador ist ähnlich wie Chile und hat sich dort unter Morales/Correa auch kaum verbessert.
    „Unabhängigkeit von USA“ ist nicht der Punkt. Auch unter der mitte-rechts Regierung in Chile drehte der Handel weiter stark Richtung China. Viel stärker als in Venezuela.

    Und ja: Der Chavismus gerät immer mehr in die Gefahr selbst bei diesen Ölpreisen vor eine makroökonomische Wand zu laufen. Verschuldung, Inflation, Investitionen, allgemeine Instabilität. Das alte Problem der Links-Regierungen. In Bolivien, Ecuador und Brasilien ist das genau nicht so.
    Auf der anderen Seite geht die beeindruckende Stahlbeton-Stabilität der chilenischen Ökonomie ganz sicher auf Kosten nun wirklich anstehender Maßnahmen, um das extrem harte neoliberale Modell gründlich zu durchlüften. Gerade unter der mehrheitlich gewählten, aber dann z.T. in der Kommunikation mit den unteren 60% kommunikationsschwachen mitte-rechts Regierung – gerade auch im Vergleich zur ebenfalls neoliberalen Concertación – wurde immer mehr Chilenen klar, dass diese Verteilung nicht gottgegeben ist. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die Concertación. Ende dieses Jahres sind Präsidentschaftswahlen…
    In dem stetigen Wirtschaftswachstum agieren Institutionen immer weniger nach Willen der Mächtigen. Nie gab es so viele wichtige Gerichtsurteile gegen das Establishment und für einfache Leute. Verbraucherschutz-Behörde SERNAC aus deutscher Sicht vielfach noch Fassade, aber zumindest eine Basis. Dagegen besitzt das insbesondere in Venezuela vielfach Zirkus-Charakter mit dem romantischen Künstler Chávez als genialistischer Erbauer einer neuen Gesellschaft.
    Das einfach mal so als Hintergrund.

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