China und Deutschland: eine Zensur-Kampffront beim Gangnam-Style

Die Süddeutsche verschweigt das Wesentliche und demonstriert mal wieder auf’s Schönste die unkritische Obrigkeitshörigkeit deutscher Medien: Sie berichtet zwar darüber, dass der „regierungskritische chinesische Künstler Ai Weiwei“ ein Video im Stil des „südkoreanischen Superstars Psy“ („Sänger“ hätte auch gereicht) aufgenommen hat und dass die Volksrepublik China das zensiert, verliert aber kein Wort darüber, dass eben dieses Video auch in Deutschland gesperrt ist („nicht verfügbar“ ist hier Neusprech für „Zensur“).

Oktober 27, 2012 | abgelegt unter Feuilleton, Internet and Computer, Politics

Kommentare

10 Kommentare zu “China und Deutschland: eine Zensur-Kampffront beim Gangnam-Style”

HF am Oktober 27th, 2012 1:33 pm

Zensur ist es doch nur, wenn es politische Gründe sind. Wenn es wirtschaftliche Gründe sind, kann es keine Zensur sein. Obwohl… nach dem Amtseidverständnis des Herrn Glos besteht gar kein Unterschied; zwischen diese beiden Standpunkte passt keine Rasierklinge.
der Herr Karl am Oktober 27th, 2012 1:59 pm

Die Welt ist voller Widersprüche.
Leider haben Viele mit ihnen leben gelernt und hinterfragen sie nicht mehr.
jöhrck am Oktober 27th, 2012 2:43 pm

Manchmal übertreibst Du beim polemisieren aber auch ein wenig…
admin am Oktober 27th, 2012 3:50 pm

Was ist an meiner aussage übertrieben? In Deutschland und in China dürfen Surfer das Videoa nicht sehen.
Zeitungsdieb am Oktober 27th, 2012 6:57 pm

… gilt aber nur für die Daus ohne proxy …
baerchenbrueck am Oktober 27th, 2012 10:55 pm

Nenne doch bitte mal ein „journalistisches“ Medium aus Bayern, das nicht auf „aktuelle Kamera“ macht! Übrigens wohne ich in Oberbayern – ich kenne da keine Gazette, die es nicht ist.
Carsten Thumulla am Oktober 28th, 2012 6:45 am

Stimmt, man sollte Googles Röhre zwingen, das richtig hinzuschreiben, „ist aus poltischen Gründen nicht verfügbar“ oder „ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht verfügbar“.
Warum ist eigentlich „Mein Kamf“ nicht verfügbar? Politisch oder wirtschaftlich?

Carsten
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Thomas am Oktober 28th, 2012 10:44 am

Sowohl, als auch. Bayern hält das Urheberrecht an „Mein Kampf“ noch bis Ende 2015.
Ano Nym am Oktober 29th, 2012 4:36 pm

Das Video ist deshalb von YT nicht in Deutschland abrufbar, weil YT/google das Recht zur Verbreitung nicht besitzt und nicht gegen das Urheberrecht verstoßen möchte.

Der Grund, warum YT/google das Recht zur Verbreitung nicht besitzt ist nicht, dass die GEMA entsprechende Rechte nicht eingeräumt hat, sondern dass YT/google nicht bereit sind, den rechtmäßig dafür geforderten Preis zu bezahlen.

Der Grund warum ich keinen Porsche fahre ist ja auch nicht, dass die Porsche SE mir kein Nutzungsrecht an einem Ihrer Fahrzeuge eingeräumt hat.
admin am Oktober 29th, 2012 4:42 pm

Das ist doch um die Ecke gedacht. „Sein rechtmäßig dafür gefordertes“ ist eine suggestive Formulierung, die so gar nicht stimmt. Was „rechtmäßig“ (besser: „rechtens“) ist, ist eben strittig.