Sturm im Wasserglas [Update]

Meedia über den Sturm im Wasserglas zwischen FAZ und Süddeutsche:
„FAS-Literaturkritiker Volker Weidermann hatte am Pfingstsonntag der Agentur dpa über seine als ‚Nachricht‘ getarnte Satire gesagt: ‚Fiktion und Wahrheit sind ja nicht mehr wirklich zu unterscheiden…Ob sich das jetzt die Titanic oder Günter Grass ausdenkt, ist für mich kein großer Unterschied.'“

Der Mann hat doch vollkommen recht. Die Satire war so gut gemacht, dass man sich auch nicht ärgern sollte, darauf hereingefallen zu sein.

Die Titanic hat natürlich reagiert:
„Mit Sorge und Unverständnis beobachten wir die Auseinandersetzungen zwischen den Feuilletons von SZ und FAZ auf dem für sie fremden humoristischen Gebiet. Insbesondere die wiederholte, nicht autorisierte Inanspruchnahme der Bezeichnung TITANIC zur Steigerung der eigenen Auflage verstößt gegen Bestimmungen internationalen Presserechts, darunter die Schnatterquotierung, das Hybriskontrollgesetz und den Gockeleisperrvertrag. (…) Wir fordern die Konfliktparteien auf, sich wieder auf ihr Kerngeschäft zu besinnen: stumpfe Glossen, verstaubte Karikaturen, tantige Aprilscherze, antisemitische Gedichte und mittelguten Journalismus“.

[Update] Don Alphonso irrt (was er selten tut, wenn es um Medien geht):
„Ich glaube, das ist ein Strukturfehler bei Twitter: 140 Zeichen Unsinn sind schnell abgeschäumt, beim Bloggen muss man auch formulieren und nachdenken, und damit ist die Gefahr, auf so etwas hereinzufallen, doch etwas geringer.“

Daran liegt es nicht – man sollte eben nie etwas glauben, wenn man es nicht überprüft hat. Mindestens zwei unabhängige Quellen. Das ist sollte der Unterschied sein zwischen seriösem Journalismus und Bloggern/Twittern.

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