Maria und Josef in Neukölln

„So endet die Weihnachtsgeschichte von Neukölln. Diesem unberechenbaren Berlin-Bethlehem, wo sich zwar keine Krippe fand, »Maria« aber in einer Kneipe kellnern könnte. Wo Andy seinen Worten Taten folgen lässt. Wo Dirk den Penny putzt. Wo Schorsch auf einer Tiefkühltruhe schläft. Wo sich Hajo auf die Weihnachtsessen freut. Wo Habib uns zum Essen einlud. Und wo »Josef« sich jetzt auf den Weg zu Funda macht, um einen Antrag auf Hartz IV zu stellen, mit Verweis auf seine tischlerischen Fähigkeiten.“

„Das Einfühlungsvermögen der Menschen mit niedrigerem sozialem Status war größer.“

Zwei Reporter der Zeit inkognito als Obdachlose in Berlin-Neukölln unterwegs. Die beste Weihnachtsgeschichte, die ich jemals gelesen habe. Man muss nichts mehr kommentieren. Wer nicht jedes Wort dieser Geschichte liest, gehört ausgepeitscht.

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Kommentare

7 Kommentare zu “Maria und Josef in Neukölln”

  1. Andy am Dezember 28th, 2012 9:48 pm

    Vielen Dank für den Hinweis. Ich arbeite in Neukölln und habe viel mit den Brennpunkten zu tun. Genau so ist es!

  2. Ruedi am Dezember 28th, 2012 10:16 pm

    Hatte ich bereits gelesen; Twitter lässt grüssen.

    Bin Deiner Meinung.

  3. Herr Lehmann am Dezember 29th, 2012 9:57 am

    Vielen Dank für den Hinweis, wirklich sehr lesenswert. Die Zeit kann auch anders…

  4. hdschulz am Dezember 29th, 2012 1:14 pm

    Ja – Herr Religionsoberlehrer, man muss da nichts mehr kommentieren, die Botschaft ist sonnenklar:
    Die Reichen sind böse. Der Kapitalismus macht sie reich. Kapitalismus ist böse!
    Und wer das Märchen nicht glaubt, gehört ausgepeitscht – warum eigentlich nicht gleich aufgehängt?
    In Graz gibt es einen Professor, der mit Ungläubigen nicht so zimperlich ist: Er fordert die Todesstrafe für die „Leugner der globalen Erwärmung“ . http://www.kaltesonne.de/?p=7404
    Nun gut, das ist jetzt ein anderes Märchen, gehört aber auch zur Kategorie der „Pippi-Langstrumpf-Märchen“ (ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt), an denen die „investigativen Qualitätsjournalisten“ von „Die Zeit“ eifrig mitstricken.
    Letztens haben sie z.B. rausgekriegt, dass es bald der Nudel an den Kragen geht – alles wegen der Klimakatastrophe. Und noch was haben die unerschrockenen Qualitätsjournalisten vom Flaggschiff des politisch und ökologisch korrekten Gutmenschentums in zweimonatigen mühevollen Recherchen aufgedeckt: Die Klimaleugner werden bestimmt von bösen Kapitalisten für ihre Bockigkeit bezahlt!
    http://www.kaltesonne.de/?p=7317 und http://www.kaltesonne.de/?p=6816
    Da haben wir es wieder – der Kapitalismus ist der Untergang der Menschheit.
    Buschkowsky hat keine Ahnung, Sarrazin ist eine „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur“ – nur die unschuldigen tapferen Schneiderlein von „Die Zeit“ berichten ehrlich, offen, umfassend und ohne jegliche Voreingenommenheit die reine Wahrheit über die Verhältnisse in Neukölln und in Kronberg. Und wer‘s glaubt wird selig. Und wer’s nicht glaubt: siehe oben!

  5. ...der Trittbrettschreiber am Dezember 30th, 2012 9:29 am

    …eine interessante Perspektive dieses Artikels:
    Wer mitfühlt, outet sich als zugehörig zur armen Unterschicht – welch eine Botschaft. Wer eigenverantwortlich leben will muss demnach seine Fähigkeit zur Empathie in den Mülleimer werfen?
    Ich denke, es gibt eine Intelligenz des Moments, die mir zeigt, ob der Mensch, dem ich gerade begegne lauter ist oder nicht. Danach handle ich. Alles andere überlasse ich den Soziologen und, wie in diesem Fall, journalistischem Konformissmus.

  6. beobachter am Dezember 30th, 2012 11:22 am

    eigentlich eine kapitale frechheit, was die zeit und ihre schmöcke da treiben.

    ich denke doch, die hamburger klugscheisser vom ostpreussenblatt hätten bicht nur die möglichkeit, über zustände zu berichten. sondern sie, da und dort, auch zu ändern.

  7. Pankower am Dezember 31st, 2012 3:57 pm

    Was mache ich, wenn ich jetzt genau die anderen Erfahrungen gemacht habe? Neuköllner rücksichtsvoll und sozial? Naja, ich persönlich habe mit den Neuköllner nicht so gute Erfahrungen gemacht. Meist waren die Leute dort sehr egozentrisch und rücksichtslos. Okay, wenn man ein besseres Sozialverhalten als im Taunus hat, hat das noch ncihts zu bedeuten …

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