Burks goes Gor

Gor

Dumm gelaufen. Jetzt habe ich eine Woche gebraucht, um eine zweite Fotoserie über Second Life zu produzieren – und niemand will sie kaufen. Allzu lange biete ich die auch nicht an. Der Kundenkreis ist ohnehin extrem überschaubar. Standardargument: „Wir haben kein Geld dafür und produzieren unsere Bilder selbst.“ Ja, so sehen die über Second Life dann aber auch aus – irgendwelche grinsende Avatarinnen auf zwei Jahre alten Screenshots und sonst nichts. Ich werde die Story – Bilder und Text – in Kürze als Serie hier veröffentlichen und garantiere gute Unterhaltung und „Fotos“, die auch die Second-Life-Abstinenzler mit Vergnügen ansehen werden.

Bei einem anderen Thema, für das ich schon einen Abnehmer habe, komme ich ebenfalls nicht voran, weil die Recherche sich als sehr kompliziert gestaltet (mehr dazu demnächst). Daher habe ich mir gleich etwas ganz anderes in Second Life vorgenommen, über das auch noch nie jemand etwas geschrieben hat. (By the way, liebe KollegInnen: Ihr habe kaum Chancen, mir das Thema zu klauen – dazu ist es zu aufwändig zu recherchieren.) Eine der größten Communities in Second Life und gleichzeitig eine, die sich hermetisch von gewöhnlichen Nutzern abschottet, sind die „Goreaner„. In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Wer mehr Informationen will, lese zum Beispiel den Wikipedia-Eintrag über Kajira („The phrase „la kajira“ is said to mean „I am a slave-girl“ in the Gorean language“) oder über „Male domination„. („Male dominance, or maledom, refers to BDSM activities where the dominant partner is male.“)

Es handelt sich also auf den ersten Blick um ein pseudo-mittelalterliches Fantasy-Rollenspiel anhand vorgegebener Trivialromane (deren Inhalt als bekannt vorausgesetzt wird, um überhaupt teilnehmen zu können). Auf den zweiten Blick geht es um zum Teil abseitige sexuelle Praktiken, die in geschlossen Online-Communities in bestimmten Kostümen exzessiv ausgelebt werden. (Ja, ich verspreche Screenshots!) Ich habe genug Kontakt zu Frauen online, die mir Tipps geben werden. Die Ausstattung meines Avatars ist abgeschlossen (kostete eine Menge Lindendollar – einige reale Euro), auch ist mein Avatar bis an die Zähne bewaffnet (Langbogen, Schwert, Messer, vgl. Screenshots). In Gor in Second Life wird man gewzungen, den Avatar „sterblich“ zu machen – wer sich dem verweigert, ist zwangweise als „Beobachter“ zu erkennen, wird nicht beachtet und kann die interessanten Orte nicht erkunden. Man kann dort gekidnappt, versklavt und verkauft werden. Natürlich darf man sich dem entziehen, indem man sich ausloggt – aber man darf dann die virtuellen Terrotorien auch nicht mehr betreten – außer man akzeptiert den Status quo ante des Avatars. Im Unterschied zu Computerspielen muss man das Ambiente erkunden, sich die Regeln, die zum Teil erheblich variieren, selbst zusammensuchen – es gibt keine Handbücher, die diesen Namen verdienten.

Ich habe einigen Kontaktpersonen, die in „goreanischen“ Second-Lfe-Territorien fleißig mitspielen, schon angekündigt, dass ich mich als zu Beginn als „heimatloser“ einsamer Krieger einer Gruppe anschließen werde, die auf Raub- und Kriegszüge geht. Kriege („raids“) müssen 48 Stunden vorher angekündigt werden, damit die „Betroffenen“ vorher alle ihre Avatare, die Waffen tragen können, herbeitrommeln, um zu verhindern, dass die Frauen geraubt und das Territorium erobert wird.

Das verspricht richtig spannend zu werden, weil die „Goreaner“ das alles richtig ernst nehmen. Ich geriet bei meinem ersten Ausflug gleich in eine „verschneite“ Sim, die weiblichen Avataren vorbehalten war, die halb nackt herumliefen, aber ebenso wie ich gut bewaffnet waren und die – hinter einer Burgmauer verschanzt – mich aufforderten, wieder zu verschwinden, weil ihre „Herren“ ihnen den Kontakt zu „fremden Männern“ nicht erlaubten.

Risiko: Es gibt auch „Amazonen“ in Gor, die insbesondere Jagd auf alleinstehende – bzw. -reisende Männer machen. Ich habe noch nicht herausgefunden, woran man die erkennt, werde mich aber im Falle der Fälle so teuer wie möglich verkaufen….

Gor

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Kommentare

2 Kommentare zu “Burks goes Gor”

  1. Ein Quantum Plutonium (1 von 10) : Burks’ Blog am Dezember 26th, 2008 5:01 pm

    […] schon jüngst angekündigt, hier ein Agenten- und Detektivroman aus Second Life, den ich ursprünglich zu […]

  2. Talunas von Gor : Burks’ Blog am Januar 5th, 2009 3:42 pm

    […] im letzten Jahr schon angekündigt, lerne ich Second Life gerade von einer ganz anderen, neuen Seite kennen, die […]

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