SAIS Túpac Amaru

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Die fetten peruanischen Schafe auf dem untersten Foto haben im Jahr 1979 mein komplettes Weltbild über den Haufen geworfen – mit weitreichenden Konsequenzen; sogar der große Vorsitzende Mao Zedong musste in die Mülltonne. Aber der Reihe nach.

Ich stieg in Lima, der peruanischen Hauptstadt, in den Zug nach Huancayo, hoch in den Anden. Von einem Deutschen hatten wir gehört, es gebe dort irgendwo in der Bergen eine landwirtschaftliche Kooperative, die SAIS Túpac Amaru (La Sociedad Agrícola de Interés Social “Tùpac Amaru” Ltda.. Nº 1). Die Bahn war damals noch die höchste der Welt. „Im September 1892 konnte der erste Zug der Ferrocarril Central Andino von Lima nach Oroya befahren. Diese Bahnlinie war bis 2005 die höchste normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Scheitelpunkt bei 4781 m ü. NN bei La Galera.“ (Wikipedia). (Video)

Ich habe die Kooperative auf der Karte zunächst nicht wiedergefunden; der Name der Bahnstation mit der beeinduckenden geologischen Formation war mir entfallen. Nach einer kleinen Suche bin ich mir sicher, dass es Canchayllo war, in dessen Nähe die SAIS liegt, und die Bahnstation heisst Pachacayo (4. Bild von oben).

Die Kooperative bestand damals aus 17 Dörfern, die sich zusammengeschlossen hatten, vergleichbar der chinesischen Volkskommune. (Wie überall in den Anden war auch die Kooperative umzingelt von Ruinen aus der Inka-Zeit. Ich bin da auf dem Foto zu sehen.) Die linke Militärregierung Perus unter General Juan Velasco Alvarado startete 1069 eine Agrarreform. Der US-amerikanische Besitzer der großen Hazienda auf dem Gebiet der heutigen Genossenschaft war enteignet worden. (Vor dem Dorf standen noch einige kleine konfortable Häuser, in denen deutsche „Entwicklungshelfer“ gewohnt hatten, denen die Wohnungen der Bauern „zu primitiv“ gewesen waren und die sich zunächste eigene Häuser bauen ließen, die heute als Gästehäuser dienen.)

Die Agraringenieure der SAIS erzählen die Geschichte, und ich war selbstredend zunächst von dem Konzept begeistert, zumal die Schafe der Kooperative fetter als die der privaten Bauern (2. Bild von unten) waren, das Gras grüner, und auch landwirtschaftliche Maschinen gab es, die sich ein Kleinbauer im Hochland nie hätte leisten können. Die Bauern, rund 1000, die sich der Kooperative angeschlossen hatten, wurden zu Landarbeitern, die bezahlt wurden. In meinem Reisetagebuch habe ich notiert, dass ich eine Broschüre zu lesen bekam: „SAIS – Creation de la Revolution Peruana“. Eine linke Revolution, der Erfolge vorzeigen könnte – und alles schien ähnlich revolutionär wie in China – mein Weltbild wurde bestätigt. Was konnte also noch schiefgehen?
cooperative
Irgendwann merke ich, dass die Ingenieure und offenbar auch die Bauern in zwei Lager gespalten waren – die einen gaben bereitwillig Auskunft, die anderen verweigerten jegliches Gespräch. Dann erzählte uns jemand, es habe vor kurzem eine Dorfbesetzung gegeben – von Bauern, die noch Besitztitel auf ihr Land hatten und das offenbar von der Kooperative zurückwollten. Hinter dieser Kampagne standen einige linke Organisationen und offenbar auch, so wurde gemunkelt, die Guerilla Sendero Luminoso. (Deren Anführer gingen erst 1980 in den Untergrund. Ich konnte zum Jahreswechsel 1979/80 noch offen mit deren Sympathisanten in Aycucho, der späteren Hochburg der Guerilla, diskutieren.)

Also wie war das jetzt? Eine linke Militärregierung enteignet die Gringos, macht eine Agrarreform und produziert besser und mehr und kollektiver – und die Revolutionäre sind dagegen?

Je mehr ich darüber nachdachte, um so komplizierter wurde das. Die Kooperative zahlte viel Steuern an den Staat; es war eigentlich ein kapitalistisches Unternehmen, das Profit machen musste. Den Bauern ging es ähnlich wie den vielen armen und landlosen preussischen Bauern, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin zogen und dort Proletarier wurden. Sie hatten nichts mehr, ausser ihrer Arbeitskraft, und die mussten sie auf dem Markt verkaufen, „geben“. (Der Arbeiter ist eigentlich der Arbeit“geber“, nicht der Kapitalist, der nimmt die Ware Arbeitskraft.)

Langer Rede kurzer Sinn: Später in Bolivien bekam ich noch mehr Informationen, wie man es auch hätte machen können. Dort griff die Linke auf kollektive Konzepte der landwirtschaftlichen Arbeit zurück, die eigentlich von den Inkas stammen, unter anderem etwas, das in Deutschland als Allmende bekannt ist. („Die Allmende ist jener Teil des Gemeindevermögens, der nicht unmittelbar im Interesse der ganzen Gemeinde zur Bestreitung derer Ausgaben verwandt wird, sondern an dem alle Gemeindemitglieder das Recht zur Nutzung haben.“)

„Links“ bedeutete also nicht, der Landbevölkerung irgendwelche superklugen Konzepte überzustülpen, ihnen gar zu „helfen“, weil Bauern bekanntlich blöd sind, oder zwangweise den gut gemeinten Staatskapitalismus einzuführen, der sich auch als „Sozialismus“ kostümieren kann wie in der DDR, sondern den Bauern zuerst einmal zuzuhören, was die eigentlich wollen. Die sind nämlich gar nicht blöd.

Jedenfalls waren die Schafe der peruanischen Kooperative der erste Schritt, der mich aus dem Politsektentum herausbrachte.

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Isle of Landa

Isle of landa

Tal Goreans, I got a call to be commander of Landa. The isle of Landa, located north of Anango and close to the shore of the southern Thassa sea, offers a tropical paradise… Feel free to visit and explore this wonderful island!

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Knuts Nachfolger

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Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

„Die Ingenieure hatten so großes Vertrauen in ihr Wissen über Atomkraft, dass sie glaubten, Probleme nicht an die Regierung melden zu müssen.“ (Quelle)

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Isharegossip.com, revisited [Update]

Isharegossip.com

Natürlich wird der dieser Link von allen Medien verschwiegen. Es geht hier um eine Gewalttat, die sich offenbar zwischen Schülern der Carl-Bosch-Oberschule in Berlin-Hermsdorf (oder deren Freunden) ereignet hat. „Ein 17-Jähriger ist am Sonnabend in Wedding von rund 20 Jugendlichen bewusstlos geprügelt worden, nachdem er seine Freundin verteidigen wollte. Gegen sie war zuvor auf der Internet-Mobbingseite ‚Isharegossip‘ gehetzt worden.“

Über das Mobbing-Portal isharegossip.com hatte ich hier schon berichtet. Bei meedia.de liest man: „Angemeldet wurde isharegossip.com in Neuseeland, die Server stehen in Schweden, wie einer der Betreiber in einem Interview erklärte beim gleichen Anbieter wie die Server von Wikileaks. Inhaber der Seite ist laut isharegossip.com eine Firma namens Jufax Intertaiment in Riga, Lettland.“

Das ist ja mal wieder das übliche Niveau. Ich gehe übrigens davon aus, dass die meisten Leute, die sich in den einschlägigen Newsgroups und WWW-Foren über die Website „beschweren“ („schlimmste Seite überhaupt“), Werbung dafür machen. Die Masche ist alt.

Alexa oder vergleichbare Angebote sind natürlich gesetzt bei der Suche. Die Website isharegossip.vom wird gehostet von der schwedischen Firma PeRiQuito AB: „PRQ AB, Box 1206, SE-11479 Stockholm, Sweden (info@prq.se) (can also receive courier mail)“.

Na also – die haben doch sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. „Based in Stockholm, PRQ is owned by Gottfrid Svartholm and Fredrik Neij, two founders of The Pirate Bay.“ – „Part of PRQ’s business model is to host any customers regardless of how odd or controversial they may be, as long as the hosted sites follow Swedish laws.“

The Local (Nachrichten aus Schweden in englischer Sprache) hat schon über das Thema geschrieben; der Provider hostet auch Foren, die verdächtigt wurden, sich mit Kinderpornografie zu beschäftigen: „The law does not allow for the closure of websites or the prosecution of those behind them. Jonas Persson explained why: ‚I don’t think a tightening of the legislation is desirable – it would come dangerously close to encroaching on freedom of expression legislation,‘ he said.“

Ich würde das Portal Isharehossip.com aus gleich mehreren pädagogisch wertvollen Gründen im Unterrricht behandeln. Wer herausfinden will, wer dahintersteckt, braucht Medien- bzw. Internet-kompetenz. Die Schule ist dafür da, um diese zu vermitteln. Das Mobbing-Portal demonstriert auch, dass man eine Balance zwischen Meinungsfreiheit und deren Folgen finden und dass das die Gesellschaft jeweils aushandeln muss. Und nicht zuletzt: Man kann wunderbar über soziale Kompetenz diskutieren und darüber, dass jemand, der sich von so einem Scheiß beeindrucken lässt, überlegen sollte, warum es Leute gibt (wie mich), die sich über diese Art von Mobbing nur kaputtlachen können.

Update: Ich frage mich immer, warum mache Journalisten denken, bei der sinnfreien Sprechblase „Jugendschutzwarte greifen ein“ würde mir ein wohliger Schauer über den Rücken laufen. „..die Betreiber, die sich hinter einem Schutzwall aus Anonymisierungsdiensten verstecken, sind in der Defensive. Wenn sie bis Donnerstag keine Stellungnahme abgeben, wird die Seite von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Index gesetzt – damit wäre sie beispielsweise über Suchmaschinen bald nicht mehr auffindbar“, schreibt Sp“On“. Was für ein Unfug! Ich fürchte aber, die wissen es nicht besser…

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Bgsound

Golem: „Stefan Münz, der mit Selfhtml über viele Jahre für die deutschsprachige HTML-Referenz verantwortlich war, hat ein Handbuch zu HTML5 veröffentlicht. Das Ende 2010 erschienene Buch steht nun auch online kostenlos zur Verfügung.“

Ich habe mal ein bisschen gestöbert und bin auf das hübsche Kapitel „proprietäre Elemente“ gestoßen. Hihihi. Wer benutzt heute eigentlich noch blink?

Bei bgsound musste ich grübeln: „Wird heute, wenn überhaupt noch gewagt, meistens mit Hilfe von Flash realisiert, das über JavaScript mit dem Event-Handler onload gestartet wird.“

Mal abgesehen davon dass es dreist ist, den ahnungslosen Surfer mit Musik zwangsweise zu bedudeln: Ich surfe bekanntlich nicht wie ein DAU, sondern ohne Javascript. Wie erzwinge ich denn Hintergrundmusik ohne Flash und Konsorten?

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Wer wählte die Neonazis in Sachsen-Anhalt?

Dämliche junge Männer in landschaftlich reizvollen Gegenden wählen immer öfter Neonazis – ein informativer Artikel der Süddeutschen belegt das.

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Strahlende Charaktermasken

tepco

Wie ein Leser hier schon bemerkte, habe ich starke Zweifel, dass die Betreiberfirma Tepco über das Atomkraftwerk in Fukushima korrekt informiert. In der Vergangenheit haben sie gelogen, betrogen, geschlampt und vertuscht. Warum sollte sich das geändert haben? Auch jetzt gibt es keine externen Kontrollen, was wirklich dort geschieht. Gibt es überhaupt noch ein „Abklingbecken“ (das ist in Wahrheit ein Atimmülllager)? Das obige Foto lässt das Gegenteil erahnen.

Spiegel „Online“ schreibt gewohnt linkfrei: „Am Dienstag wurden die Arbeiten wieder aufgenommen, um die Stromversorgung für die Reaktortechnik wiederherzustellen. Ziel ist es, die Beleuchtung in den Kontrollräumen und die reguläre Kühlung der Anlagen in Gang zu bringen.“ Die „Beleuchtungstechnik“ möchte ich sehen: Das sieht doch aus wie nach einem Bombenangriff! Und die Arbeiter können sich jeweils nur wenigen Minuten dort aufhalten.

„TEPCO aims to restore power systems to revive some key facilities such as data measuring equipment and functions at a control room by Wednesday for the No. 1 and No. 2 reactors and by Thursday for the No. 3 and No. 4 reactors, said Hidehiko Nishiyama, a spokesman for the Nuclear and Industrial Safety Agency, at a press conference in the morning.“ (Kyodo Das heisst: Die haben noch nicht einmal mehr Messgeräte!

„Japans Industrie- und Wirtschaftsminister Kaieda soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima I zu sprühen. Kaieda soll den Männern eine Strafe angedroht haben, falls sie die Aufgabe nicht ausführten, berichtet Kyodo.“

Die Feuerwehrleute wurden also bei Androhung von Strafen gezwungen, sich der vielleicht tödlichen Strahlendosis auszusetzen: „The move came after Tokyo Gov. Shintaro Ishihara on Monday lodged a protest with Prime Minister Naoto Kan over the “forcing“ of Tokyo Fire Department members dispatched to the Fukushima Daiichi nuclear plant to engage in an hours-long water-spraying mission and referring to “punishment“ if they refused the task. (…) …sources close to the metropolitan government said Kaieda made the remarks. Ishihara also said that equipment broke down because of the continuous mission, which involved spraying water toward the troubled No. 3 reactor building for 13 hours at a time.“

Da die Medien gern Heldengeschichten haben, vergaß man wohl nachzuforschen, ob die kühne These der Betreiberfirma und der Regierung, die keine eigenen Infos besitzt, man würde mit „Freiwilligen“ arbeiten, überhaupt stimmt. In der Vergangenheit hat Tepco Arbeitslose für einen Hungerlohn angeheuert, um die Drecksarbeit zu machen.

Eine moraltheologische Anmerkung: Es geht nicht darum, ob einzelne Manager „böse“ sind. Das ist auch in Deutschland nicht so, wo die Vertreter der Atommafia genau so lügen und vertuschen wie auch anderswo. „Wie man daher immer die Charaktermasken beurteilen mag, worin sich die Menschen hier gegenübertreten, die gesellschaftlichen Verhältnisse der Personen in ihren Arbeiten erscheinen jedenfalls als ihre eignen persönlichen Verhältnisse und sind nicht verkleidet in gesellschaftliche Verhältnisse der Sachen, der Arbeitsprodukte.“ (Wer hat da wohl gesagt?)

Was ist die treibende Kraft, die Motivation der Firmen, die uns glauben mchen wollen, Atomenergie sei unerlässlich? Warum machen die das? Als Hobby? Weil sie grad nichts Besseres zu tun haben? Aus handwerklichem Stolz, das Atomfeuer beherrschen zu können? Aus Altruismus? Nein. Es gibt nur ein Motiv – den Profit. Menschen, Manager und Moneten bewegen sich als Marionetten innerhalb des Verwertungsprozesses des Kapitals und seiner Gesetze, genauso wie Preise und Löhne, über die uns ahnungslose Dampfplauderer immer berichten wie über das Wetter. Nein, dem ist eine Logik inne. Es geht gar nicht anders.

Es wird immer schwieriger, den Profit des Kapitals antropomorh zu sehen, also einem Gesicht zuzuorden (etwa Ackermann – der aber ist nur ein Banker und und Bank produziert keine Werte, sie ist nur für den Umlauf des Kapitals zuständig. Das Finanzkapital schafft genausowenig Werte wie eine Waschmaschine Wäsche herstellt). Es gibt keine „bösen Kapitalisten“, die man einsperren müsste, damit alles wieder gut sind. Das ist ein Aberglaube, dem alle anhängen, die – wie die SPD und die Linke -auf das „böse“ Finanzkapital“ einschlagen. Wer keinen Profit macht, geht unter – wird „enteignet“.

Mit Energie Profit zu machen: Das wird in 1000 Jahren vermutlich so lächerlich klingen als wollte heute jemand versuchen, die Menschen für die Luft bezahlen zu lassen, die sie einatmen. Wasser kostet ja schon etwas. Aber wenn der Kapitalismus so weitermacht, gibt es irgendwann nicht nur eine Atom- und (Vorrats)Daten(speicherungs)-Mafia, sondern auch eine Luft-Mafia.

„…sobald die kapitalistische Produktionsweise auf eigenen Füßen steht, gewinnt die weitere Vergesellschaftung der Arbeit und weitere Verwandlung der Erde und anderer Produktionsmittel in gesellschaftlich ausgebeutete, also gemeinschaftliche Produktionsmittel, daher die weitere Enteignung der Privateigentümer, eine neue Form. Was jetzt zu enteignen ist, ist nicht länger der selbstwirtschaftende Arbeiter, sondern der viele Arbeiter ausbeutende Kapitalist. Diese Enteignung vollzieht sich durch das Spiel der inneren Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot.

Enteignung ist der Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktionsweise; ihre Durchführung ist ihr Ziel, und zwar in letzter Instanz die Enteignung aller einzelnen von den Produktionsmitteln, die mit der Entwicklung der gesellschaftli­chen Produktion aufhören, Mittel der Privatproduktion und Produkte der Privat­produktion zu sein, und die nur noch Produktionsmittel in der Hand der assoziierten Produzenten, daher ihr gesellschaftliches Eigentum, sein können…“ (O mein höheres Wesen, der schon wieder! Da muss man ja nachdenken!)

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Martin holt den Püschel raus


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Greenpeace bestrahlt deutsche Atomkraftwerke


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Sushi bitte vorher abkochen

Die dpa meldet, Sushi sei sicher. Experten raten trotzdem, es vorher abzukochen.

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Fukushima und auch anderswo

Heise bietet die einzige ernst zu nehmende Berichterstattung in deutschen Online-Medien über das „Erdbeben in Japan: Gestiegene Opferzahlen, Fortschritte im AKW Fukushima“. (Quellen! Technische Hintergründe! Links! Links! Links! Updates!)

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A fever of forgetting

Ich empfehle Mappus und Konsorten, sich diese Fotos anzusehen: „In 1997, photographer Paul Fusco documented the lingering effects of the world’s worst nuclear accident – Chernobyl.“

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Piraten in Sachsen-Anhalt

Blog.tagesschau.de über die Wahlergebnisse der Piratenpartei in Sachsen-Anhalt (wann kommen die mal in die Hufe mit ihrer Website?):

„Die Gewichte in der Gesellschaft sind halt klar verteilt: 18- bis 24-Jährige gibt es generell nicht so viele und hinzu kommt, dass die sehr viel seltener wählen gehen als etwa Rentner. Bei den über 60-Jährigen kommt die Piratenpartei gerade mal auf 0,1 Prozent, die stellen aber etwa ein Drittel der Wähler. (…) Die Tierschutzpartei hat ein ähnliches Muster wie die Piratenpartei, nur, dass sie vor allem bei jungen Frauen zieht. Insgesamt kommt sie auf 1,7 Prozent, bei Frauen allgemein auf 2,4 Prozent und bei den Frauen zwischen 18 und 22 auf 7,6 Prozent.“

Ergebnisse:
PIRATEN 1,4%
Tierschutzpartei 1,6%
Freie Wähler 2,8%
FDP 3,8%
NPD 4,6%
GRÜNE 7,1%
SPD 21,5%
LINKE 23,7%
CDU 32,5%

Piraten-Hochburgen nach Gemeinde:
Braunsbedra 2,8%
Kaiserpfalz, Plötzkau und Halle je 2,6%
Kroppenstedt 2,3%
Aland und Leuna je 2,2%

Piraten-Hochburgen nach Wahlkreis:
Halle II und Halle III je 3,1%
Magdeburg II 2,8%
Magdeburg I 2,2%
Merseburg 2,0%

Guckst du auch hier:

„Besonders stark sind sie auch diesmal wieder bei den Erstwählern, also den 18- bis 22-Jährigen, da kommen sie im Durchschnitt auf acht Prozent. Noch erfolgreicher sind sie bei den Männern in dieser Gruppe mit 12 Prozent, bei den Frauen sind es etwa vier Prozent.“

Und guckst du auch hier: „Im Vergleich zu den derzeitigen Prognosen der Landtagswahl am nächsten Sonntag haben die Jugendlichen bei der Jugendwahl U18 am gestrigen Freitag deutlich mehr kleinere Parteien gewählt.“

By the way: „Das Bundesliquid ist das E10 der Piratenpartei“. Exakt. Aber mir glaubt ja keiner.

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Sozialdemokratischer Eiertanz

Ein aufschlussreicher Kommentar über die sozialdemokratischen Trottel in Sachsen-Anhalt steht in der Frankfurter Rundschau: „SPD und Linke könnten in Sachsen-Anhalt zusammen regieren, werden es aber wohl nicht tun. Warum nicht? Weil Die Linke zwei Prozentpunkte mehr einheimste als die SPD. Wäre es umgekehrt, stünden die Zeichen längst auf Rot-Rot. Versteht das da draußen noch jemand?“

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Monitoring Data at Fakushima Daini Nuclear Power Station

tepco

Das Trinkwasser rund um das japanische Atomkraftwerk Fukushima ist verstrahlt; die Arbeiter müssen die Anlage verlassen.

„Die Weltgesundheitsorganisation nannte die radioaktive Verseuchung japanischer Lebensmittel ernst. Es handele sich nicht um ein örtlich einzugrenzendes Problem. Im Gegensatz zu verstrahltem Jod, das nach etwa acht Tagen zerfällt, können sich radioaktive Isotope wie Cäsium-137 und Uran-238 über Jahrzehnte in der Natur halten. In den vergangenen Tagen hatten Fälle von kontaminierter Milch und radioaktivem Gemüse für Unruhe in der Bevölkerung gesorgt…“

Wieso können die belehrungsresisten Pfeifen in den so genannten „Online“-Redaktionen deutscher Medien mir noch nicht einmal einen Link zur Betreiberfirma Tepco anbieten, etwa zu deren Pressemitteilungen? Die sind immerhin auch ein Englisch verfügbar, einer Sprache, die auch in Deutschland von einigen Menschen verstanden wird (zum Beispiel von mir).

So wird das nie was mit eurer „Internet-Präsenz“, Holzmedien – meinetwegen könnt ihr alle pleite gehen. Niemand wird euch vermissen.

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Die wegen Strahlung Todgeweihten grüssen dich

Frankfurter Rundschau: „Doch die wegen Strahlung dem Tode geweihten Techniker vor Ort erzielen kleine Fortschritte.“

Es ist immer schwierig, wenn man alles, was man sagen will, in einen Satz packt, vor allem dann, wenn es sowohl eine gute als auch eine schlechte Nachricht ist. (Außerdem steht nach „wegen“ der Genitiv.)

Die Techniker sind dem Tod geweiht – dem „Geweihten“ ist eine pathetische-religiöse Schwere zu eigen, um es philosophisch zu sagen; man müsste diesen Stil beibehalten, sonst wäre es ein Stilbruch. Der Leser soll, nachdem ihm mitgeteilt wurde, etwas sei geweiht worden, sozusagen in den moraltheologischen Zeitlupen-Modus umschalten. Ab jetzt wird’s feierlich. Während der Verehrung höherer Wesen darf man auch nicht herumrennen. Der Laufstil -das gemessene Schreiten – trennt symbolisch das Religiöse vom Profanen.

Jetzt haben wir die Leser soweit, dass sie die Nachricht, die Techniker müssten bald sterben, verarbeitet haben. Sie trauern und fühlen mit den Angehörigen.

Und jetzt zu etwas ganz Anderem: Die Todgeweihten haben Fortschritte gemacht! Hurra! Lasset uns jauchzen und frohlocken! Wie beim Focus: Die Lage an der Ostfront scheint stabilisiert! Radioaktives Material muss nun aber nicht abgelassen werden! Wir atmen alle gemeinsam erleichtert auf.

Nun lesen wir weiter: „Die Strahlung hat derweil weitere Nahrungsmittel erreicht.“ Äh – ist das jetzt gut oder schlecht? Was soll ich jetzt fühlen – etwas kognitiv Dissonantes?

Schnell noch drei unabhängige journalistische Quellen nachgelegt, um nach guter deutscher journalistischer Tradition, der sich der Focus bekanntlich verpflichtet fühlt, die Leserschaft hin- und ausreichend zu informieren: „Regierungsvertreter beteuerten aber, dass die Belastung unbedenklich sei.“

By the way: Wer hat euch eigentlich ins Hirn geschissen, mit Verlaub?

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Krieg gegen Libyen

Nehmen wir mal den ehemaligen Aussenminister Joschka Fischer. Laut Wikipedia unterstützte dieser 1999 „maßgeblich die deutsche Beteiligung am völkerrechtlich umstrittenen Kosovokrieg, [„ein Land, in dem organisierte Kriminalität die Staatsform ist“] wodurch erstmalig seit dem Zweiten Weltkrieg wieder deutsche Soldaten an einem Krieg beteiligt waren. Er begründete diesen Krieg unter anderem auch mit dem Verweis auf den Holocaust. Am 7. April 1999 sagt er: ‚Ich habe nicht nur gelernt: Nie wieder Krieg. Ich habe auch gelernt: Nie wieder Auschwitz.'“

Weil Libyien nicht Auschwitz ist, Serbien aber sehr wohl, wenn man diese Logik glaubt, bomben wir jetzt nicht Libyen, dafür aber um so mehr in Afghanistan – das ist bekanntlich vergleichbar mit Serbien. Nein, nicht? Irgendwie verstehe ich die Welt nicht mehr. Da setzt sich Merkel mit Nicolas Sarkozy und Hillary Clinton und Silvio Berlusconi an einen Tisch und dealt wie ein Kesselflicker:

„Nein, ich möchte gerade keine Bomben auf Libyen abwerfen, das kommt nicht so gut wie ein Oder-Hochwasser, und wir haben auch bald Wahlen.“ – „Gut Angie, wir haben auch bald Wahlen in Frankreich. Le Pens Tochter macht mir Sorgen, die kann auch sinnfreien Populismus. Ich muss unbedingt irgendwo Bomben werfen. Das honorieren die Wähler, gerade bei kleinen Männern, die gern symbolisch lange harte Gegenstände irgendwo in etwas Weiches hineinsausen lassen.“ – „Nicolas, wir haben zwar keine Wahlen, aber mein Chef hat gerade alle seine Wahlversprechen gebrochen, und unsere Kriege in Afghanistan und im Irak bringen keine positiven Schlagzeilen. Unsere Wähler wissen zwar nicht, wo Libyen liegt, aber wir haben ihnen jahrelang eingebläut, dass dort die Bösen sitzen.“ – „Ich sage nur: Nutzt unseren Stüztpunkt in Neapel! Wir Italiener kennen uns in Libyen schon aus! Bunga Bunga!“ – „Silvio, halts Maul! Dann schlage ich vor: Wir Deutschen dürfen ein paar Leute mehr in Afghanistan killen (lassen), dafür halten wir uns in Libyen raus.“ – „Guter Plan, Angie! Wir wollten zwar unsere Kernkraftwerke nach Libyen liefern und Gaddafi wollte uns sein Uran geben, aber das kommt zur Zeit nicht so gut, wenn man darüber öffentlich redet.“ – „Bunga Bunga!“ – „Silvio, halt’s Maul! Wir machen es so: Hillarys Leute dürfen wie gewohnt das Kommando haben, Nicolas darf mit seinen Bomben spielen und wir halten uns raus und bezahlen nur.“

Aber mal im Ernst: Geht das jetzt so weiter? Immer, wenn ein Diktator auf seine eigenen Leute schießt, wirft die NATO planlos ein paar Bömbchen ab? Wie ist das denn, wenn man nur Afrika nimmt, zum Beispiel mit der Elfenbeinküste, dem Jemen oder dem Somalia? Nein, Bomben werden nur geworfen, wenn der Staat, in dem eine große Anzahl der Bürger rebelliert, einen bedeutenden Rohstoff besitzt (zwei Buchstaben, der erste ist ein Ö).

Mein gesundes Nerdempfinden sagt mir, dass niemand einen Plan hat. Bodentruppen können sie nicht einmarschieren lassen. Ohne Bodentruppen kriegen sie aber Gaddafi nicht weg, weil ein Teil der Stammesführer offenbar von Libyens Diktator bestochen worden ist oder sich von seinem Bleiben Vorteile verspricht. Wie sollen die Aufständischen in der Kyrenaika jetzt weitermachen? Sollen sie sich Ägypten anschließen? Oder abwarten, bis Gaddafi keine Lust mehr hat?

Meine private Verschwörungstheorie ist die: Gadaffi war ganz wunderbar, solange er den Europäern die Flüchtlinge vom Hals hielt. Der Deal war bekanntlich: Du darfst machen, was du willst, solange wir dir unsere Atomkraftwerke liefern und du im Gegenzug boat people aus Afrika wieder zurücknimmst. Es gibt aber nur zwei Interessen: Öl ja, Menschen nein. Solange ein klitzekleiner Krieg vor sich hin köchelt, ab und zu mal ein Bömbchen (in Libyen gibt es nicht so viele Ziele), läuft doch alles wie – äh – geschmiert.

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Einfach mal abschalten!


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Watt? Gigabyte? Gigawatt? Eh alles wurscht…

ARD-Brennpunkt - Cem und die Gigabyte

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