Konsens hat nichts mit Demokratie zu tun

Spiked (London):
It is remarkable how successfully the striving for consensus in Germany has replaced the democratic principle of trying to win popular support for ideas. However, it doesn’t come as a surprise. In order to gain clarity in political debates, you have to be prepared to accept and tolerate dissenting views. To be able to do so, you need to trust yourself and others to be able to win arguments in open debates. And to do that, you have to have arguments and positions. And it is here, in terms of strong arguments and positions that Germany’s political culture is severely lacking. This is why the striving for consensus has nothing in common with a truly democratic political culture, one in which dissenting or controversial views are grasped not as a threat but as a vital intellectual challenge.

Die haben es begriffen.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Konsens hat nichts mit Demokratie zu tun”

  1. KL am März 16th, 2012 7:23 pm

    Sorry, but it’s not „them“: Matthias Heitmann. Real german.

  2. Ulrich am März 16th, 2012 9:48 pm

    Da bin ich ganz anderer Meinung. Matthias Heitmann orientiert sich am Bild einer Konkurrenzdemokratie, das für die britische Insel gilt (galt). In Deutschland ist die politische Kultur eher verhandlungsdemokratisch angelegt. Das muss nicht schlimm sein, solang Transparenz gewahrt bleibt. Insofern ist der Vorwurf, Konsenssuche an sich sei undemokratisch, sehr verkürzt. Meine Lang-Kritik an dem Absatz habe ich in meinem Blog niedergelegt.

  3. admin am März 16th, 2012 11:25 pm

    Ich meine damit, dass der Artikel-Schreiber den Unterschied zwischen angelsächsischer und deutscher Demokratie verstanden hat.

  4. KL am März 17th, 2012 7:02 am

    Nun, „Der hat“ hätte auf anderes verwiesen als „Die haben“. Es wäre ja sehr reizvoll gewesen, britische Stimmen zu finden, welche die deutsche Malaise so präzise diagnostizieren – aber es war dann eben doch keine.
    Natürlich ist es gut, daß überhaupt über dieses Thema diskutiert wird; es ist doch DAS mentale Hindernis für eine funktionierende demokratische Kultur, die an der Spitze der Institutionen ernst genommen werden müßte.
    Man müßte es aber noch schärfer formulieren, denn der Gegensatz zwischen der Konsenskür und dem vermeintlichen Vorbilddemokraten Gauck ist doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Gauck steht nicht eben für mehr als rhetorische ‚Freiheit‘, den hätte man nicht als Kontrast des diagnostizierten Problems wählen sollen. Gauck paßt prima ins Establishment; Hans Jochen Tschiche hat es dieser Tage geschrieben.

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