Sind Terroristen Idioten?

Ein wohlwollender Leser schickte mir anonym heute folgendes:

Lieber Herr Burks, die Online-Überwachung wird funktionieren! Was sie rechtlich und technisch sagen, ist absolut richtig. Im Ergebnis wird sie dennoch funktionieren, weil Terroristen Idioten sind. Nur einer soll da sein, auf den aber keiner hört.
Es grüßt freundlich ein Kriminaler

Darauf mus sich antworten. Das einzige ernst zu nehmende Argument gegen meine These, die politisch herbeigewünschte „Online-Überwachung“ würde schon aus technischen Gründen nicht funktionieren, ist das: Eine Bank brauchte keine Überwachungskameras, weil kein Bankräuber so blöd wäre, sich nicht zu maskieren. Falsch, Kriminelle sind oft dümmer, als man vermutet. Insofern muss der Einwand des „Kriminalen“ durchaus ernst genommen werden.

Gegenargument: Natürlich hat jemand, der andere Leute in die Luft sprengen will oder sich selbst, ohnehin einen Dachschaden. Aber das hindert sie oder ihn nicht daran, intelligent zu sein. Beispiel. Bobby Fischer war unstrittig hyperintelligent und ein Genie, aber eben eine „Inselbegabung“: Er „brach er mit 15 Jahren seine von ihm als nutzlos empfundene Schulausbildung an der Erasmus High School in Brooklyn ab, um sich ganz dem Schach zu widmen.“

Leute, die – volkstümlich gesprochen – bekloppt sind, können trotzdem höchst intelligent und damit gefährlich sein. Und die würde man mit E-Mail-Attachments für Windows (Remote Forensic Software inside) bestimmt nicht kriegen. Und das größte Problem wäre auch bei Idioten, bei einer „Online-Durchsuchung“ gerichtsfeste Beweise zu kriegen. Wie das möglich sein soll, hat auch noch niemand realistisch beschrieben.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Sind Terroristen Idioten?”

  1. HeinerS am Dezember 24th, 2008 12:46 am

    „Und das größte Problem wäre …, bei einer “Online-Durchsuchung” gerichtsfeste Beweise zu kriegen.“

    wer sagt den, das dies mit einer Online-Durchsuchung beabsichtigt ist?

  2. sHiZo am Dezember 24th, 2008 1:03 am

    Hallo,

    Ich lese Ihren Blog jetzt seite einigen Monaten wieder regelmäßig. Bin vor ein paar Jahren schoneinmal auf der Suche nach diversen Dingen wie Enthauptungsvideos und Bombenbauanleitungen auf Ihre Seite gestoßen. Und seit dem immer mal wieder.

    Naja um zum eigentlichen Teil zu kommen, Sie sprechen des öfteren davon das noch niemand realistisch beschrieben haben soll wie eine Infizierung und anschließendes Aushorchen funktionieren soll.
    Im folgenden Link beschreibt der Blogger sehr genau und einleuchtend die Techniken die zur Verfügung stehen.

    http://euro-police.noblogs.org/post/2007/10/26/bundestrojaner-geht-was-was-geht

    Hier wird auch die Software Encase genannt die wohl auch im Offline zustand auf Externe Festplatten mit Truecrypt Verschlüsselung zugreifen kann, sobald diese geöffnet werden.
    Somit ist es wohl einfacher als gedacht und Betriebsystemübergreifen möglich Rechner zu infizieren und auszuhorchen.

    Über Ihre Meinung dazu würde ich mich freuen.

    Rechtschreib- und Grammatikfehler dürfen Sie gerne behalten ;)

  3. Fluxkompensator am Dezember 24th, 2008 9:09 am

    Da schreibt Dir also eine feige Sau vom BKA oder LKA oder eine/einer von der Polizeistation um die Ecke eine anonyme E-Mail! Nicht zu fassen.

    Aber zum Thema „Dachschaden“: Bist Du eigentlich Maoist geworden nachdem Du festgestellt hast, dass Herr Mao zu den Idioten und „Dachschäden“ gehört oder danach?

    In diesem Sinne – Frohe Weihnachten!

  4. admin am Dezember 24th, 2008 11:07 am

    @heiners: Das ist leider ein unwiderlegbares Argument! :-)

    @shizo: Ich sehe da keine realistische Methode. Im übrigen habe ich mit dem Artikel in meinem Buch ausführlich auseinandergesetztt.

    Und im letzten Abschnitt steht ganz eindeutig: „Und um Missverständnissen vorzubeugen: Selbstverständlich kann man sich gegen all die hier geschilderten Einbruchsversuche schützen. “

    @Flux: Das habe ich erst gemerkt, als er schon tot war…..Meine Erleuchtung kam zuerst, als ich in Peru auf einer Landkooperative war und den Streit zwischen den Bauern und Sendero Luminoso mitbekommen habe.

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