Häufig gestellte Fragen über die Zukunft

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Frage: Welche Gesellschaft folgt nach dem Kapitalismus?

Antwort: Es wird eine Ökonomie sein, die bestimmte Ressourcen und Produkte der Irrationalität des so genannten „freien“ Marktes entzieht. Der Kapitalismus ist dadurch definiert, dass er alles, aber auch alles im Sinne des Wortes „vermarktet“, auch Immaterielles wie Ideen (das so genannte „geistige Eigentum“). Der Kapitalismus würde sogar die Atemluft und die Versorgung mit derselben am liebsten in eine GmbH umwandeln. Das ist ein immanentes wirtschaftliches Gesetz. Erst in heutiger Zeit hat sich der kapitalistische Markt weltweit als vorherrschende Form der Ökonomie durchgesetzt.

Eine zukünftige Gesellschaft wird also bemüht sein müssen, Güter, die alle brauchen, zu vergesellschaften; etwa Mietwohnungen, Grundnahrungsmittel, den öffentlichen Transport, Energie, den Zugang zu Informationen, bestimmte Banken. Vorausgetzt ist ein bestimmtes Niveau der Produktion und des gesellschaftlichen Reichtums: Das ist aber jetzt schon existent. Niemand müsste auf dieser Welt hungern oder am Existenzminimum leben, wenn die vorhandenen Mittel anders verteilt wären.

Frage: Wie wird diese Gesellschaft heißen?

Antwort: Das lässt sich nicht beantworten. Die Lehnsherren im Mittelalter nannten sich selbst nicht „Feudalherrn“; die Besitzer altrömischer Latifundien „wussten“ nicht, dass sie – im ökonomischen Sinn und wissenschaftlich formuliert – in einer „Sklavenhaltergesellschaft“ lebten. Es scheint so, dass sich Gesellschaftsformen erst im nachhinein adäquat beschreiben lassen.

Marx benutze den Begriff „Kommunismus“ aus historischen Gründen: „Kommunismus (vom lateinisch communis ‚gemeinsam‘) bezeichnet politische Lehren und Bewegungen, die zuerst die Gütergemeinschaft zum Ziel haben…“ Die „kommunistische“ Idee ist uralt und konterkariert ursprünglich das Bestreben Einzelner innerhalb einer Gemeinschaft, sich unverhältnismäßig mehr anzueignen als andere. Heute bedeutet „kommunistisch“ immer, etwas dem Markt zu entziehen und der Allgemeinheit unter rationalen Bedingungen zur Verfügung zu stellen.

Die Pariser Kommune, eine Vorform der Räterepublik, nannte sich nicht so, weil man vorher die Marxschen Schriften gelesen hätte. „Kommun“ heißt ja nur: „vergesellschaftet“. Niemand würde den heutigen Begriff „Kommune“ für „Gemeinde“ als „linksextremistisch“ diffamieren, obwohl er denselben Wortstamm hat wie „Kommunismus“.

Frage: Wann wird der Kapitalismus sich in eine rationale Ökonomie transformiert haben?

Antwort: Wie man am Beispiel der Ciompi sieht, gab es in Europa erste Ansätze, Vorformen des kapitalistischen Marktes auch politisch zu repräsentieren, schon im 14. Jahrhundert. Es hat aber noch ein halbes Jahrtausend gedauert, bis der Kapitalismus sich weltweit durchgesetzt hatte. Es könnte also noch mehrere hundert Jahre dauern, bis die ersten Gesellschaften funktionieren, deren ökonomische Basis nicht der so genannte „freie“ Markt ist. An den materiellen Voraussetzungen (den „Produktivkräften„) liegt es nicht; die sind jetzt schon vorhanden. (Mit dem mittelalterlichen Lehnswesen aka Feudalismus hätte man eben nicht die gesamte Menschheit öknonomisch versorgen können; der Kapitalismus war ein gewaltiger Fortschritt, weil er die Produktivkräfte dynamisch entfesselte.)

Viele „kommunistische“ Wirtschaftsformen im Kleinformat fußten auf Relikten noch älterer Gesellschaften, wie etwa die peruanische Ayllu, die man am ehesten mit der Allmende des Mittelalters vergleichen kann. Eine Genossenschaft ist aber heute immer auch eine Keimform der zukünftigen Gesellschaft, was die Teilhabe der Mitglieder angeht; eine Genossenschaft, die sich ökonomisch auf dem kapitalistischen Markt dauerhaft behaupten will, ist aber ein Widerspruch in sich.

Die Zahl der Menschen, die nichts mehr zu verkaufen haben als ihre Arbeitskraft, auch bekannt als „Proletarier“ (also die „Arbeitgeber“ im Sinne des Wortes), steigt weltweit – immer noch. Der Kapitalismus startet also erst jetzt richtig durch. Damit öffnet sich auch die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr.

Die so genannte „Eurokrise“ ist bekanntlich eine ganz normale und regelmäßig wiederkehrende kapitalistische Überproduktionskrise, die dazu dient, riesige Mengen unproduktiven Kapitals zu vernichten, das wegen des tenzenziellen Falls der Profitrate wertlos wurde. Das ist im ökonmischen Sinn „vernünftig“, ganz gleich, ob dabei Millionen von Menschen ins Elend gestürzt werden.

Hegel hat das philosophisch korrekt formuliert: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“

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Kommentare

33 Kommentare zu “Häufig gestellte Fragen über die Zukunft”

  1. hdschulz am Januar 22nd, 2013 5:29 pm

    „Die so genannte “Eurokrise” ist bekanntlich eine ganz normale und regelmäßig wiederkehrende kapitalistische Überproduktionskrise, die dazu dient, riesige Mengen unproduktiven Kapitals zu vernichten, das wegen des tenzenziellen Falls der Profitrate wertlos wurde.“
    Klar – die sogenannte Eurokrise hat mit Staatsschulden und der hemmungslosen Geldproduktion durch die staatlichen Zentralbanken nichts zu tun.
    Aber wo kommen denn die „riesigen Mengen unproduktiven Kapitals“ nur her?

    „Frage: Wie wird diese Gesellschaft heißen?“
    Antwort: Taka-tuka-Land.

  2. admin am Januar 22nd, 2013 5:40 pm

    Ach? Wie viel Geld im Umlauf ist, ist doch völlig wurscht. Es kömmt darauf an, welche Werte es repräsentiert.

    Klar, wenn man einen römischen Sklavenhalter oder einen mittealterlichen Feudalherrn gefragt hätte, ob es auch ohne Sklaven oder Leibeigene möglich wäre, eine Wirtschaft am Laufen zu halten, hätten die auch nur mit dem Kopf geschüttelt.

    Der Kapitalismus war also das Ziel der Evolution und danach kommt nix mehr? Bruhahahaha. Da sind ja die Christen noch besser. Die haben immerhin vor dem Weltende noch eine Gerichtsverhandlung.

  3. phese am Januar 22nd, 2013 6:09 pm

    ich bin auch dafür, das der staat alles regelt anstatt die bösen kapitalisten. lieber soziale warteschlangen als schnelle auswahl!
    und die beamten gehen sicher besser mit meinem geld um als die bösen kapitalisten. Beamte sind doch bekannt dafür, ständig zu sparen (ok, das eigene Geld, aber..)

  4. hdschulz am Januar 22nd, 2013 6:09 pm

    „Wie viel Geld im Umlauf ist, ist doch völlig wurscnt.“ So ist das also – jetzt wird mir auch klar, warum die kommende Inflation gar nicht so schlimm ist. Also ran an die Notenpressen, ihr Monopolisten und lasst es Euros regnen (besonders im Süden, damit die Schere nicht noch weiter aufgeht)

    „Der Kapitalismus war also das Ziel der Evolution und danach kommt nix mehr?“
    Ähh – gibt’s hier irgendwo Kapitalismus? Ich sehe leider keinen.

    Das mit dem Kopfschütteln ist übrigens so eine Sache – können die Marxisten auch sehr gut.

  5. admin am Januar 22nd, 2013 7:37 pm

    Geld repräsentiert den Tauschwert einer Ware. Geld an sich ist nichts wert, ausser dem Materialwert, aus dem es gemacht wird.

  6. rk am Januar 22nd, 2013 7:42 pm

    Ich empfehle bezüglich des Hegel Zitats noch einmal eine genau Lektüre der Grundlinien, da Sie hier lediglich ein weit verbreitetes Missverständis reproduzieren, das sich bei genauer Betrachtung in Luft auflöst.
    Konkret ausgedrückt genügt die „Vernunft“ des kapitalistischen Systems nicht dem Vernunft- und dem Wirkichkeitsbegriff Hegels.

  7. Kaluptikus am Januar 22nd, 2013 8:22 pm

    “Wie viel Geld im Umlauf ist, ist doch völlig wurscnt.”

    Ja, wo laufen sie denn…, bin ich da versucht zu fragen. Beim ollen Marx hieß es noch „Zirkulation“. Heutzutage werden mit Geld noch einige wenige Transaktionen durchgeführt und dann verschwindet es auf nimmerwiedersehen in der Finanzwirtschaft.

  8. Wat. am Januar 22nd, 2013 9:21 pm

    Stimmt, Geld ist die umgewandelte Form der Ware.

    Eine einzelne Genossenschaft, so ’spezialisiert‘, wie wir sie heute kennen, agiert und produziert nur (wieder) für den Markt, sie ist hier ja selbst nur kleiner Warenproduzent, wie groß oder klein auch immer sie ist.
    Da scheint mir ’nur‘ der Keim wichtig, daß innerhalb dieser selbstbestimmt gearbeitet wird – das Wirken auf und für den Markt dürfte das aber zu großen Teilen wieder zunichte machen.

    Aber viele (unterschiedlich) produzierende Genossenschaften, die in sich selbstbestimmt arbeiten und sich freiwillig untereinander verbinden, könnten einmal die ‚eine große‘ Genossenschaft sein, die insgesamt als eine Gesellschaft nach einem gemeinsamen Plan ihrer ‚Mitglieder‘ produziert, was eben diese ‚Mitglieder‘ zu brauchen meinen und haben wollen (können).

    Das wäre dann der ‚bessere Ersatz‘ für Warenwirtschaft und Lohnarbeit – mE ;-)

  9. Unerster am Januar 22nd, 2013 11:50 pm

    Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen.
    Der gesellschaftliche Umgestaltungprozess hat doch längs begonnen es wollen die Bestimmer nur nicht wahr haben. Die letzten 300 Jahre Deutschland zeigen doch deutlich das eine Änderung plötzlich und unerwartet kommt. Es werden immer mehr die nur noch abzocken wollen. Jüngstes Beispiel heute im TV mit Matratzen. Wenn genügend abgezockte da sind passiert es.
    Beispiel DDR, keiner hat es vorhergesehen. Es waren genügend Reise willige da und dann begann die Reise. Ausgelöst durch eine Ansage von Günter Schabowski. Das Gesetzt tritt ab sofort in Kraft. Und dann ist es passiert, die Reise begann und ich bin vom Regen in die Jauche gekommen.

  10. Tom am Januar 23rd, 2013 12:55 am

    „der Kapitalismus war ein gewaltiger Fortschritt, weil er die Produktivkräfte dynamisch entfesselte.“ Zum Thema zeitnah auch Georg Trappe: „neoliberale Ideologien, die ihre Rechtfertigung aus den unbestreitbaren Erfolgen der Aufbauphase beziehen“:
    http://georgtsapereaude.blogspot.com.es/2013/01/der-teufelskreis-oder-das-totale.html
    Interessante Artikel gibt es bei ihm, besonders für die Kritiker sogenannter linker Ideen, denn der Mann passt einfach nicht ins Schema.
    @ phese: es gibt Milliarden, die sich gerne in beliebige Warteschlangen stellen würden, wenn sie dort Berechtigungsscheine bekommen könnten, um die verdammten Kolonialisten aus ihren Ländern rauszuschmeißen, die im Westen die Regale füllen, damit Otto Normalverbraucher und John Doe auch schön zufrieden bleiben. Einmal kurz die Augen aufgemacht, schon sieht man, dass der große Teil der Kehrseite nicht in D ist.

  11. Tom am Januar 23rd, 2013 12:59 am

    Geldmenge wurscht? Was den Tauschwert betrifft, natürlich.
    Der kleine Mann, der es als Wertaufbewahrungsmittel benutzt, ist aber bei der Ausweitung der Menge voll ver-armt, äh, -arscht, wenn die Ausweitung eben nicht weitere Werte repräsentiert.

  12. Carsten Thumulla am Januar 23rd, 2013 7:55 am

    Oh Burks, wat’n Murks!

    Die Gesellschaft solcherart einzuteilen ist willkürlich und kann mangels Substanz nur schiefgehen. Es gab immer nur Markt, in allen Gesellschaften. Die Art der Geschäftemacherei und Ausbeutung hat sich geändert, ja, aber kontinuierlich, hat sich entwickelt. Zuerst wurde geraubt und gefressen und zur Arbeit gezwungen, ja. Übrigens machen wir uns wahrscheinlich falsche Vorstellungen von den vergangenen Zeiten, wie der Sklaverei. Wenn ich mir ansehe, wieviele Menschen heute gern Sklaven sind und ihren Status mit Zähnen und Klauen verteidigen, dann komme ich schon ins Grübeln, ob das nicht schon immer so war. Später wurden die Mittel subtiler. Das ist alles. Verfolgt man die Entwicklung und erkennt das soeben geschriebene an, so wird die Unterdrückung in der Gesellschaft schleichend nur subtiler, egal, ob man sie umbenennt oder nicht. Es ist eben ein Kontinuum.

    Die Entwicklung strebt zu mehr Effizienz, da effizientere Systeme über die ineffizienteren siegen. Daran macht keiner was, das ist grundlegend und nicht änderbar. Folglich erfolgt eine Entwicklung von der Realität, die Energie kostet, in die Virtualität, die weniger kostet und effizienter ist. Die gesamte Entwicklung des Geldes folgt dem. Zuerst Warentausch, dann Metallwerte als Stellvertreter für Waren, dann Schulden als Stellvertreter…
    Die Entwicklung wird in diese Richtung weitergehen. Einen Bruch macht die Evolution nicht, schon aus Gründen der Trägheit. Sie wechselt auch nicht ihre Arbeitsprinzipien; warum auch, und wohin?

    Irrational ist nicht alles, was Deine Ratio nicht erfassen kann. Es gilt, die Mechanismen zu erkennen, die wirken, und dafür ist Marx mit Sicherheit der falsche Ansprechpartner. Warum sind die Linken auf das Eigentum an den Produktionsmitteln fixiert und die Rechten auf den Zins fixiert? Böse gedacht könnte man fragen, ob diese Hartnäckigkeit der Linken ein Ablenkungsmaneuver ist. In diese Richtung darf man aber in Deutschland nicht weiterdenken. Und die Rechten? Die haben halt erkannt, daß Geld eben doch ausschlaggebend ist und entgegen allen Unkenrufen doch arbeitet, Werte ansammelt und letztlich die Weltherrschaft beschert.

    Die Umwandlung in private Gesellschaften ist übel, aber nur eine Folge der Evolution, des Zwanges zur Effizienz. Das System hat den Zwang erkannt und betreibt das jetzt aktiv. Außerdem wirken da Machtbestrebungen mit und wir stoßen an das Legitimationsproblem das Staates. Aber da nähern wir uns wieder dem Punkt…

    Ein Prozeß der Vergesellschaftung findet statt, klar. Das Problem ist aber das Problem der Steuerung. Wie ist eine Gesellschaft zu steuern? Nein, die Schreihälse wissen es nicht. Nur die Evolution kann das Problem lösen. Die Information kann nur langsam in das System wandern. Da gäbe es übrigens ein Buch…

    Kommunistisch waren einige Urgesellschaften, und nur wenige. Ohne Eigentum wird es keine Entwicklung geben, da die Entwicklung das Eigentum hervorbrachte. Sie wird sich in diesem Punkt auch nicht negieren, weil der Wegfall des Eigentums gegen den Effizienzdruck wirken wollte. Daß Gesellschaften ohne Respekt des Eigentums ineffizient werden und anderen unterlegen sind hat das Großexperiment des Sozialismus bewiesen.

    Ich muß nicht gut finden, was sich erkenne. Nur so kann man wissenschaftlich denken. Wer Wunsch und Erkenntnis verwurschtelt, der liefert Mist. Nur wenn man die Realität akzeptiert kann man Erkenntnisse gewinnen, muß seine Wünsche aber ignorieren.

    Die Eurokrise ist keine Überproduktionskrise, es ist eine Vertrauenskrise. Geld ist Schuld. Schwindet das Vertrauen in die Begleichung der Schuld, so sinkt der Wert des Geldes. Der Euro war eine Schnapsidee von durchgeknallten Machtmenschen. Sehen wir mal nach, warum und wie es zu ihm kam, dann sind wir wieder an dem bewußten Punkt, der tabu ist für Deutschland.

    Der Punkt, an dem das Vertrauen in das Geld schwindet wird immer erreicht, wenn man der Entwicklung des Geldes folgt. Von realen Werten erfolgt eine Entwicklung zu virtuellen Werten, zu Versprechen. Da Geld nicht nur das Versprechen für reale Werte ist sondern auch rekursiv Geld das Versprechen von Geld, Optionen, Zertifikate… bläht sich die Geldmenge auf und übersteigt irgendwann jedes Vertrauen. Dann fällt der Kuchen zusammen.

    Die Theorie von der Überproduktionskrise ist auch Käse, wie die Klassentheorie. Ab in die Tonne mit dem Zeug!
    Geld repräsentiert Werte, wenn es entsteht, als Schuld. Das ist eben nicht mehr gegeben, wenn die Rekursionsspirale weitergedreht wird, wenn nur Geld für Geld versprochen wird. Weil Geld keine Werte mehr repräsentiert verfällt es und kommt in die Vertrauenskrise.

    Hegel: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“
    Mir war nicht bewußt, daß der Hegel doch was konnte und nicht nur ein armseliger Spinner wie alle Philosophen war. Was funktioniert, was effizient ist, was schnell ist, was schlau ist… das hat Bestand, das wird überleben. Also ist das, was existiert, schnell, schlau und effizient. Das hat er bei Darwin gelernt? Ups, da hat wohl der Darwin beim Hegel gelernt? Es hängt eben alles zusammen.
    Ich sage es ja immer wieder, Evolution verstehen!

    Das Wort Kapitalismus hat nur Bedeutung im Rahmen der Klassentheorie. Wer es außerhalb verwendet ist ein Stümper. Ja, die Welt besteht fast nur aus Stümpern. Alle Stümper außer ich; klar? Also, in die Tonne mit dem Wort!
    Das Ziel der Evolution ist schneller, effizienter, weiteren Blick in die Zukunft…
    Außerdem, wir haben keinen Kapitalismus, keinen freien Markt. Wir haben Staatsreglementarismus, und nicht zu knapp. Das ist auch unsere Zukunft, ernst gemeint. Der totalitäre Staat kommt als nächstes — wo er nicht schon da ist.

    @Unerster
    „und ich bin vom Regen in die Jauche gekommen“
    Die sogenannte Wiedervereinigung war ein Griff ins Klo, das habe ich damals nur schwach geahnt. Das wird hier aber zu lang. Aber, daß sich die Westgermanen mal was sagen lassen von ihren östlichen Brüdern…

    Gruß
    Carsten

    „Der öffentliche Dienst hält Staat und Politik als Geisel.“
    Jürgen Möllemann

  13. admin am Januar 23rd, 2013 11:29 am

    „Es gab immer nur Markt“. Klar. Und die Inkas fanden die Dampfmaschine einfach nur langweilig, deswegen haben sie auch das Rad gar nicht erst erfunden.

  14. hdschulz am Januar 23rd, 2013 12:07 pm

    „Geld repräsentiert den Tauschwert einer Ware. Geld an sich ist nichts wert, ausser dem Materialwert, aus dem es gemacht wird.“
    Oh nee…Seit wann wird hier über „Materialwert“ und „Geld an sich“ diskutiert?
    Dann hätte ich einen Vorschlag: Die drei „Blauen Bände“ der Sozialismuspropheten sind ca. 3 Euro wert. Bietet Jemand mehr?
    Und noch einen Wunsch für die Gesellschaftsform der Zukunft: Endlich keine Versuche mehr, kollektivistische Wunschträume aus Kopfgeburten zu verwirklichen, die sich regelmäßig in Alpträume verwandeln, von der „Allmende“ über die „Volonté générale“ bis zum „Bedingungslosen Grundeinkommen“

  15. hdschulz am Januar 23rd, 2013 12:14 pm

    @ Carsten Thumulla
    „Oh Burks, wat’n Murks!“
    Super!

  16. chriwi am Januar 23rd, 2013 2:35 pm

    @Carsten Thumulla
    „Die Entwicklung strebt zu mehr Effizienz, da effizientere Systeme über die ineffizienteren siegen.“

    Das lässt sich einfach widerlegen. Wenn es stimmen würde, dann hätten wir einheitliche wirtschaftspolitsche Systeme. Dem ist nicht so. Der Staatseinfluss ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch. Der Wohlstand ist in Ländern mit größerem staatliches Einfluss tendenziell höher (Norwegen – USA).

    Dann stellt sich noch die Frage was effizient sein soll. Wenn es um Wirkungsgrade geht, dann ist das einfach zu widerlegen. Das drei Liter Auto ist schon lange möglich. Es werden aber SUV verkauft. Auch Effizienzsteigerung bezüglich Gewinnen kann man leicht widerlegen. Kurzfristige Spekulationen funktionieren. Mittel- oder langfristig gesehen steigen die Renditen aber nicht, da die Abstürze heftiger ausfallen. Einen Zwang oder eine eindeutige Entwicklung in eine Richtung sehe ich persönlich nicht.

    @hdschulz
    „kollektivistische Wunschträume aus Kopfgeburten zu verwirklichen, die sich regelmäßig in Alpträume verwandeln“

    Die Geschichte des Kapitalismus auf Basis des neoliberalen Waschingtoner Konsens war vollkommen unblutig, oder?

  17. emmanuel goldstein am Januar 23rd, 2013 2:54 pm

    der anfang vom ende des kapitalismus war 1916, gründung des wumba

    („Das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt (WuMBA) war ein im Zuge des Hindenburgprogramms am 30. September 1916 geschaffenes Amt der Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium[1] beziehungsweise des Kriegsamtes.“ Danke, Wikipedia)

    damit wurde zum ersten mal der versuch unternemmen, produktion und konsum unmittelbar und zentral geplant auf den staatszweck der kriegsführung auszurichten, und dies nicht ohne erfolg.

    inzwischen haben wie eine form staatsgelenkten wirtschaftens, die näher am sozialismus ist, als am kapitalismus, wie ihn marx beschrieb. ist ja auch schon etwas her, dass er das tat.

    warum hier immer noch welche gegen den kapitalismus sind? na, weil ihnen der sozialismus un dder darauf folgende kommunismus als die lichte zukunft versprochen wurde, alle nehmen sich an der hand, schauen sich ganz tief in die augen und haben einander ganz toll lieb.

    nur, dass das in wirklichkeit nicht nur anders sondern unschöner ist. wenn der kapitalismus schon rech rücksichtslos mit den alten, als mneschlich epfundenen feudalen zöpfen abgeräumt hat, dann wird das, was danach kommt, dies noch wirkungsvoller tun. oder anders, in zukunft wier der einzelne noch sehr viel mehr zum mittel werden, als dies vordem möglich und machbar war.

    die feudalen kriege in ihrer beschränkung auf kabinettskriege wurden durch die levee en masse und die volksheere ersetzt, die in den letzten, gut hundert jahren den beweis erbracht haben, dass kriege zwischen industrialisierten staaten nur noch um den preis der zerstörung aller kriegführenden paeteien zu führen sind.

    stattdessen werden nicht wirtschaftskriege aber doch auseinandersetzungen um wirtschaftliche grundlagen die zukunft bestimmen. eben ist europa dabe sich selbst aufztulöden. die mitbewerber werden sie für diese dummheit (man frage einmal einne chinesen, was er von europa und den europäern hält?) sich nicht einmal bedanken.

    übrigens waren sich die kader de kpdsbz darüber völlig im klaren und forderten in ihrem beritt zu ihrer zeit werte, die im regime zuvor auch schon abverlangt wurden. disziplin und unterordnung zählten in zweiten deutschen staat sehr viel mehr als kritischen denken und fähigkeit zur diskussion.

    nun, wo würde wohl der hausherr in seinem zukunftsstaat platz finden? etwa als herausgeber eines zukunftsstaatlichen zentralorgans (das ich mir so als kreuzung zwischen nd und bild vorstelle)?

  18. hdschulz am Januar 23rd, 2013 4:13 pm

    @chriwi
    „“Die Entwicklung strebt zu mehr Effizienz, da effizientere Systeme über die ineffizienteren siegen.”

    Das lässt sich einfach widerlegen.
    Wenn es stimmen würde, dann hätten wir einheitliche wirtschaftspolitsche Systeme.“

    Nö – ganz einfach weil die Abläufe weder zeitlich noch vom den Ausgangsbedingungen her koordiniert sind. Das Prinzip der Effizienz wirkt überall – nur nicht gleichzeitig und gleichförmig.

    „Die Geschichte des Kapitalismus auf Basis des neoliberalen Waschingtoner Konsens war vollkommen unblutig, oder?“
    Hat das Jemand behauptet?
    Und was hat der Neoliberalismus mit Kapitalismus zu tun?
    Neoliberalismus war der gescheiterte Versuch, den Etatismus etwas effektiver zu gestalten. Dann doch lieber das Original ohne „Neo“.

  19. Serdar am Januar 23rd, 2013 6:39 pm

    Wozu braucht man eigentlich noch Geld? Ist doch heute sowieso nur noch eine Buchungssatz im Computer.
    Man könnte heute alles herstellen und verteilen. So einfach.

  20. Kaluptikus am Januar 23rd, 2013 8:25 pm

    @Serdar,
    machen wir schon lange – bargeldloser Zahlungsverkehr, elektronisches Geld existiert als Einheiten in Computern. Das Herstellen von Waren ist ja auch kein Problem. Aber werden diese auch dahin gelangen, wo sie dringend benötigt werden? Wenn ich nicht zahlen kann, werde ich das lebensrettende Medikament nicht erhalten. Das ist nur einer der Systemfehler.

  21. Robert Michel am Januar 23rd, 2013 9:51 pm

    @Sedar: „Wozu braucht man eigentlich noch Geld?“

    Das hat doch Burks schon in einer früheren Folge abgehandelt: Weil es einen allgemeinen Wertmaßstab geben muss.

    @chriwi: „Der Wohlstand ist in Ländern mit größerem staatliches Einfluss tendenziell höher (Norwegen – USA).“

    Von Norwegen schon den Effekt der Ölvorkommen abgezogen? Man kann sich übrigens auch darüber streiten, ob der Staatseinfluss in Norwegen oder USA größer ist. Nehmen wir lieber eindeutige Beispiele Nord- gegenüber Südkorea. Festlandchina gegenüber Hongkong oder Taiwan. Dann ergibt sich folgendes Bild: Je weniger staatlichen Einfluss desto höher der Wohlstand.

  22. blu_frisbee am Januar 24th, 2013 5:25 am

    Burks, ich bewundere Deinen Optimismus.

    Es sieht so aus als wäre die ggwt Krise eine der letzten, weil der Kap. an die innere Schranke der Wertverwertung stößt (krisis) die gleichzeitig die äußere ökologische ist.
    http://www.lrb.co.uk/v33/n03/benjamin-kunkel/how-much-is-too-much

    Das impliziert aber noch lange nicht daß nach dem Kap. der Kommunismus ausbricht, ich befürchte im Gegenteil Jahrhunderte der Dunkelheit, inkl. Rückfall auf Steinzeitniveau, etwa Mad Max 3. Schon mal was von peak oil, globaler Erwärmung, peak Phosphor etc gehört?
    Sicher ist, daß ein Kap. in Bedrängnis bösartig werden wird in einem Ausmaß, gegen das die Kriege des letzten Jhdts ein netter Kindergeburtstag waren.
    Die Alternative zum Kommunismus ist immer noch Barbarei und Geschichte kein Automatismus. Es kommt auf den subjektiven Faktor an den Seminarmarxisten wie Haug bei ihren Tiefbohrungen in die Geheimnisse der relativen Wertform völlig vergessen haben. Die chinesischen Wanderarbeiter erfahren keinerlei Solidarität von denen, die beim sozialdemokratischen Traum vom Aufstieg ein paar Leitersprossen höher sind. Und erst die bengalischen Textilarbeiterinnen!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Karriereleiter

  23. Serdar am Januar 24th, 2013 11:19 am

    @Robert Michel

    Wozu muss es einen allgemeinen Wertmaßstab geben? Doch deswegen nur, weil „Handel“ oder „Tausch“ implizit vorrausgesetzt wird.
    Wenn es kein Geld mehr gibt, muss auch nichts mehr gezahlt werden. Man stellt die Dinge einfach her und richtet dementsprechend die Logistik ein. Mit der heutigen Transporttechnik wäre es ein sehr leichtes Güter nach Afrika zu verfrachten damit die Leute nicht verhungern.

    Wenn es nur um Bedürfnisbefriedigung geht, dann brauchen wir doch nicht mehr Geld oder Handel. Technologisch sind wir doch heute schon so fortgeschritten, das wir eine arbeitslose Gesellschaft schaffen können, wo Freizeit das Maß der Dinge ist.
    Jeder von uns müsste halt 5-10h in der Woche arbeiten damit die Maschinen gewartet werden. Alles andere ist Selbstverwirklichung und das Bestreben uns weiterzuentwickeln.

    Alternative zum Kapitalismus mit Verfallsdatum?
    http://derstandard.at/1313024065100/Geldlose-Gesellschaft-Alternative-zum-Kapitalismus-mit-Verfallsdatum

  24. elvis am Januar 24th, 2013 12:30 pm

    Frage: Wie wird diese Gesellschaft heißen?

    Wie die heisst weiss ich nicht. Am deutschen Wesen wird die Welt genesen, heisst es. Kann ich mir aber nicht vorstellen. Überhaupt nicht.

    Es kann nur die türkische Gesellschaftsform sein. Schliesslich laufen bereits heute immer mehr blutdeutsche Frauen zu muselmnischen Männern über. Der Muselmann wird die herrschende Klasse bilden. Er ist sexuell Potent, lässt sich nicht dominieren ist der geborene Alphamensch. Der Blutsdeutsche usw. wird sein Sklave.

    Das heisst es wird auch eine völlig Schweine freie Gesellschaftsform sein. Das wird viele begeistern mit Masttierställen in der Nachbarschaft.

    Der Sklave wird genau wie die von der SS eine Tätowierung unter dem linken Arm tragen. Zur Identifizierung wird er sich nicht mehr entkleiden müssen sondern es reichen elektronischer Scanner. Das eröffnet viele neue Kontroll- und automatische terretoriale Beschränkungsmöglichkeiten.

    Dazu fällt mir noch mehr ein, aber ich muss jetzt zum Mittagessen. Gott sei dank werden einige der Burkschen Leserschaft denken oder vielleicht denkt die auch gar nichtsw mehr. Egal. Gibt Kohlrouladen. Die werden in dieser neuen Gesellschaft übrigens verboten sein, weil zu deutsch.

    Mahlzeit!

  25. hdschulz am Januar 24th, 2013 2:57 pm

    @blu_frisbee
    „Schon mal was von peak oil, globaler Erwärmung, peak Phosphor etc gehört?“
    Wie – das war schon alles? Es gibt doch noch viel mehr, um Burks den Zukunftsoptimismus auszutreiben:
    Peak-……(hier alle bekannten Rohstoffe und Chemikalien einsetzen), Waldsterben, Ozonloch, Gentechnik, Rinderwahnsinn, Vogelgrippe, Chemikalienangst, Leukämiefälle im Umkreis von Kernkraftwerken, Handy-Strahlung, Hochfrequenzstrahlung von Mobilfunkantennen, Nanopartikel, elektromagnetische Strahlung von Hochspannungsleitungen, UV-Strahlung, Ozon, Uran im Trinkwasser, Röntgenstrahlung aus dem Fernseher, Infraschall in Klimaanlagen usw.
    Einfach mal beim Club of Rome nachschauen (nicht in den „Grenzen des Wachstums“ – das ist leider alles nicht eingetroffen. Aber beim nächsten Weltuntergang sind wir bestimmt dabei. Versprochen!)
    Wann merkt Ihr Hosenscheisser endlich, dass Euch die Hohepriester und Kassandras der Öko-Ersatzreligion an der Nase herum führen und für ihre Umwelt-Fata-Morgana abzocken wollen?

  26. Carsten Thumulla am Januar 24th, 2013 5:03 pm

    Klarstellung zu „Markt“
    Freiwilliger Tausch ist die Grundlage der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschen. Alles andere ist eben nicht freiwillig. GEZ ist kein Markt sondern räuberische Erpressung, wie auch Steuer, Schutzgeld… Erpressung ist Militärdienst, Sklaverei, Grenzen, Bürokratie…

    Burks und Murks — tschuldigung, war Pumuckelniveau, sollte es auch nur sein, also bitte als Klamauk nehmen (Burks hat jetzt ein paar Bier gut)

    >> “Die Entwicklung strebt zu mehr Effizienz, da effizientere Systeme über die ineffizienteren siegen.”
    > Das lässt sich einfach widerlegen. Wenn es stimmen würde, dann hätten wir einheitliche wirtschaftspolitsche Systeme. Dem ist nicht so. Der Staatseinfluss ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch. Der Wohlstand ist in Ländern mit größerem staatliches Einfluss tendenziell höher (Norwegen – USA).

    So einfach ist es nicht. Nicht was wir uns einbilden ist effektiver, wie der Treibhauszirkus grad zeigt, sondern was unterm Strich mit allen Einflüssen effektiver ist. Das kann keiner berechnen. Das System allerdings berechnet das ständig neu. Deshalb ist auch maximale Freiheit die beste Lösung. Wo der Staat eingreift entfernt man sich vom Optimum. Der Staatseinfluß verhindert ja die Bewegung im Zustandsraum zum Optimum. Die höher entwickelten Staaten können sich mit ihrer Wirtschaft mehr Staat leisten. Arme Staaten mit hohem Staatseinfluß sind eine Katastrophe und brechen zusammen. Sie können die Bürokratie und den Gesetzeswust nicht tragen. Deshalb brechen Staaten zusammen, wenn es wirtschaftlich schlechter geht, weil die Bürokratie dem wirtschaftlichen Abbau nicht folgt, wie es zur Zeit sehr gut an Griechenland beobachtbar ist. Dann hat man eine schwache Wirtschaft mit einer teuren und ineffizienten Bürokratie, die sich weigert, abzutreten, was nur im Knall enden kann, auch schön vorgeführt von sozialistischen Staaten.

    > „Dann stellt sich noch die Frage was effizient sein soll.“

    Damit ist natürlich die Gesamteffektivität gemeint, unter allen Randbedingungen, die wir nicht sehen. Jedes Teilsystem optimiert für sich. Insgesamt erfolgt auch eine Bewegung zum Optimum. Das wird in Geld gemessen, da die Gesellschaft jede Leistung in Geld umrechnet. Geld ist das universelle Maß.

    Wenn es um Wirkungsgrade geht, dann ist das einfach zu widerlegen. Das drei Liter Auto ist schon lange möglich. Es werden aber SUV verkauft.

    Nein, das gibt es nicht. Die Dinger, die es gibt, sind nur für einige Zwecke brauchbar. Man kann keine Tonne damit transportieren. Auch Elektroautos sind nur begrenzt einsetzbar. Das sind eben die Randbedingungen, die wir nicht sehen! Transport von Gütern, Heizung im Winter, Fahrt auf schlechten Straßen, Stabilität bei Unfällen, überall verfügbar und auftankbar — und schon wird es eng.
    SUV ist Mode. Auch Moden wollen bedient werden. Wer satt ist steckt sich gern eine Feder in den Allerwertesten. Die will hergestellt und bezahlt werden. Wer will es verbieten? Warum? Wer hat die Macht dazu? Wer verbietet den Mächtigen ihre Moden? Die Welt ist unendlich rekursiv, weil keiner die Rekursion abgeschaltet hat. Wer verbietet den mächtigen Mächtigenmodeverbietern ihre Moden? Wer verbietet Obamas Panzer?
    Wir leben doch nur, um Energie zu verbraten, unseren Hobbys zu frönen und neue Energieverbrater und Hobbisten zu machen.

    Auch Effizienzsteigerung bezüglich Gewinnen kann man leicht widerlegen. Kurzfristige Spekulationen funktionieren. Mittel- oder langfristig gesehen steigen die Renditen aber nicht, da die Abstürze heftiger ausfallen. Einen Zwang oder eine eindeutige Entwicklung in eine Richtung sehe ich persönlich nicht.

    Sicher ist das Hemd näher als die Hose. Aber unsere Sichtweite ist begrenzt und Spekulation auf die Zukunft ist ein Risiko, das mitberechnet werden muß. Diese Mitberechnung hat sich entwickelt; Börse, Rating, Voraussagen, geologische Untersuchungen… alles wird genutzt und optimiert das System. Ideologische Eingriffe bringen es dem Optimum nicht näher sondern entfernen es davon. Sie sorgen für eine Verzerrung des Optimierungskriteriums.

    @emmanuel goldstein
    Militärische Probleme müssen zentralistisch geregelt werden — soweit sie das militärische System angehen. Plätzchen und Kaffee dürfen von außen eingekauft werden.

    [mehr Effizienz erzwingt gleiche Entwicklung]
    Falsch, ganz falsch, Länder und Menschen und Gesetze und Rohstofflage und militärische Lage… sind viel zu verschieden.

    @Serdar
    > „Wozu braucht man eigentlich noch Geld? Ist doch heute sowieso nur noch eine Buchungssatz im Computer.“

    Also ist es Geld. Das Geld zu Zahlen zu machen läßt es nicht verschwinden.
    Die Entwicklung des Geldes folgt dem Effizienzdruck vom Realen zum Virtuellen, von Waren über Metalle über Metallmünzen über Münzen zum Papiergeld zur Zahl im Computer, zum reinen spekulativen Versprechen, der Option… Die Pünktchen sind berechtigt, der Irrsinn wird weitergehen, trotz Zusammenbrüchen.

    > „Man könnte heute alles herstellen und verteilen. So einfach.“

    Ja, und nach welchem Kriterium? Nach der Leistung oder frei Schnauze? Frei Schnauze ist Raubgesellschaft, nach Leistung benötigt Verrechnung, und das ist Geld. War einfach, nicht? Sorry, aber Hauptproblem der Kommunismusphantasterei immer noch nicht begriffen.

    @Kaluptikus
    „Wenn ich nicht zahlen kann, werde ich das lebensrettende Medikament nicht erhalten. Das ist nur einer der Systemfehler.“

    Das ist kein Systemfehler! Jetzt wird es brutal. Das ist die Konsequenz aus unserer Existenz. Wer nichts zu fressen hat, der verhungert. Wer in einer Gesellschaft, die alles mit Geld bewertet, kein Geld hat, der verhungert. Mit Medikamenten ist das ebenso. Das Jammern hilft nichts. Um die Existenzbedingung kommen wir nicht herum. Das beweisen doch die Krankenkassen. Ohne Moos nix los. Sie zeigen auch wunderbar, daß nur eine Verschiebung des Kriteriums stattfindet. Extrembeispiel, jemand hat Huxenmopelziose. Er hat jahrelang eingezahlt und will eine Behandlung bei Frau Geier-Schmidt. Die Kasse zahlt aber nur Professor Senflein. Er hat nun kein Geld mehr, denn das ist in der Kasse, und ist jetzt krank /und/ stinksauer.
    Daß ich nicht nur so daherrede kann man hier sehen:
    http://thumulla.com/sozialpakt/Sozialpakt.html
    http://thumulla.com/sozialpakt/Sozialpaktindex.html
    Soll mein Leben also besser an der Meinung irgendwelcher Bonzen hängen als an dem, was ich mir selbst erarbeitet habe?

    @blu_frisbee
    „innere Schranke der Wertverwertung“
    ?

    > „Sicher ist, daß ein Kap. in Bedrängnis bösartig werden wird in einem Ausmaß, gegen das die Kriege des letzten Jhdts ein netter Kindergeburtstag waren.“

    Nicht der Kapitalismus, die Machthaber. Die Marxisten ließen nicht schießen. Mal sehen, was das jetzt wird. Ich wette auf schießen.

    @Serdar
    „Wozu muss es einen allgemeinen Wertmaßstab geben?“

    Er entwickelt sich einfach, weil alles bewertet werden muß. Das geschieht anschaulich auf einem Markt, tatsächlich aber immer und überall. Es ist eine Konsequenz unserer Entwicklung. Dagegen kann man sich nicht wehren. Wenn wir in der Zeitung lesen, daß jemand für ungeduldetes Parken 40 Euro zahlen mußte, dann ist das einigen zu wenig, einigen zu viel. Selbst da wird bewertet. Wenn wir in der Zeitung lesen, daß jemand für ungeduldetes Parken 3333 Kokochambas zahlen mußte, dann fragen wir uns sofort, wieviel das in deutschem Geld ist. Alles klar? Wir kommen aus der Bewertungsnummer nicht raus. Sie ist eine der harten Grundlagen der Entwicklung unserer Gesellschaft, so hart wie die Forderung unseres Körpers nach Energieumsatz. Deshalb wird auch nur eine Gesellschaftstheorie funktionieren, die das entsprechend berücksichtigt. Deshalb wird auch nur eine Gesellschaftstheorie eine wissenschaftliche und vernünftige sein, die auf einer allgemeinen Entwicklungstheorie aufbaut, die zuerst zu schaffen ist. Daran geht kein Weg vorbei!
    http://thumulla.com/KdS_info.html

    „Wenn es kein Geld mehr gibt, muss auch nichts mehr gezahlt werden.“

    Oh wei!

    Wie verteilen? siehe oben

    Gruß
    Carsten Thumulla

    „Wir befinden uns in der ernstesten Strukturkrise seit Gründung der Bundesrepublik. Aber der Kongress der Funktionäre tanzt. Kanzler Schröder führt den Reigen an. Und die Opposition tanzt mit.“
    Jürgen Möllemann 2003

  27. ... der Trittbrettschreiber am Januar 24th, 2013 5:46 pm

    oh…schwitz…sogar hier draußen auf dem Trittbrett
    wird mir ganz heiß. Wie groß müssen diese Köpfe sein, aus denen sich so viele fossile Argumente fördern lassen.
    Da brennt ja die Hütte. Kein Wunder, dass ich mich fühle wie Dörrobst. Aber irgendwie habe ich nun doch den vagen Eindruck, dass es sich doch lohnt, Wissen anzureichern – statt Uran.

  28. Robert Michel am Januar 24th, 2013 6:52 pm

    @Sedar: „Wozu muss es einen allgemeinen Wertmaßstab geben? Doch deswegen nur, weil “Handel” oder “Tausch” implizit vorrausgesetzt wird.
    Wenn es kein Geld mehr gibt, muss auch nichts mehr gezahlt werden. Man stellt die Dinge einfach her und richtet dementsprechend die Logistik ein. Mit der heutigen Transporttechnik wäre es ein sehr leichtes Güter nach Afrika zu verfrachten damit die Leute nicht verhungern.“

    Wer soll bestimmen was produziert wird? Entweder jeder entscheidet für sich was er möchte, dann sind wir bei Tausch und Marktwirtschaft oder es wird von politischen und administrativen Organen entschieden, dann haben wir die Zentralverwaltungswirtschaft. (Die Subsistenzwirtschaft lasse ich mal außen vor.) In einer Zentralverwaltungswirtschaft muss die Entscheidung was produziert wird dem Einzelnen aufgezwungen werden. Sie ist daher mit der Freiheit des Einzelnen unvereinbar.

  29. Carsten Thumulla am Januar 24th, 2013 8:38 pm

    [viele peaks]
    Peak naïvety haben wir hoffentlich bald geschafft.

    Carsten

    „Und ist es wirklich wahr, Sihdi, daß Du ein Giaur bleiben willst, ein Ungläubiger, welcher verächtlicher ist als ein Hund, widerlicher als eine Ratte, die nur Verfaultes frißt?“
    Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah

  30. chriwi am Januar 25th, 2013 12:32 pm

    @Carsten Thumulla
    „Wo der Staat eingreift entfernt man sich vom Optimum.“
    Das ist nicht zwangsläufig so. Wer den Verkehr in Indien mit dem in Deutschland vergleicht weiß das. Es gibt Verkehrsregeln. Da sich alle an diese halten ist die gesamtgesellschaftliche Lösung effizienter, als wenn jeder versucht so schnell wie möglich vorran zu kommen.

    „Arme Staaten mit hohem Staatseinfluß sind eine Katastrophe und brechen zusammen. Sie können die Bürokratie und den Gesetzeswust nicht tragen.“
    Es gab diese Staaten. Dann kam der IWF und sorgte für eine Liberalisierung der Länder. Danach brachen sie ein.

    „Damit ist natürlich die Gesamteffektivität gemeint, unter allen Randbedingungen, die wir nicht sehen. Jedes Teilsystem optimiert für sich. Insgesamt erfolgt auch eine Bewegung zum Optimum.“
    Den mathematischen Beweis hierfür würde ich gerne sehen.
    Das Straßenverkehrsbeispiel widerlegt diese Annahme.
    Wenn jeder versucht am schnellsten ohne Regeln zu fahren, dann kommt es eher zu Staus. Ich durfte das in Indien eindrucksvoll erleben.
    Auch wenn ich meinen Müll aus dem Fenster schmeiße, ist dies für mich optimal. Ich brauche keine Treppe laufen. Wenn es alle machen, sehe ich das Optimum nicht mehr.

    „Das wird in Geld gemessen, da die Gesellschaft jede Leistung in Geld umrechnet. Geld ist das universelle Maß. “
    Ist es nicht. Ein universelles Maß ist der Meter. Er ist konstant. Geld variiert.

    „Wer will es verbieten?“
    Das ist die zentrale Frage. Ich habe gestern einen Vortrag über Verhaltensökonomie gehört. Darin wird gut beschrieben, dass Menschen rationales von irrationalem Verhalten sehr gut unterscheiden können. Dennoch neigt der Mensch in der Entscheidungssituation häufig zum irrationalen Verhalten. Beispielsweise weiß jeder, dass Alkohol und Auto fahren nicht so recht zusammen gehören. Dennoch fahren etliche Menschen betrunken. Durch die Einführung von rationalen Regeln, kann der Menschen zum rationalen Handeln ein Stück weit gezwungen werden.

  31. Carsten Thumulla am Januar 26th, 2013 1:08 pm

    @chriwi

    “Wo der Staat eingreift entfernt man sich vom Optimum.”
    Das ist nicht zwangsläufig so. Wer den Verkehr in Indien mit dem in Deutschland vergleicht weiß das. Es gibt Verkehrsregeln. Da sich alle an diese halten ist die gesamtgesellschaftliche Lösung effizienter, als wenn jeder versucht so schnell wie möglich vorran zu kommen.

    Das Optimum ist natürlich eine Beurteilungsfrage. Das Kriterium ist die Zielfunktion des Systems. Im völligen Freilauf, wenn es den überhaupt gibt, stellt sich ein „natürliches Kriterium“ ein. Dieses wird durch zusätzliche Auflagen verzerrt. Das ist ein sowieso natürlich ablaufender Prozeß. Bedingungen zur Vergesellschaftung kommen hinzu. Sie bilden überlagernde Hierarchieebenen. Wenn aber weitere Eingriffe erfolgen, so entfernt es sich weiter vom alten Standort. Das System wird irgendwann so ineffektiv, daß es verfällt.
    Auch der Verkehr folgt dem. Läßt man einem Transportsystem wirklich freien Lauf, so bilden sich Trampelpfade und Straßen von selbst, Ameisenstraßen, Wildwechsel, Handelswege… Der Straßenbau übernimmt diese und verbessert ihren Untergrund. Auch Verkehrsregeln entwickeln sich. Das, was wir haben, ist nicht par ordre du mufti festgelegt, auch wenn sich der Mufti das mehr und mehr einbildet.
    Verkehrswege und Verhalten auf diesen entwickeln sich. Sicher kann man bei so einfachen Systemen durch Analyse Sätze brauchbarer Regeln formulieren, die das noch verbessern, so wie man auch Straßenbelag verbessern kann. Irgendwann kommt aber der Punkt, ab dem man mehr zerstört als verbessert. Den überschreiten wir gerade mit einem Wald von Schildern, Ampeln, einem Archipel von Inseln und Leitplanken und Kreisverkehren und einem Dschungel von Einbahnstraßen und Sackgassen. Effektiver wird es jetzt nicht mehr. Wo man früher einfach hinfahren konnte muß man heute um das halbe Dorf fahren. Diese bürokratischen Auswüchse kosten Zeit, Benzin und Nerven und sie verbrauchen mehr als die Autoindustrie am Flottenverbrauch einsparen kann.

    In England wollte ich an einen Aussichtspunkt und mußte durch ein Wohngebiet, das fast nur aus Einbahnstraßen und Sackgassen bestand. Die Durchfahrt war nicht gekennzeichnet, bestimmt absichtlich. Das Urteil aller Beteiligten hinterher war eindeutig, ohne Navigationsgerät keine Chance. Soviel zu diesen Büroelchen.

    “Arme Staaten mit hohem Staatseinfluß sind eine Katastrophe und brechen zusammen. Sie können die Bürokratie und den Gesetzeswust nicht tragen.”
    Es gab diese Staaten. Dann kam der IWF und sorgte für eine Liberalisierung der Länder. Danach brachen sie ein.

    Welche?
    In einem überbürokratisierten Staat die Schuld an dessen Problemen der Freiheit zuschieben zu wollen ist ein gutes Beispiel für Chutzpe. Danke!
    Die Rolle des IWF, wie vieler internationaler Organisationen, ist sowieso rätselhaft und völlig anders als sie durch die Massenmedien dargestellt wird.

    Man kann eine versaute Situation hinterher nicht entspannen, weil eine Informationsspeicherung stattfindet. Die Gesellschaft kann kein Rollback. Das verstehen auch die Liberalisierer nicht. Tot ist tot, verlorene Information ist verloren. Die Gesellschaft kann nicht zurück, sie kann nur einen neuen Anlauf nehmen, von einem Rückfallpunkt, auf dem sie sich erstmal stabilisieren muß. Das kostet alles viel Energie. Deshalb muß man mit Gesetzen und Regeln sehr sparsam sein.

    “Damit ist natürlich die Gesamteffektivität gemeint, unter allen Randbedingungen, die wir nicht sehen. Jedes Teilsystem optimiert für sich. Insgesamt erfolgt auch eine Bewegung zum Optimum.”
    Den mathematischen Beweis hierfür würde ich gerne sehen.

    Nun, der wäre sicher nicht so einfach. So formuliert ist er wahrscheinlich nicht möglich. Trennen wir mal lokal und global. Lokal soll alle Orte bezeichnen, die das System ohne Überwindung einer Potentialschwelle erreichen kann, also ohne zusätzlichen Energieaufwand. Global wären Orte, die nur durch Kenntnis der Zustände hinter dem Potentialwall und Aktivierung von Energie erreichbar sind. Lokal wäre die Hypothese wohl beweisbar. Und nur lokal ist ein mathematischer Beweis auch sinnvoll. Was darüber hinausgeht wäre Informatik, Evolution. Das System strebt im Zustandsraum zu dem ohne Energieaufwand erreichbaren Zustand, dem lokalen Optimum. Das ist sicher schon bewiesen oder ist beweisbar. Der Potentialabbau allein beweist das schon.

    Das hat mir jetzt entscheidend weitergeholfen, thx. Das Argument ist mir nicht neu, aber meine Antwort in dieser Form. Die zusätzliche Funktion ist ja in der höheren Steuerebene. Es ist Informationsverarbeitung. Genau so bilden sich ja Steuerfunktionen. Sie sind das, was Energie aktiviert, um Zustände hinter Potentialwällen zu erreichen, denn das lokale Optimum erreicht das System sowieso, wenn es nichts macht.

    Also, mathematisch ist das in der allgemeinen Form nicht zu beweisen, weil Information fließt und bearbeitet wird und man alles Wissen der Akteure brauchte, und das allgemeingültig. Lokal ist es selbstverständlich, das macht schon der Potentialabbau.

    Daraus sieht man schon, daß überlagernde Steuerung sinnvoll ist. Es sind nur nicht deren Auswüchse sinnvoll, und nur gegen die argumentiere ich hier. Ich bin nicht gegen Regeln, ich bin gegen willkürliche Regeln, gegen gängelnde Regeln, gegen überflüssige Regeln, gegen schädliche Regeln, gegen Regeln, die einfach nur willkürliche Machtausübung stützen…

    „Das Straßenverkehrsbeispiel widerlegt diese Annahme.“

    Nein, es beweist sie. Und es zeigt auch, daß es die Grundlagen unserer Existenz berührt und keine Annahme ist. Jedes Teilsystem entscheidet für sich. Es bilden sich Trampelpfade und Straßen. Sieh Dir mal die Stadtanlagen an. Da findet mal oft Trampelpfade durch die Anlagen, Schluppen zwischen Straßen… Die zeigen die Stellen, an denen die Bürokraten schlauer sein wollten. Die bauen dann einen Zaun oder eine Mauer und entfernen das System unnötigerweise vom sich natürlich einstellenden Optimum. Dieser zusätzliche Anteil am Kriterium ist eben oft willkürlich. Im Straßenbau kann man das überblicken, in einer Volkswirtschaft merkt es kaum einer und alle sind noch stolz auf ihr dummes Tun.

    Wenn jeder versucht am schnellsten ohne Regeln zu fahren, dann kommt es eher zu Staus. Ich durfte das in Indien eindrucksvoll erleben.

    Das mag sein. Ich habe auch nicht behauptet, daß das Ergebnis jedem angelegten Kriterium entspricht. Erstmal mußt Du ein Kriterium definieren. Ich habe das in Paris im Feierabendverkehr erlebt. Mehr als 40km/h kann man da nicht fahren, meist höchstens 30. Trotzdem geht es. Es stellt sich irgendein Ergebnis ein, das irgendeinem Durchschnittswert aus allen Einzelkriterien entspricht. Du legst unbewußt das Kriterium „geordnet sieht schöner aus“ an. Das kann es nicht sein. So kommt man zu einer Wissenschaftsauffassung wie sie Ideologen zeigen, Hauptsache, es entspricht meinen Wünschen. Zähle mal die ganzen Umwege und Wartezeiten zusammen, die es hier gibt. Natürlich kommt man im Gewühl schlecht voran, deshalb haben sich ja Verhaltensweisen entwickelt. Auch auf Autobahnen gibt es spontan Staus, die sich keiner erklären kann.

    Auch wenn ich meinen Müll aus dem Fenster schmeiße, ist dies für mich optimal. Ich brauche keine Treppe laufen. Wenn es alle machen, sehe ich das Optimum nicht mehr.

    Man kann auch nach blödesten Argumenten optimieren. Ich habe nicht behauptet, daß es keine Vergesellschaftung gibt. Diese benötigt aber das Aufbewahren von erarbeiteten Regeln. An vielen Orten auf der Welt funktioniert das. Nur an einigen nicht, weil dort Asoziale durchgetrieben werden, die sich um die örtlichen Regeln nicht scheren. Da existiert keine Gemeinschaft. Daraus folgt keineswegs, daß nur ausufernde Bürokratie und Machtwahn alles heilen.

    “Das wird in Geld gemessen, da die Gesellschaft jede Leistung in Geld umrechnet. Geld ist das universelle Maß. ”
    Ist es nicht. Ein universelles Maß ist der Meter. Er ist konstant. Geld variiert.

    Selten dämliche Antwort, das. Physikalische Maße müssen definiert werden und sie sind ebenso relativ wie das Geld. Nur physikalische Konstanten sind konstant. Deshalb versucht man, die Definitionen darauf zu beziehen. Geld kann man auch definieren, indem man versucht, es an beständigeren Werten anzubinden, an Gold, an Silber, an Lebensmittel, wie bei der Reiswährung geschehen…
    Geld ist das universelle Tauschmittel. Es ist auch das universelle Maß. Natürlich schwankt eine Währung in der Zeit und im Raum gemessen an Waren. Aber ein Dollar ist überall ein Dollar, auch wenn nur noch Papier dahintersteht.

    “Wer will es verbieten?”
    Das ist die zentrale Frage. Ich habe gestern einen Vortrag über Verhaltensökonomie gehört. Darin wird gut beschrieben, dass Menschen rationales von irrationalem Verhalten sehr gut unterscheiden können. Dennoch neigt der Mensch in der Entscheidungssituation häufig zum irrationalen Verhalten. Beispielsweise weiß jeder, dass Alkohol und Auto fahren nicht so recht zusammen gehören. Dennoch fahren etliche Menschen betrunken. Durch die Einführung von rationalen Regeln, kann der Menschen zum rationalen Handeln ein Stück weit gezwungen werden.

    Willst Du allgemeine Zusammenhänge an Einzelbeispielen klären? Sicher verhalten sich Menschen oft dumm. Die Frage der Ratio ist aber wieder die Frage nach dem Kriterium. Wie komme ich zu dem Schluß, daß das Kriterium, das Du anlegst das alleinseligmachende ist?
    Ein Polizist hält einen Oberförster an, der ein paar Jägermeister über den Durst getrunken hat und durch den Wald in sein Oberförsterhaus fährt und will ihn verzeigen, wie die Schweizer so schön formulieren. Wer handelt nun irrational?

    Gruß
    Carsten

    „Die äußerste Ungerechtigkeit ist die, die unter dem Schein des Rechts begangen wird.“
    Platon, Politeia

  32. Carsten Thumulla am Januar 26th, 2013 1:10 pm

    Zitatzeichen wieder verschwunden, Mist, das! Wie geht das hier? Soll ichs nochmal schicken?

  33. Stefan Wehmeier am Januar 30th, 2013 11:38 am

    Von den drei Verwandlungen

    „Drei Verwandlungen nenne ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele wird, und zum Löwen das Kamel und zum Kinde zuletzt der Löwe.“

    Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra.

    Silvio Gesell (Vorwort zur 4. Auflage der NWO) „Die Entwicklung vom Herdenmenschen, vom Teilmenschen zum selbständigen Vollmenschen, zum Individuum und Akraten, also zum Menschen, der jede Beherrschung durch andere ablehnt, setzt mit den ersten Anfängen der Arbeitsteilung ein. Sie wäre längst vollendete Tatsache, wenn diese Entwicklung nicht durch Mängel in unserem Bodenrecht und Geldwesen unterbrochen worden wäre – Mängel, die den Kapitalismus schufen, der zu seiner eigenen Verteidigung wieder den Staat ausbaute, wie er heute ist und ein Zwitterding darstellt zwischen Kommunismus und Freiwirtschaft. In diesem Entwicklungsstadium können wir nicht stecken bleiben; die Widersprüche, die den Zwitter zeugten, würden mit der Zeit auch unseren Untergang herbeiführen, wie sie bereits den Untergang der Staaten des Altertums herbeigeführt haben.“

    Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

    Das „Kamel“: zentralistische Planwirtschaft ohne liquides Geld (Ursozialismus)

    „Auszug der Israeliten aus Ägypten“

    Der „Löwe“: Zinsgeld-Ökonomie (kapitalistische Marktwirtschaft)

    Arthur C. Clarke: „Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren.“

    Das „Kind“: Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus)

    http://www.juengstes-gericht.net

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