Kapitalistischer Normalbetrieb

„Die Reduktion der Kapitalismuskritik auf die Banken (…) adelt die kapitalistische Ausbeutung in Fabriken und teil den Kapitalismus unwissenschaftlich in einen bösen raffenden und guten schaffenden. (…) Fast schon revolutionär wäre es, wenn das System nicht nur wegen seiner Krisen kritsiert würde, sondern wegen seines Normalbetriebs.“ ((Rainer Trampert: Das neue Akkumulationsmodell, in: Hermann L. Gremliza (Hg.): „No way out? 14 Versuche, die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise zu verstehen“, S. 147)

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Kommentare

9 Kommentare zu “Kapitalistischer Normalbetrieb”

  1. Jan-Malte am Juli 25th, 2012 7:32 pm

    Was ist denn die Alternative?
    Wie soll man denn die Bedürfnisse der Menschen befriedigen ohne freie Märkte?

  2. admin am Juli 25th, 2012 8:38 pm

    Was ist ein Markt? An dem Posting arbeite ich schon. Und gibt es auch unfreie Märkte?

  3. Kapitalistenschwein am Juli 25th, 2012 9:16 pm

    Also ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen was bei Ihnen unter dem Begriff „Markt“ so alles firmiert. Vermutlich alles Mögliche und das Gegenteil davon auch noch.

  4. Karl Marx am Juli 25th, 2012 9:51 pm

    „Markt ist der (gedachte) Ort, an dem Nachfrage auf Angebot stößt.“ (google)

    Mit Bedürfnissen von Menschen hat das erst mal nix zu tun. Erstaunlich ist, dass eine ganze Reihe von Bedürfnissen gar nicht über Märkte befriedigt werden. Bei uns zum Beispiel gibt es keinen Markt für Trinkwasser. Beim Strom machen die Netzkosten (sog. natürliches Monopol) 1/3 der Kosten aus und beim Versuch die 2/3 wegzusparen hat so mancher Marktteilnehmer seine Vorauszahlungen bei insolventen Anbieter verloren.

    Auch das anscheinend vorhandene ‚Grundbedürfnis‘ nach dem Regiertwerden kann der Bürger nicht auf einem Markt befriedigen. Hier herrscht das Gewaltmonopol des Staates.

  5. Wolf-Dieter am Juli 26th, 2012 8:51 pm

    Was mit den Banken geschieht, ist ausdrücklich kein kapitalistischer Prozess, sondern — flapsig gesagt — gewöhnlicher Betrug.

    Die Erzeugung von Mehrwert im Marx’schen Sinn ist ausdrücklich kein Betrugsprozess, sondern ein reeller Tausch (mit Hintertürchen, aber ansonsten ehrlich).

    Der „echte“ Kapitalismus liegt ausgehungert am Boden.

  6. admin am Juli 26th, 2012 9:49 pm

    Das sehe ich anders. Geld hat auch einen Markt – den Finanzmarkt.Was soll daran Betrug sein?

  7. Wolf-Dieter am Juli 26th, 2012 10:03 pm

    Geld an sich schafft keinen Mehrwert. Das tut nur menschliche Arbeitskraft. Damit Geld Zins abwerfen kann, brauchts einen kapitalistischen (und im Markt erfolgreichen) Betrieb.

    Die großen Bank-Zusammenbrüche resultierten aus verstecktem Verkauf unbesicherter Kreditbriefe (Immo-Blase in US und Spanien).

    In Spanien hat eine Bank hochriskante Finanzprodukte an einfache Sparer verhökert — in http://www.heise.de/tp/blogs/8/152406 nachzulesen.

    Das sind keine kriminellen Einzelfälle, sondern es ist systemisch bedingte Notwendigkeit (Alternative wäre nur die Pleite).

    Die Banken kranken daran, keinen solventen Kapitalisten mit zinsabwerfenden Krediten zu versorgen, denn es gibt keine solche mehr. Also suchen die Banken ihr Heil in Luftgeschäften.

    Natürlich werden immer noch Gewinne gemacht, aber diese resultieren aus schwankendem Aktienwert. Dieser hat mit dem „wahren“ Wert wenig zu tun, sondern ist basiert auf der Hoffnung des Aktionärs. Falls die Hoffnung einer Aktie trügt, kann er sie bezeiten abstoßen und sein Geld in einer anderen anlegen.

    Den Letzten beißen die Hunde.

  8. Karl Marx am Juli 27th, 2012 12:50 am

    Damit Geld Zins abwerfen kann, brauchts einen kapitalistischen (und im Markt erfolgreichen) Betrieb.

    Das ist nicht erforderlich. Ein Kreditvertrag mit einem Zins von > 0 % ist ausreichend.

    Die Banken kranken daran, keinen solventen Kapitalisten mit zinsabwerfenden Krediten zu versorgen, denn es gibt keine solche mehr

    Die Deutsche Wirtschaft ist vollgepumpt mit Fremdkapital. Wie kommen Sie auf die irrsinnige Behauptung, diese Kapitalisten würde es nicht mehr geben?

  9. Wolf-Dieter am Juli 30th, 2012 12:51 am

    @ Karl Marx:

    a) Ein Kreditvertrag mit beispielsweise 5% Zins setzt eine Mehrwert-Erzeugung mit >=5% voraus. Sonst machts keinen Sinn.

    b) Fremdkapital in Gestalt von Aktien, nicht wahr? Das sind keine Zins-Verträge. Da beruht der potentielle Gewinn auf Wertschwankungen.

    Das ist nicht irrsinnig, sondern elementar.

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