E-Mail-Schreiben ist nicht so einfach

…jedenfalles können es viele JournalistInnen nicht bwz,. machen sich keine Gedanken darüber, wie ihr digitales Geschreibsel beim Empfänger ankommt. Und vom TEN Standard hat auch noch niemand etwas gehört.

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Computer und Wiefelspütz – eine ganz gefährliche Kombination

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Versuch des Verstoßes gegen das Waffengesetz

Der nächste Termin in der besagten Angelegenheit ist am 30. Juni um 09.30 Uhr. Details gebe ich noch bekannt.

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Fahrkarte nach China

Zu dem Herrn Wiefelspütz lesen man lawblog und das Original-Gefasel in der Berliner Zeitung. Kotztüte nicht vergessen: „Politiker der großen Koalition diskutieren darüber, die Sperrung von Internetseiten auszuweiten. Bislang war nur von einer Blockade kinderpornografischer Inhalte die Rede. ‚Natürlich werden wir mittel- und längerfristig auch über andere kriminelle Vorgänge reden‘, sagte der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz der Berliner Zeitung. ‚Es kann doch nicht sein, dass es im Internet eine Welt ohne Recht und Gesetz gibt.‘.“ Es kann doch nicht sein, dass jemand so dämlich argumentiert? Doch. Er ist ja auch in der SPD un sogar deren „innenpolitischer Sprecher“. Fünf Prozent wäre noch zu viel Wählerstimmen für diese Art Dumpfbacken.
[Update: eine Art von Dementi]

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Konkret Ruhe und Ordnung

Die konkret lese ich schon seit den siebziger Jahren, als das Cover noch nacktes Frauenfleisch zeigte. (Ja ich bekenne: Als Student las ich auch Spontan, die heute von den Jugendschutzwarten sofort beschlagnahmt werden würde.) „konkret bezeichnet sich selbst und wird charakterisiert als eine (radikal) linke Zeitschrift, d.h. sie steht im politischen Spektrum links von den im Bundestag vertretenen Parteien. Ein Leitspruch der Zeitschrift ist ‚lesen, was andere nicht wissen wollen‘.“ (Hübotter – den kannte ich noch nicht, war eine Bildungslücke.) So ist es denn auch: Bei der Hälfte der Artikel wendet man sich mit weltanschaulichem Grausen laut fluchend ab, wie in der aktuellen Ausgabe beim lesen des Gesprächs mit Peter O. Chotjewitz „über die Stadtguerilla und die Revolution“ (der hat wirklich einen politischen Knall), bei den anderen nickt man als gelernter unorthodoxer Linksextremist anerkennend.

Artikel in der konkret über die kackbraunen Kameraden überlese ich zumeist, weil es sich nur um die übliche alarmistische Attitude mit moraltheologischem Hintergrund handelt. So auch bei „Ruhe und Ordnung“ von Svenna Triebler. Aber dann blieb mein flüchtig schweifendes Auge doch an einem Gedanken hängen. Und siehe, er war gut: „So lange sich der faschistische Mob darauf beschränkte, in seinen „national befreiten Zonen“ auf Ausländer, Linke und sonstige nicht ins rechte Weltbild passende Menschen loszugehen, konnte er dies relativ ungehindert tun. Seit der braune Nachwuchs aber nicht nur linke Dresscodes kopiert, sondern auch offen staatsfeindlich auftritt, sieht der Staat sein Gewaltmonopol in Frage gestellt und geht mit Maßnahmen gegen die Szene vor, mit denen bisher vor allem Linke bedacht wurden, etwa mit teils absurden Auflagen für oder Totalverboten von Demonstrationen.“ Und sogar ein zweiter auch: „Ein Staat, der tagtäglich unerwünschte Ausländer in die Armutszonen der Welt abschieben läßt und die übrigen mißtrauisch ob ihrer Deutschlandkompatibilität beäugt, macht sich mit noch so vielen „Bunt statt braun“- und „Friedliches Miteinander“-Appellen nicht glaubwürdiger im Kampf gegen Rassismus.“

Das war das Wort zum Sonntag.

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Patriotische Pflicht – Kopf ab zum Gebet!

Was machen eigentlich die kackbraunen Kameraden? Da lesen wir in Spiegel Online den gar erschröcklichen Satz: „Der militante Rechtsextremismus in Deutschland ist so stark wie selten zuvor.“ Haaaalt! Wie das? Gab es da nicht einen regierungsamtlichen „Kampf gegen Rechts“ mit doch recht massiven Geldern, die mit einer politisch mehr oder minder korrekten Gießkanne über die blühenden Ostlandschaften ausgeschüttet wurden? Und wurde dieser Kampf mit Lichterketten gegen das Böse nicht von Medien wie der Illustrierten stern gefördert, die sich trotz anderslautender journalisticher Pflicht mit dem Guten gemein machte, das einem schon in den einschlägigen Domains als Appell entgegentrieft, sich eines ganz bestimmten emotionalen Zustands zu befleißigen, der beim Deutschen an sich ab Werk nicht vorgesehen ist? Ich hatte mich zu diesem Thema wiederholt einschlägig geäußert: „Der „Kampf gegen rechts“ ist gescheitert“. Aber mir als dem einsamen Rufer in der intellektuellen Wüste glaubt ja keiner. Jetzt gibt mir der Spiegel recht. Das ist die gute Nachricht.

Ganz Deutschland ein Nazi-Land also? Nein. Ein von unbeugsamen Ossis bevölkertes Bundesland hört nicht auf, den kackbraunen Kameraden Widerstand zu leisten. Die fröhlichen und rauflustigen Ossis fürchten sich eigentlich nur vor einem – dass der Kommunismus wiederkommt und ihnen die Bananen wegnimmt. Langer Rede kurzer Sinn: Der Artikel will anhand der Statistik beweisen: „…Ist in Brandenburg die zahl rechtsextremer Gewalttaten deutlich zurückgegangen.“ Das ist so natürlich reiner Blödsinn, weil die Statistik rein gar nichts aussagt, wenn man nicht dazu erklärt, wann was warum aufgenommen wird und zusätzlich beweist, dass die Zehl der Straftaten mit kackbraunem weltanschaulichem Hintergrund nicht deshalb zurückgegangen ist, weil den Neonazis die Feinde ausgegangen sind.

Ich rege mich wieder unnütz über das suggestive Gefasel solcher Artikel auf. Deutsch bleibt deutsch, da helfen keine Pillen. Die Moral der ganzen Geschicht‘ ist nur: Man muss einfach nur härter durchgreifen. Dann wird es schon. Melden, durchführen und verbieten. Wir kennen das. „Auch Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat es an klaren Signalen nicht missen lassen. Jeder Polizist wurde von ihm per Erlass zum verschärften Kampf gegen die Neonazis verpflichtet.“.Per Erlass. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Stillgestanden! Kopf ab zum Kampf gegen Rechts! Amen. Springerstiefel verbieten. Demonstrationen verbieten. Sicherheit durch Recht und Ordnung!. Und nun alle zusammen: Schlagt die Rechten, wo ihr sie trefft! (Ups. Habe ich da lechts und rinks velwechsert?) Ich kann’s nicht mehr hören. Den Artikel hätte man 2002 wortgleich drucken können – und 2010 vermutlich auch wieder. Keiner würde es merken. So ist das mit Moraltheologie – sie lebt von der Wiederholung des Immergleichen.

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Soukous Radio

Musikempfehlung: Ich höre jetzt Soukous Radio: „Longest-running station playing African and Caribbean music online“. Good vibrations!

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Alte Meister in 3D

Vor kurzem war ich mit einer jungen und ganz entzückenden französischen Künstlerin unterwegs, die in dieser und in jener (digitalen) Welt eine Schönheit ist und mit der ich – leider nur virtuell – viel Zeit verbringe. Natürlich war auch der Dresdner Zwinger wieder auf dem Programm, über den ich schon berichtet.hatte. Immer wieder ein merkwürdiges Erlebnis, als Avatar vor den Gemälden aus dem 16. Jahrundert zu stehen. Auch die spätkarolingische Georgskirche habe ich mir in Second Life wieder angesehen – die Wandmalereien sind jetzt vollständig. Wikipedia: „Ihre bedeutenden Wandmalereien aus dem 10./11. Jahrhundert gelten als Hauptzeugnisse der Malerei des Klosters Reichenau. Die Kirche gehört mit der ganzen Klosterinsel zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit November 2008 gibt es von der Kirche zudem einen virtuellen Nachbau in der Computerwelt Second Life.“

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Keinen Bedarf für des Kaisers neue Kleider

Wolfgang Bosbach hat sich zur Entenfrage wieder einmal geäußert. Es ist ihm gelungen, die Flughöhe zu halten – also so dicht wie möglich über dem Wasser, das niedrigstmögliche Niveau. Ein Satz jedoch ist geradezu genial, wenn nicht sogar wahr: „gab es wohl bis zur Stunde in der polizeilichen Praxis keinen Anwendungsfall, sodass wir zunächst einmal Erfahrungen mit diesem neuen Ermittlungsinstrument abwarten sollten“.

Wie meinen? Sollte er dieses Buch gelesen haben? Bosbach wollte ja sogar das Grundgesetz ändern…By the way: lest Ramelsberger in der Süddeutschen! ich lasse es mir immr wieder auf der Zunge zergehen: „Den meisten Computernutzern ist es nicht klar: Aber wenn sie im Internet surfen, können Verfassungsschützer oder Polizei online bei ihnen zu Hause auf die Festplatte zugreifen und nachschauen, ob sie strafbare Inhalte dort lagern – zum Beispiel Kinderpornographie oder auch Anleitungen zum Bombenbau.“ SIE sind schon drin!

Zur Erinerung: Bosbach sprach vor zwei Jahren in der Sendung „People and Politics“ (09.07.2007, ab Min. 6.00) über Online-Durchsuchungen. Die Pointe kommt am Schluss. Bosbach lästerte über die, die behaupten, so etwas gebe es gar nicht oder es sei technisch unmöglich. Bosbach, lächelnd: „Aber das wird schon gemacht.““. So. So ein tolles Ermittlungsinstrument, da alle dringend brauchten – und jetzt nutzt es die Polizei nicht?

Um es kurz zu machen: Die Erde ist eine Kugel, keine Scheibe. Die Amerikaner sind auf dem Mond gelandet. Der Terroranschlag am 11. September ging auf das Konto von Al Kaida. Den Hufeisenplan gibt es aber schon weniger, und eine real existierende Online-Durchsuchung hat es nicht gegeben und wird es so, wie es sich Klein Wolf..äh….Fritzchen das vorstellt, auch nie geben..

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Verstoss gegen das Waffengesetz

Rario Corax interviewte mich gestern: „Vor einigen Wochen begann am Berliner Amtsgericht der Prozess gegen den Journalisten Burkhard Schröder. Schröder wird vorgeworfen, dass er Anleitungen zum Bombenbau ins Internet gestellt hatte und somit gegen das Waffengesetz verstoßen habe. Bereits im vergangenen Herbst durchsuchte die Polizei die Wohnung des Journalisten und beschlagnahmte seinen Computer. Da fragt man sich! Und wir fragen Burkhard Schröder.“

Interview, mp3, ca. 19 MB

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Burks stellt vertraulichen Atombericht ins Netz

Das lesen wir auf Spiegel Online: „So viel Offenheit war nicht geplant: Die US-Regierung hat versehentlich einen streng vertraulichen Report über Hunderte zivile Atomanlagen und Atomlabore sowie nukleare Programme veröffentlicht. Das berichten „New York Times“ und „Washington Post“.“

Finden wir Links zu den beiden Websites? Nein. Finden wir Links zum Original des Berichts? Natürlich nicht – Spiegel Online ist ein deutsches Online-Medium, und dort fürchtet man Links wie der Teufel das Weihwasser. So etwas verstehen die unter „Online-Journalismus“. Auch die Basler Zeitung und N-TV verzichten auf Links.

Ich habe zwei Minuten gebraucht, um eine Quelle zu finden: Secrecy News: „US Declares Nuclear Sites to the IAEA“ und natürlich cryptome.org

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