Unter Abnormen
Spiegel Online: „Deutschland gehört mit Tschechien zu den wenigen Ländern in Europa, in denen die chirurgische Kastration von Menschen erlaubt ist, bei denen wegen ihres abnormen Geschlechtstriebes die Gefahr schwerer Straftaten wie Mord, Totschlag, Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauchs von Kindern besteht. Russland hat erst vor wenigen Wochen ein neues Gesetz beschlossen, wonach Pädophile künftig chemisch kastriert werden können.“
Natürlich finden wir bei deutschen Medien keinen Link auf die Website des „Europäischen Komitees zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT)“ und den aktuellen Bericht Council of Europe anti-torture Committee publishes report on Germany. Wo kämen wir denn hin , wenn sich die Leser persönlich über die Quellen informieren könnten!
The CPT report also notes that surgical castration is applied in a few German Länder in rare, isolated cases. The Committee makes clear its fundamental objections to the use of surgical castration as a means of treatment of sexual offenders and has recommended that it be discontinued. In their response, the German authorities state that they are currently reviewing the matter.
Kommentare
11 Kommentare zu “Unter Abnormen”
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Womit wir im Jahrhundert der Biologisierung des Sozialen angekommen wären.
Lieber Burks.
Danke für Deine Aufmerksamkeit!
Organisationen Psychiatrie-Erfahrener hatten schon vor etwa einem Jahr von den wieder geplanten Besuchen des, von Psychiatern beeinflussten CPT in der BRD erfahren und in einem offenen Brief an den CPT am 17.04.2010 dazu Stellung genommen:
„CPT plant neue Folter-Verschleierungs-Besuche
Wie wir erfuhren, stehen dieses Jahr beim „European Committee for the Prevention of Torture and Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CPT)“ u.a. wieder „Besuche“ in deutschen Psychiatrien auf der Agenda. Seit dem 01.01.2009 sind psychiatrische Zwangsmaßnahmen durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention in der BRD ein Verbrechen. Indem die UN-Behindertenrechtskonvention („Convention on the Rights of Persons with Disabilities“) in Artikel 14 vorschreibt, „dass das Vorliegen einer Behinderung in keinem Fall eine Freiheitsentziehung rechtfertigt“, sind die deutschen Psychisch Kranken Gesetze (PsychKG), welche zwangsweise Unterbringung aufgrund einer „Behinderung“, einer angeblichen „psychischen Krankheit“, zulassen, zu unrechtmäßigen und illegalen Sondergesetzen geworden, die zu beseitigen sind. …“
Erklärung in ganzer Länge:
http://www.zwangspsychiatrie.de/kampagnen/cpt_erklaerung
Was nicht heißen soll, dass Einrichtungen wie der CPT oder Vereinigungen wie „amnesty international“ generell schlecht sind.
Nur eben leider auf zwangs-psychiatrischem Auge blind! Oder, anders ausgedrückt, von den den „Ärzten“ kolonialisiert.
Dem Spiegel scheint dieses Thema übrigens dermaßen
„zu heiß“ zu sein, dass er unter seinen Artikel die Kommentar-Funktion gar nicht erst frei geschaltet hat.
……am besten mit zwei ziegelsteinen…..muss man nur aufpassen, dass man nicht die finger dazwischen kriegt…lach
Oder geht’s vielleicht nur nicht so schnell?
@burkskommentator: http://www.cs.cmu.edu/~dst/Library/Shelf/kent/isc.html
International Society Control by the Church of Scientology
So leicht kann man mich nicht verarschen.
Burks schrieb:
„@burkskommentator: http://www.cs.cmu.edu/~dst/Library/Shelf/kent/isc.html
International Society Control by the Church of Scientology“
Danke für den Hinweis.
Dies scheint ein sehr interessanter langer Text zu sein.
Allein, mir erschließt sich der Zusammenhang mit meinem Posting
beziehungsweise der darin zitierten Erklärung nicht nicht.
Immerhin war er eingeleitet mit „@burkskommentator“.
„So leicht kann man mich nicht verarschen.“
Nichts liegt mir ferner, als Sie, Burks, zu verarschen.
[Bitte darum, meine etwas übereilten Kommentare vom
Februar 22nd, 2012 4:21 pm
Februar 22nd, 2012 4:21 pm
und diesen Absatz aus diesem bist jetzt herausragenden
Blog zu löschen und zu entschuldigen. Dachte, meine ersten Beiträge
sollten nicht veröffentlicht werden.
Sorry.
Waren übereilt.]
Ich verstehe nicht, inwieweit chemische Kastration besser sein soll, als chirurgische Kastration. Der chirurgische Eingriff ist sicher und erprobt, die chemische Kastration kann einen Haufen Probleme auslösen, meines Wissens.
Kastration ist außerdem die einzige wirksame Methode, um den Geschlechtstrieb zu ändern. Mag sein, dass es manchen Menschen lieber ist, mit dem Trieb zu leben. Aber manche Menschen wollen vielleicht auch einfach ihr Leben weiterführen ohne diese Hindernisse.
Ich sehe also das Problem nicht.
Die Guillotine kann auch einen Haufen Probleme lösen.
Lieber Herr Schröder,
Ihr Beitrag, eingeleitet mit „@burkskommentator“ und ihre fehlende Antwort auf meine Erwiederung darauf, enttäuscht mich (als Leser Ihres Blogs) sehr.
Zumal Sie, der Sie sich immer gern besonderer journalistischer Standard-Fähigkeiten rühmen, die anderen angeblich abgehen. („zwei unabhängige Quellen“, „nicht voneinander abgeschrieben“ usw.)
Dass keine Antwort Ihrerseits mehr erfolgt ist (auf meine quasi-gestellte Zusammenhangsfrage), sagt sehr viel aus.
Da mir Ihr Blog und seine Inhalte dennoch am Herzen liegen, will ich nocheinmal versuchen, mit Ihnen in einen Dialog zu treten und stelle folgende Fragen und werden einige Anmerkungen hinzufügen:
Sind zwei Menschen, die unabhangig voneinander z.B. das „kapitalistische System“ kritisieren automatisch „Kommunisten“?
Sind zwei Menschen, die unabhangig voneinander z.B. an ein „leben nach dem Tode“ glauben automatisch „Christen“?
Sind zwei Menschen, die unabhangig voneinander z.B. meinen, dass es keine „psychischen Krankheiten“ gibt und dass die „Diagnosen“ solcher aber sehr wohl die Grundlage für Mißhandlung, Körperverletzung und Folter dienen …
Zu einfach scheinen Sie es sich hier zu machen …
Ich möchte betonen, dass die Kritik am psychiatrischen System, dass sehr wohl große Teile der Gesellschaft durchdringt, weit älter ist, als die Aktivitäten oder gar die Existenz der von Ihnen genannten Organisation und auch deren Kritik an der Psychiatrie nicht unberechtigt ist.
Kritik an der Zwangspsychiatrie ist durchaus von jeder Seite aus gerechtfertigt.
Auch scheint mir, dass Ihr eigenes Verhältnis zu diesem Thema und Ihre Position dazu durchaus nicht klar ist und ich möchte einmal wagen sie als „gespalten“ oder als nicht ganz bis zu Ende durchdacht zu bezeichnen.
Einerseits scheinen Sie die Schriften Michele Foucaults zu kennen (die Sie ab und an zitieren – z.B. „Überwachen und Strafen“)
und es bereitet Ihnen Unbehagen, wenn psychiatrische Konstruktionen wie „Internetsucht“ oder „Handy-Sucht“ im gesellschaftlichen Diskurs auftauchen, andererseits benutzen sie sehr gerne psychiatrische Begriffe, wie „Paranoia“ und „Hysterie“ (zumindest im Zusammenhang mit „Massenhysterie“), die dazu gedient haben, im Falle von „Hysterie“ viele tausend Frauen zu unterdrücken und zu foltern und Ihr Verhalten an das einer vermeintlichen „Norm“ „anzupassen“.
Auch, wenn der Begriff „Hysterie“ heute von Psychiatern nicht mehr (gern) benutzt wird (die vergangene Benutung des Begriffes und die Behandlungmethoden der „Hysterie“ werfen halt ein schlechtes Bild auf die Psychiatrie), sowie heute auch nicht mehr (gern) von „Geisteskrankkeiten“ oder „psychischen Krankheiten“, sondern von „psychischen Störungen“ gesprochen wird, haben heute andere, „modernere“ Begriffe, die den selben Zweckk erfüllen, ihn schon lange abgelöst.
Dies ist ein durchaus gewöhnlicher Vorgang im ausgrenzenden psychiatrischen Sprachgebrauch.
[Burkszitate:
„Der französische Philosoph Michel Foucault hat die These aufgestellt, die Irrenanstalten […] hätten zur Wiederherstellung der “kollektiven Selbstdisziplin” gedient.“
https://www.burks.de/burksblog/2010/11/03/warum-die-kalifornier-kiffen-verbieten
„Ich bezeichne auch die Diskussion über “Kinderpornografie im Internet” und die Terrorismus-Diskussion in Deutschland als Massenhysterie, bei der die Medien teilweise mitspielen.“
https://www.burks.de/burksblog/2010/01/25/terror-hysterie
Und:
https://www.burks.de/burksblog/2011/12/19/massenhysterie
Hysterie (hier die Beschreibung im durchaus psychiatrische dursetzten Wikipedia):
http://de.wikipedia.org/wiki/Hysterie%5D
Desweiteren ist der Begriff der Massenhysterie auch in gewisser Weise „gefährlich“ weil er nach psychiatrischer Manier die handelnden Personen von ihrer Verantortung für ihr Handeln (krank = nicht verantwortlich) entbindet.
Ähnlich verhält es ich mit der Verwendung des Wortes „Volkspsychose“ mit dem einige Menschen versuch(t)en die Geschehnisse im NS zu „erklären“ und dabei die damals handelnden Menschen ihrer Verantwortung zu entheben.
Oder aber mit dem Konstrukt Hitler sei „geisteskrank“ gewesen.
Diese Konstruktionen verkennen die Tatsache, dass gerade diese Menschen es waren, die die von ihnen als „Geisteskranke“ definierten Menschen massenhaft ermordet haben.
Ich hoffe, meine Ausführungen können hilfreich sein, sich über diese Thema eingehender Gedanken zu machen.
Eigentlich kann man die Verwendeung von psychiatrischem Vokabular niemandem wirklich zum Vorwurf machen.
Immerhin hatten die Psychiater 200 – 300 Jahre Zeit, sich als „Ärzte“ zu instzenieren und ihr Vokabular „unter die Leute“ zu bringen.
Nur: Menschen, die sich als „rflektierte“ Zeitgenossen betrachten, sollten sich darüber mal Gedanken machen und vielleicht
vesuchen, andere Begrifflichkeiten (wieder-) zu entdecken und zu verwenden.
Mit freundlichen Grüßén
Ihr burkskommentator
———–
Eine im April 20111 angefangene Nachricht will ich hier auch nochmal gekürzt wiedergeben:
Lieber Burks.
Ich lese seit längerer Zeit Dein Blog und finde Deine Arbeit sehr gut. Danke dafür.
[…]
Aber auch Du benutzt manchmal in dieser Hinsicht ein – ich will es einmal so nennen,
„leicht diskriminierendes“ – menschliches Verhalten pathologisierendes Vokabular.
Zum Beispiel hier:
„… wie sich das kollektive Krankheitsbild Hysterie wie
Mehltau auf den öffentlichen Diskurs legt …“
„Vergleichbar ist der gegenwärtige Hype mit der Prohibition in den USA“
War das auch eine „kollektive“, oder vielleicht „staatliche“ Geisteskrankheit?
„Gegen Hysterie ist kein argumentatives Kraut gewachsen.“
In:
https://www.burks.de/burksblog/2009/06/18/zensur-heisst-jetzt-zugangserschwernis/
Die Frauen, denen früher „Hysterie“ (hystera: Gebärmutter) angehängt wurde,
hatten bestimmt nix zu lachen.
Laß Dir allein mal das Wort „Ovarienpresse“ „auf der Zunge zergehen“.
In „Der chemische Knebel“ existiert es eine ausführliche Auflistung
klassisch-psychiatrischer-prä“medikamentöser“ „“Behandlungs“-Folter-Methoden“.
Bis hin zum medizinischen Massenmord im NS.
Heute ist der Begriff schon fast antik, obwohl er immer noch weitergeleitet wird
– zum Beispiel von den Psychiatrie-Fans auf Wikipedia –
auf „“modernere“ Diagnosen“.
(siehe wikipedia (de) — _nicht verlinkt_)
——–
Weitere psychiatrische Begrifflichkeiten und Gedanken aus Burks-Blog als Belege:
„Überwachungs-Paranoiker“
https://www.burks.de/burksblog/2009/10/22/dumm-gelaufen-kinderpornografie-auf-manchesters-flughafen
„in Gor kommen noch eine Menge Leute dazu, die vermutlich nicht ganz richtig im Kopf sind und unter ärztliche Aufsicht gehörten.“
https://www.burks.de/burksblog/2009/09/21/i-left-gor-and-stay-away-from-the-oasis-of-sand-sleen
Lieber Herr Schröder,
dass Sie sich nicht mehr zu meinen Kommentaren, die auf Ihren „jounalistischen Blind- oder Fehlschuß“
(oder gibt’s einen anderen Ausdruck dafür?)
folgten, geäußert haben spricht gegen Sie.
Was schade ist und an fehlende Selbstreflexion denken läßt.
Dass Sie diese meine Kommentare dennoch veröffentlichen, spricht aber doch für Sie.
Eins zu eins also.
Mit Gruß
burkskommentator