Schreiben, was das Zeug hält

Ich weiss ja nicht, ob die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser darüber informiert sind, in welche Publikationen ich sonst noch so involviert bin? Den Älteren hier dürfte bekannt sein, dass ich auch das Blog Recherchegruppe, betreibe, das sich aus einer DJV-kritischen Website entwickelt hat, die ich im Oktober 2003 (!) startete.

Dazu schreibe ich als Vorstandmitglied den monatlichen Newsletter der German Privacy Foundation.

Ich verantworte auch das Blog The New Voice of Gor in englischer Sprache. Innerhalb der Gor-Spielwelt in Second Life gebe ich eine wöchentliche Zeitung heraus, die aber in voller Länge nur „inworld“ zu erhalten ist; auf der Website steht eine gekürzte Fassung ohne Bilder. Die „The New Voice of Gor“ (auch nur in englischer Sprache) hat rund 4000 LeserInnen. Am nächsten Montag erscheint immerhin die 86ste Ausgabe.

Ja, ich weiß, ich solte lieber einen Bestseller schreiben. Damit würde ich Geld verdienen. Das ist ein Vorsatz für das neue Jahr.

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GPF Newsletter Dezember 2012

Der Dezember-Newsletter der German Privacy Foundation ist jetzt online.

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City of Tarnwald

Tarnwald

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Keine rassische Herkunft mehr

Es gibt manchmal auch gute Nachrichten. Die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser bitte ich, das Update meines Postings vom 23.11.2012 zu beachten. Es war allerdings ein Einschreiben mit Rückschein nötig.

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Nennt man so etwas etwa „hacken“?

„Zur Schuldanerkennung im März hatte Christopher Chaney zugegeben, mindestens elf Monate lang wiederholt in Mail-Accounts eingebrochen zu sein. Dafür hatte er die Funktion ‚Kennwort vergessen‘ von Webmailern benutzt, deren Sicherheitsfragen er anhand öffentlich bekannter Daten beantwortete,“ berichtet Heise. Das nenne ich nicht „hacken“, und die „Opfer“ müssen saublöd gewesen sein.

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Untermitteloberschicht aka Klassengesellschaft

Ein lehrreicher Artikel über die Tendenzen des Kapitalismus findet sich bei Zeit online sueddeutsche.de, obwohl der Begriff „Kapitalismus“ dort wegen der Schere im Kopf der Journaille nicht genannt wird. Lehrreich auch deswegen, weil man dort die suggestiven und unwissenschaftlichen Termini „Unterschicht“, „Mittelschicht“ und „Oberschicht“ benutzt, die Realität aber dennoch nicht leugnen kann.

Nur damit das klar ist: „Schicht“ ein ein säkularreligiöses Wort der Glaubensgemeinschaft Freier MarktTM.

„Die Annahme, dass Gesellschaften (grundsätzlich oder in ihren heutigen typischen Ausformungen) stufenförmig (hierarchisch) aufgebaut sind, geht davon aus, dass sich auf diesen Stufen (in den ’sozialen Schichten‘) jeweils viele als gleichartig analysierbare soziale Akteure befinden, und dass die Schichten selbst sich nach bestimmten Kriterien deutlich einteilen lassen,“ heisst es bei Wikipedia. Die angebliche soziale Schicht wurde von denjenigen Pfaffen und Propagandisten des Kapitals erfunden, die wussten, dass sie Ökonomie nicht wirklich erklären konnten. Deshalb schufen sie die „Betriebswirtschaftslehre“, weil die „Volks“wirtschaftslehre sich, seitdem die Marxsche Theorie des kapitalistichen Systems in deutschen Universitäten systematisch totgeschwiegen wird, permanent unsäglich blamiert und noch noch auf dem Niveau der Astrologie vor sich hin dümpelt.

Quod erat demonstrandum. Diese „viele als gleichartig analysierbare soziale Akteure“ gibt es natürlich nicht, weil es darauf ankommt, in welcher Position die so genannten „Akteure“ zu den Produktionsmitteln stehen. Wer keine hat, kann auch nicht „gleichartig“ agieren. Das Schicht-Modell ist eine propagandistische Kampfansage gegen wissenschaftliche Theorien der Gesellschaft, die sich mit Themen wie „Ausbeutung“ befassen. Wer etwa die Sklaven im alten Rom als Unterschicht bezeichnet, hat ja wohl nicht alle Tassen im Schrank.

„Vom wachsenden Wohlstand profitiert nur eine Elite. Forscher des Berliner DIW und der Universität Bremen widerlegen die These von der Stabilität der Mittelschicht“, schreibt Zeit online sueddeutsche.de. Welcher Dödel hat eigentlich behauptet, die so genannte Mittelschicht sei „stabil“ – mal abgesehen von der FDP oder Ludwig Erhard? Doch wohl nur die Pappnasen, die behaupten, der so genannte frei Markt garantiere Freiheit, Wohlstand und Glück für alle.

Die Bertelsmann-Studie suggeriert das auch, weil die Autoren sich wundern. “ Sozialer Aufstieg gelingt immer seltener“. Ach. Und wann gelang er zuletzt?

Demgegenüber ist der Anteil unterer und unterster Einkommen (weniger als 70 Prozent des Medians) seit 1997 um fünf Prozent bzw. knapp vier Millionen Personen gestiegen. Am oberen Ende der Einkommensschichtung zeigt sich ein heterogenes Bild: Dort ist die Zahl der Spitzenverdiener (mehr als 200 Prozent des Medians) leicht angestiegen, während sich die Einkommensoberschicht kaum verändert hat.

Das steht bekanntlich auch schon bei Marx so. Das darf aber in deutschen Medien wegen der freiwilligen Selbstzensur nicht gesagt werden.

Nur ein kleiner Hinweis: Nicht die so genannte Unterschicht hat in der Weimarer Republik mehrheitlich Hitler gewählt, sondern die „Mittelschicht“. Das kann man nachlesen:
Die auffälligen und dramatischen Veränderungen bei den Wahlergebnissen schienen darauf hinzudeuten, daß sich die Wähler innerhalb der jeweiligen politischen Lager neu orientierten, daß also auf der Linken allmählich immer mehr Wähler von der SPD zur KPD wechselten und daß die NSDAP ihren Zuwachs dem Wählerreservoir der bürgerlich-protestantischen Parteien verdankte.

Kommt also alles irgendwie bekannt vor.

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Computer-Vodoo im Tatort

Selten so einen bescheuerten und unrealistischen Tatort gesehen wie „das goldene Band“. Gut, ich bin befangen, weil die ich Lindholm eh nicht leiden kann. Aber wer ist auf die Idee gekommen, dass man so eben mal eine Spyware, die in Echtzeit gerade geschriebene (und natürlich unverschlüsselte) E-Mails mitliest, auf einen Rechner installieren kann – von einem USB-Stick aus? Dazu muss sich das „Opfer“ schon ziemlich dumm angestellt haben – vermutlich so wie der Drehbuchautor Stefan Dähnert mit seinem Computer umgeht.
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Grabwächter

bus

Ein Grabwächter der San Agustín-Kultur in den kolumbianischen Anden. Die Statue ist rund 1500 Jahre alt.

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Cloud Imperium

cloud Imperium

Meine Rede: Die Götterdämmerung traditioneller kommerzieller Computer-Spiele ist schon angebrochen. Die Zukunft sind von der Spieler-Community selbst generierten Environments und Plots. Cloud Imperium von Chris Roberts (Wing Commander!) kann man bedenkenlos bewerben (Video ansehen!). Natürlich kosten die virtuellen Gegenstände hier auch was.

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So genannter freier Handel

Portal America21.de: „Das Europäische Parlament hat am Dienstag das Handelsabkommen mit Kolumbien und Peru ratifiziert. (…) Von der geplanten Senkung der Zölle auf die Einfuhr von Bananen in die EU würden vor allem multinationale Konzerne wie Chiquita profitieren, argumentierte Hänsel. Das Unternehmen musste vor der US-Justiz einräumen, dass es von 1997 bis zum Jahr 2004 insgesamt 1,7 Millionen US-Dollar an die rechtsradikalen Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens (AUC) gezahlt hatte.“

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Klein Burks, der gefühlten Kälte trotzend

klein burks

Irgendwann Ende der fünfziger Jahre…

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Früher und nun

Früher, da ich unerfahren
Und bescheidner war als heute,
Hatten meine höchste Achtung
Andre Leute.

Später traf ich auf der Weide
Außer mir noch mehre Kälber,
Und nun schätz ich, sozusagen,
Erst mich selber.
(Wilhelm Busch)

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Vorher – nachher

weihnachtsmarkt

The Schau Show Schow must go on.

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Gesunder Geist nur in gesundem Körper

Morgenpost

Deutsche Kulturbilder der Berliner Morgenpost November 1929 – diese „Postkarte“ ist eine Quittung der Berliner Morgenpost „über 60 Pfennig für die 52. Woche vom 22.12. bis 28.12.1929“.

„Nach einem Jahrtausend stetiger Fortentwicklung hat heute die Kultur unserer Zeit das ganze deutsche Volk erfaßt. (…) Der Sport ist notwenig gesellig. Die Gesellschaft bildende Kraft des Sports entspricht dem zur Massenhafigkeit drängenden Zuge unserer Zeit. (…) Der allgemeine Hochstand der Volksbildung wird davor schützen, daß eine ungesunde Überbewertung des rein körperlichen die geistigen Leistungen herabdrückt. In harmonischem Verein müssen beide gedeihen, entsprechend dem alten Römerwort: gesunder Geist nur in gesundem Körper.“

Leider haben sich der Verfasser dieser niedlichen Zeilen im Jahr 1929 schrecklich geirrt. Von „stetiger Fortentwicklung“ der deutschen Kultur weit und breit keine Spur, auch nicht vom einem „allgemeine Hochstand der Volksbildung“.

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Port Kalana

kalana

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Impetus der Strukturen im Kern des Bereichs der Selbstaktivität

Mein Sekten-Detektor schlug kräftig aus, als ich heute eine unverlangte E-Mail bekam: „Strukturen für einen antikapitalistischen Aufbruch„. Das Wort „Strukturen“ taucht immer aus einem sprachlichen Loch auf, wenn man nichts zu sagen hat und dieses Leere mit Jargon – auch bekannt als Bläh- und Furzdeutsch – übertünchen will. Schauen wir näher hin.

Denn wir meinen, die AKL ist nötiger denn je, denn sie steht für klare und konsequente Positionen in den Kernbereichen der Politik der LINKEN.

Denn wir fangen keinen Satz mit denn an, es sei denn, wir übten uns in neuen Formen des sprachlichen Grauens: Denn ist eine so genannte Konjunktion, ein Verbindungswort – es verbindet etwas mit dem, was vorher gesagt wurde. Der Punkt aber trennt. Denn nach einem trennenden Punkt ist also so etwas wie ein schwarzer Schimmel oder ein grünes Rot, auch wenn die Sprachverbrecher wie Spiegel online das anders sehen, weil das zu ihrer gespreizten Attitude passt.

„Klare und konsequente Positionen“ – da sträuben sich ebenfalls meine Nackenhaare. Sie sagen es nicht klar und angenehm, was erstens, zweitens, drittens käm, sondern „stehen für eine Position„. Was soll denn das? Falls Position eine Meinung meint, warum sollte man dann darauf herumstehen und sie womöglich platt treten? Ich meine etwas unklar und inkonsequent im Kern des Bereichs des Politischen? Und wer positioniert sich am Rand des Bereichs? Man möchte rufen: Horch mal, wer da faselt!

….beschloss eine Bundeskonferenz der AKL den Schritt zu einer festeren Organisierung, um mehr Einfluss, aber auch klare demokratische Legitimierung durch ihre UnterstützerInnen zu erhalten.

Eine festere Organisierung – es tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. Ich kenne: „Eine feste Burg ist unser Gott“ aus der – laut Friedrich Engels – „Marseillaise der Bauernkriege“. Das ist Deutsch, das reinhaut, mit Rhythmus und Melodie. Aber würden die Protestanten singen: „eine festere Organisierung ist unser Gott“?

Wenn man den linken Sektierern den Nomimalstil verböte, also jedes ung am Ende eines Wortes, dann fiele ihnen nichts mehr ein, und die Flugblätter würden erheblich kürzer. Das Volk, das gemeint ist, verstünde sie auch, wenn es die Traktate läse, wenn die linken Linken etwas zu sagen hätten.

Inhaltlich wird sich die AKL weiterhin die Systemfrage stellen – das hört sich jetzt gefährlich an, nach Peloton etwa oder mutigem Messerweitwerfen auf ein lebendes Ziel. Was war noch mal das Gegenteil des Inhalts? Ach ja, die Verpackung. Verpackungsmäßig wird Burks sich fürderhin mutig der Sprachfrage entgegenwerfen.

Die AKL streitet für eine konsequente Ablehnung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr.

Natürlich geht es immer schief, wenn man das Verneinte kräftig bejaht oder konsequent dafür ist, dagegen zu sein. Das versteht niemand auf Anhieb. Wir sind dagegen, die Erhöhung des Falls der Profitrate zu bejahen. Alles klar soweit?

Wie wäre es mit: Die Dingsbums lehnt es ab, die Bundeswehr im Ausland einzusetzen? Ach so, dann hätten wir kein Wort mit ung. Wo kämen wir denn da hin? Das hatten wir noch nie bei linken Pamphleten.

Antikapitalistische Politik bemisst sich daran, inwieweit sie zur Selbstaktivität der lohnabhängigen Bevölkerung für ihre Interessen beiträgt.

Selbstaktivität – warum erinnert mich das jetzt an die „freiwillige Selbstzensurkontrolle“ der deutschen Filmwirtschaft und anderer Pappnasen? Das Gegenteil hieße „Fremdaktivität“ – das ist aber vermutlich alles, was ich selbst nicht tue, also eine ganze Menge. Geh mal an die Wohnungstür, ich habe es klingeln gehört Fremdaktivität festgestellt.

Was meinen die nur mit diesem verkasematuckelten Deutsch? Sie wollen dazu beitragen, dass das Proletarat mutiger sein möge, wenn es sich an das alte deutsche Kinderlied erinnerte: „Was macht Kapitalisten dampf? – Klassenkampf! Klassenkampf!“?

Eine gute Programmatik reicht jedoch nicht aus – stimmt, eine gutes Programm auch nicht. Mit elegantem Deutsch kann man aber sogar gequirlte Scheiße gut aussehen lassen. Das wäre immerhin ein Anfang, wenn man schon sonst nichts zu sagen hat.

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Weihnachtsmarkt am Richardplatz

weihnachtsmarktweihnachtsmarkt

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Nur die harte Tour

Ein Kommentar im Heise-Forum zum Thema: „Onlinebanking lieber per Althandy“:
„Fürs Autofahren brauche ich einen Führerschein. Fürs Schießen einen Waffenschein. Debilität ist keine Sicherheitslücke im OS. Wenn mich Onlinebanking überfordert, dann darf ich es nicht tun. Manche lernen es nur auf die harte Tour.“

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Altordnung heisst jetzt Neuordnung

Ich habe meine Wette jetzt schon gewonnen. Die Tagesschau meldet: „Die Innenminister von Bund und Ländern haben bei ihrer Konferenz in Rostock eine Neuordnung des Verfassungsschutzes beschlossen. Die wichtigsten Eckpunkte sind eine zentrale Datei für Informanten des Verfassungsschutzes und einheitliche Kriterien zur Führung dieser V-Leute.“

Das bedeutet: Von Steuergeldern finanzierte Spitzel werden die ultrarechte Szene weiter fordern, aufbauen, mit Geld unterstützen und radikalisieren – wie gehabt. Die Sprechblase „aus dem Ruder gelaufen“ ist kein Bug, sondern ein Feature.

Das Ministerium für Wahrheit informiert: Wenn alles bleibt, wie es ist und es noch schlimmer wird, heisst das jetzt „Neuordnung“.

Übrigens: Wenn es eine Neuordnung gibt, dann sollte man auch das Wort Altordnung einführen.

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Nein, das ist kein Problem

defender

Wenn man sich die unsinnigen Meldungen anschaut, mit denen das Betriebssystem Windows die Nutzer belästigt, bis hin zu einer Art Stalking, dann versteht man auch, warum die DAUs sich bescheuert verhalten – sie werden so erzogen. Sie sollen sich nicht eigenverantwortlich, selbstbestimmt und bewusst um die Sicherheit ihrer Hard- und Software kümmern, sondern das Bill Gates überlassen und sich daran gewöhnen, dass sie aufgefordert werden, irgendeinen Mist unser täglich Update gib uns heute zu installieren. Irgendwann sind sie dann so genervt, dass sie automatisch-installieren-ohne-immer-nachzufragen akzeptieren. Nein, es ist kein Problem, dass ich den sogenannten „Defender“ stillgelegt habe.

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